JUNGE LEUTE

Umweltbewusste und nachhaltige Bildung naturnah vermitteln

jaw; 09.11.2021, 18:05 Uhr
Fotos: Jan Weber/Sekundarschule Engelskirchen --- Bei der Ernte packten Schüler aus Klasse 9 und 10 gemeinsam an.
JUNGE LEUTE

Umweltbewusste und nachhaltige Bildung naturnah vermitteln

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jaw; 09.11.2021, 18:05 Uhr
Engelskirchen - Schüler und Lehrer der Sekundarschule Engelskirchen stellen ihr Projekt "Streuobstwiese" vor - Regionale Stiftungen geben Fördermittel, um einen langfristigen Lernstandort für Jung und Alt zu ermöglichen.

Von Jan Weber

 

"Wir leben hier in einer Kulturlandschaft und dazu gehört eine lebendige Natur, die von Menschenhand gemacht und erhalten wird. Dass die Wiese eine Zeit lang so verwahrlost schien, passte gar nicht hierhin", berichtet Landwirt Franz Bellinghausen, der dabei von der Vergangenheit einer der Grünflächen im Engelskirchener Ortsteil Bellingroth spricht. Von einem ungepflegten, gar leblosen Stück Land spricht heute keiner mehr, denn die besagte Wiese strotzt inzwischen vor Nutzen. Die Sekundarschule Engelskirchen hat ihr geplantes Projekt "Streuobstwiese" in die Tat umgesetzt - dabei wurde die Grünfläche 2021 in drei Arbeitsphasen umfunktioniert. Am Nachmittag stellten Schüler und Lehrer ihr Herzensprojekt vor.

 

[Schüler und Lehrer der Sekundarschule sowie Vertreter der Kommune und der Stiftungen freuten sich gemeinsam über die Erträge und die Planungen der Streuobstwiese.]

 

Auf einer Fläche von 1,75 Hektar, die 175 Apfel- und Birnenbäume beherbergt, welche vor knapp 30 Jahren gepflanzt worden sind, tobten sich insgesamt 55 fleißige Schüler aus den Klassen neun und zehn aus. Die erste Arbeitsphase im Frühjahr beinhaltete die Pflege der Bäume, wobei diese fachgerecht beschnitten wurden. In Phase zwei im Juni erneuerten die Helfer sämtliche Zäune und schleppten die alten Pfähle gemeinsam weg. "Wir reden auch oft noch in der Schule über die Bäume und was wir dort alles getan haben. Auch ruhigere Schüler sind bei der Aktion richtig aufgeblüht", berichtete Zehntklässler Flaurent Imeri.

 

[Der Engelskirchener Apfelsaft steht zur Probe bereit.]

 

Die finale Arbeitsphase beinhaltete den schönsten Teil der Arbeit, die Ernte im Herbst. "Die Jugend hat das Bedürfnis, mit noch mehr Sinnen dazuzulernen, mit Händen, Herz und Kopf. Wir möchten engagierte Schüler fördern und entwickeln", so die Schulleiterin Claudia Lengen-Mertel. In der bevorstehenden kalten Jahreszeit werden die Jugendlichen nicht mehr viel an der Streuobstwiese arbeiten können, dafür ist für das kommende Jahr umso mehr geplant. "Wir wollen das Umweltbewusstsein der Schüler ebenso wie ihr Interesse an einer gesunden Ernährung fördern", appellierte Paul Loboda, Lehrer der Sekundarschule.

 

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Allein die Apfelbäume haben in diesem Jahr mehr als eine halbe Tonne Äpfel hergegeben - ein Ergebnis, das die Beteiligten im kommenden Jahr sehr gerne deutlich übertreffen wollen. Der Ertrag der Ernte wurde zu naturtrübem Apfelsaft, den die Schule im Rahmen von Feiern und weiteren Anlässen verkaufen will, verarbeitet. Landwirt Bellinghausen wird ab dem Frühjahr einige Rinder zum Grasen bereitstellen, das sei umso besser für die Obstbäume, denn die Nutztiere würden Störenfriede wie Wühlmäuse fernhalten. Neben den Rindern sollen aber noch einige, teils kostspielige Neuanschaffungen die Grünflächen ergänzen.

 

Eine Umzäunung, die Wildschweine fernhält, ein mobiler Bauwagen sowie etliche Werkzeuge, um den Schülern das Bewirtschaften auf Dauer zu ermöglichen, sind nur einige der geplanten Vorhaben. Die Engelskirchener Bürgerstiftung "Wir für uns" und die Stiftung der Kreissparkasse Köln unterstützen das Projekt in Zukunft. "Wir wollen uns stets im grünen Bereich weiterentwickeln. Eine nachhaltige Pflege ist wichtig", weiß Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus. In den kommenden Schuljahren sollen Schüler jeder Klasse an dem Projekt weiterarbeiten.        

 

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