Engelskirchen – Die Katholische Grundschule Loope und die Vereinigten Adelsarchive gehen für mindestens zwei Jahre eine Bildungspartnerschaft ein.

Von Lars Weber

 

Ab nächstem Schuljahr werden sich die Drittklässler der Katholischen Grundschule Loope im Archiv auf Schloss Ehreshoven auf die Suche nach einem Schlossgespenst machen. Am Mittwochmorgen ist dazu im Rahmen der Bildungspartnerschaft NRW (Archiv und Schule) eine Kooperationsvereinbarung zwischen den Vereinigten Adelsarchiven (VAR) auf Schloss Ehreshoven und der Grundschule unterschrieben worden. Damit wird das vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) bereute Archivdepot zu einem außerschulischen Lernort für die Schule im Nachbarort. Die Kooperation gilt zunächst zwei Jahre.

 

Heike Bartel-Heuwinkel vom LVR-AFZ erklärte, dass man im Vorfeld darüber nachgedacht hatte, was der Aufhänger für die Drittklässler an einem Ort wie dem Archiv sein könnte. Die Vereinigten Adelsarchive im Rheinland umfassen über fünfzig private Mitgliedsarchive. Sie entstanden 1982 als Zusammenschluss rheinischer Adelsfamilien, die sich zur Erhaltung und Sicherung des Adelsarchivguts im Rheinland verpflichtet haben. Dazu unterhalten sie das moderne Archivdepot auf Schloss Ehreshoven. Die LVR -Archivberatung stellt indes die Betreuung, Erschließung und Zugänglichkeit für wissenschaftliche Forschung und regionale Geschichtsarbeit sicher. Wie Dr. Gregor Patt, Geschäftsführer der VAR und ebenfalls vom LVR-AFZ, erklärte, befinden sich auf drei Regalkilometern Dokumente, Briefe und Karten in den Archivräumen. „Es ist ein toller Schatz!“ Bis ins Mittelalter reichen die Stücke.

 

Wer ans Mittelalter denkt, denkt natürlich auch schnell an Schlossgespenster und Ritter und das Leben, das damals geführt wurde. Da passt es in Ehreshoven natürlich, dass das Archiv mit seinen vielen Geschichten auch an einem historischen Ort untergebracht ist. So soll die Schlossgespenstführung den Drittklässlern weniger das Fürchten lehren, sondern ihnen das frühere Leben im Bergischen Land und adelige Lebenswelten auf spannende Weise näher bringen. „Die Kinder dürfen sehen, was es im Archiv an alten Handschriften, Bildern und Karten zu entdecken gibt, sie lernen Wappen kennen und dürfen ihr eigenes gestalten“, erzählte Heike Bartel-Heuwinkel. Das Schlossgespenst soll das Maskottchen des Projekts werden. Ebenfalls in Planung seien gemeinsame Veranstaltungen für die Lehrerfortbildung vor Ort.

 

 

KGS-Rektorin Angela Heienbrok freute sich, dass es geklappt hat mit der Kooperation. „Die Kinder kennen natürlich das Schloss.“ Im Schloss sind die Kinder aber noch nicht gewesen. Der Mittelalteransatz passe auch ohne Probleme in den Lehrplan. „Bisher behandeln wir eher die Steinzeit, das ändert sich dann im nächsten Schuljahr. Burgen und Schlösser kommen immer gut an.“ Auch Dr. Patt freut sich auf die Grundschulkinder. „Ich finde es toll, dass die Grundschule das macht.“ Kinder in dem Alter seien sehr offen. Er ist überzeugt, dass das Projekt die Schülerinnen und Schüler begeistern wird.

 

Informationen zu den Adelsarchiven gibt es hier.