JUNGE LEUTE
Schüler warnen vor Alkoholmissbrauch
Engelskirchen – Acht junge Künstlerinnen erstellten Plakate für die DAK-Aktion „Bunt statt Blau“, die auf einem Bus die Oberberger sensibilisieren sollen.
Laut NRW Statistik wurden 2017 allein im Oberbergischen 84 Zehn- bis 20-jährige nach Rauschtrinken in eine Klinik eingewiesen - Tendenz steigend. Deshalb setzt die Krankenkasse DAK in Zusammenarbeit mit der OVAG im Rahmen des Projektes „Bunt statt Blau“ seit sieben Jahren auf die Kooperation mit Schulen. Jedes Jahr schmücken dabei Jugendliche einen Bus der Verkehrsgesellschaft mit selbsterstellten Bildern. In diesem Jahr sind acht Schülerinnen der Sekundarschule Engelskirchen Urheberinnen der Kunstwerke.
Künstlerisch wertvoll sind diese auf der einen Seite, appellierend und im wahrsten Sinne des Wortes ernüchternd auf der anderen. Die Motive beschäftigen sich zum einen die Schönheit des Lebens, aber auch den durch Alkohol hervorgerufenen Abgrund (Foto). Andere zeigen die Narben, die Menschen auch nach der Rehabilitation noch tragen oder legen den Fokus auf die mögliche entstehende Depression durch übermäßigen Alkoholkonsum.
Schuldirektorin Claudia Lengen-Mertel zeigte sich stolz darüber, dass ihre Schüler den Bus unter der Leitung von Dagmar Shamekhi gestalten durften. Ihr Dank galt vor allem Wolfgang Brelöhr, Leiter der Kundenberatung der DAK Oberberg, und der ehemaligen Bundestagsabgeordneten Michaela Engelmeier. Bereits in der Vergangenheit organisierten beide gemeinsam diese Aktion, die in der Bundesrepublik einzigartig ist.
OVAG-Geschäftsführerin Corinna Güllner erklärte: „Wir sind das einzige Verkehrsunternehmen bundesweit, dass die Schülerplakate auf ihren Bussen durch die Region fährt." Sie betonte die Verantwortung, die sie als Stellvertreterin der OVAG gegenüber den Jugendlichen sehe, die einen großen Teil der Kundschaft ausmachen. „Ich hoffe, wir können möglich viele Menschen für das Thema sensibilisieren. Wenn dann doch mal in einem anständigen Rahmen etwas getrunken wird, fahren wir sie auch gerne nach Hause“, sagte sie mit einem Augenzwinkern.
Wolfgang Brelöhr (Foto) unterstrich die gesetzliche Verantwortung der Krankenkassen für Prävention. „Ich danke vor allem den Schülern für diese schöne Art der Vorbeugungarbeit, besonders während Corona. Immerhin wächst der Alkoholkonsum vieler Menschen zurzeit wieder an." Viel Lob äußerte Bürgermeister Dr. Gero Karthaus über das Gesamtwerk: „Das ist wirklich eine ausgezeichnete Sache, tolle Bilder sind entstanden." Er betonte, dass es ihm wichtig ist, dass Aufklärungsarbeit auch in Schulen behandelt wird.
Malerinnen der Plakate sind die Schülerinnen Aurelia, Anja, Angelina, Tusha, Idal, Katharina und die Geschwister Meryem und Rahime. Für das Design des Busses zeichnet sich Art Director Andre Hertzer verantwortlich. Das Fahrzeug ist immer dasselbe geblieben, lediglich die Folie wird in jedem Jahr erneuert. Ebenso wie die anderen Busse der OVAG, wird er durch den gesamten Oberbergischen Kreis fahren, verstärkt aber auf der Linie 310 zwischen Overath und Gummersbach, damit die Schüler ihr Werk auch bewundern können.
KOMMENTARE
1
Dem kann man ja nur zustimmen.
Udo Döring, 26.08.2020, 10:11 Uhr2
Eine sehr gute Aktion! Da ich selber Alkoholiker bin kann ich sowas nur unterstützen und darauf hinweisen, je früher junge Menschen für die Gefahren des Alkohols sensibilisiert werden, umso besser.
Dieter, 26.08.2020, 11:39 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
BILDERGALERIE