Wiehl – Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums haben der Caritas zugunsten der Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei Spenden überreicht.

Die verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei liegen mittlerweile vier Monate zurück, tausende Menschen verloren dabei ihr Leben. Die Bilder schockierten – weit über die Ländergrenzen hinaus. „Wir sind durch die Nachrichten auf das Thema aufmerksam geworden und haben uns dann in der nächsten Religionsstunde gefragt, wie wir hier aus Deutschland den Leuten dort helfen können“, sagte Florin Klein am vergangenen Freitag im Rahmen einer Spendenübergabe.

Klein ist Schüler am Wiehler Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium, geht in die 10. Klasse und besucht den evangelischen Religionsunterricht von Hannelore Leon. Gemeinsam haben sich die Schüler des Kurses Aktionen überlegt, wollten für die Opfer der Erdbeben Geld sammeln. Nach dem Beben hätten die Jugendlichen umgehend mit der Planung und Durchführung der Sammlung begonnen, erzählte Leon: „Bereits im Februar erfolgte der Waffelverkauf, gefolgt von der Ein-Euro-Spende im März und der Sammlung bei den Musical-Aufführungen, und schließlich nach Ostern die größte Aktion: der Sponsorenlauf.“

WERBUNG

Nach Karneval starteten Leons Schüler damit, dienstags und freitags in den Pausen Waffeln zu verkaufen. „Wir haben insgesamt ungefähr 250 Waffeln gebacken und so um die 450 Euro verdient“, erzählte Klein. Lina Fries berichtete von der Ein-Euro-Aktion, bei der die Schüler durch alle Klassen und Kurse des DBG gegangen sind und eine freiwillige Spende eingesammelt haben: „Viele Leute haben auch mehr als einen Euro gespendet, teilweise sogar mehr als zwanzig Euro, was mich sehr überrascht hat.“ Auch bei den vier Musical-Veranstaltungen des DBG Ende März wurde gesammelt.

[Über 10.000 Euro sind von den Schülern gesammelt worden.]

„Von allen Aktionen war der Sponsorenlauf bezüglich der Organisation vermutlich die aufwendigste“, sagte Schülerin Pauline Hinz. Mit Unterstützung der Fachschaft Sport sei es den Jugendlichen gelungen, die Aktion in den Jahrgängen 5 bis 11 umzusetzen. Gelaufen wurde für 30 Minuten, die erlaufenen Runden wurden von den Sponsoren entlohnt. Insgesamt haben die Schüler des Religionskurses so einen Betrag von 10.268,10 Euro zusammengetragen. „Und wir können damit rechnen, dass noch weitere Spenden nachkommen“, ergänzte Leon, denn zwei Kurse würden noch am Sponsorenlauf teilnehmen.

Am vergangenen Freitag haben die Schüler ihre Spende an den oberbergischen Caritasverband übergeben. Caritas-Direktor Peter Rothausen war zum Wiehler Gymnasium gekommen, dankte den Schülern für ihr Engagement. Ebenfalls vor Ort waren Schulleiter Frank Mistler, Schulpflegschaftsvorsitzende Andrea Missbrandt sowie Recep Özgül, Vorstandsmitglied der Türkisch Islamischen Gemeinde in Bergneustadt, und Ali Akgün, der sich zum Zeitpunkt der Erdbeben in der Region befand und den Schülern von seinen Erlebnissen berichtete. Die von Leons Religionskurs gesammelten Spenden werden laut Missbrandt aufgeteilt, sollen möglichst direkt vor Ort an schwer betroffene Menschen verteilt werden. In der Türkei sollen die Spenden Menschen in Hatai, Malatya, Adiyaman und Maras zugutekommen.

[Der Spendenscheck wurde von den Schülern an Caritas-Direktor Peter Rothausen übergeben.]

Studienrätin Leon äußerte sich sichtlich stolz über ihre Schüler: „Für euch war sofort klar, dass die betroffenen Menschen Hilfe brauchen und euch – als Religionskurs – war sofort klar, dass ihr bereit seid, Hilfe zu leisten.“ Die Schüler hätten es geschafft, dass sich die gesamte Schulgemeinschaft an der Sammlung beteiligt, sich solidarisch mit den Menschen zeigt, die Unterstützung brauchen: „Von dem Pfarrer und Namensgeber unserer Schule, Dietrich Bonhoeffer, inspiriert, wollten wir aktiv daran mitwirken, dass Menschen erfahren, dass andere Menschen für sie da sind, sich kümmern. Das ist christlich ausgedrückt ‚Nächstenliebe‘, oder eben, mit dem Fachbegriff: ‚Caritas‘.“