JUNGE LEUTE

Ein Zeichen auf vier Rädern

jh; 03.09.2019, 14:44 Uhr
Fotos: Julian Heppe --- Um ein Zeichen gegen Alkoholmissbrauch zu setzen, wurde ein Linienbus der OVAG mit zahlreichen Kunstwerken von Schülern der Gesamtschule Reichshof geschmückt.
JUNGE LEUTE

Ein Zeichen auf vier Rädern

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jh; 03.09.2019, 14:44 Uhr
Reichshof – Schüler der Gesamtschule Reichshof schmücken mit Bildern gegen Komasaufen ab sofort einen Linienbus der OVAG - „bunt statt blau“-Wettbewerb der DAK kämpft gegen Alkoholmissbrauch.

Von Julian Heppe

 

Laut NRW-Statistik landen jährlich rund 5.200 Kinder und Jugendliche durch Alkoholmissbrauch im Krankenhaus. Von diesem Problem bleibt auch der Oberbergische Kreis nicht verschont. Im vergangenen Jahr wurden hier 84 Fälle registriert, die von Krankenhauseinweisungen durch übermäßigen Alkoholkonsum berichten. Gegenüber den Statistiken des Jahres 2003 – hier begann die Aufzeichnung der Oberbergischen Zahlen – lässt sich ein Anstieg von über 90 Prozent feststellen. „Daraus wird mehr als deutlich, dass Alkoholmissbrauch auch hier ein großes Thema bleibt“, meint Wolfgang Brelöhr, Leiter der DAK-Gesundheit Oberberg. Grund genug, um über die Risiken und Konsequenzen des Rauschtrinkens aufzuklären.

 

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Der bundesweite Kunstwettbewerb „bunt statt blau“ der DAK ruft Schüler im Alter von 12 bis 17 Jahren dazu auf, mit Plakaten kreative Botschaften gegen Alkoholmissbrauch zu entwickeln. Teilgenommen hat auch die ehemalige neunte Jahrgangsstufe der Gesamtschule Reichshof. Auf Initiative der Schulleiterin Anne Halfar und Kunstlehrerin Nora Ernst entwarfen die Schüler im Rahmen des Unterrichts künstlerische Darstellungen, die auf die Schattenseiten des Alkoholkonsums hinweisen. Die besten Arbeiten schmücken ab sofort einen Linienbus der OVAG. Schulleiterin Halfar zeigt sich begeistert vom Engagement ihrer Schüler und der Verkehrsgesellschaft und stimmte Bürgermeister Rüdiger Gennies zu, der klarstellt: „Wenn sich ein Genussmittel zu einem Gift entwickelt, welches Leben bedroht und soziale Beziehungen gefährdet, hört der Spaß definitiv auf. Mit einer solchen Präventionsmaßnahme darauf aufmerksam zu machen, ist heutzutage wichtiger denn je“.

 

[Der Bus ist von beiden Seiten mit zahlreichen kreativen Botschaften bedruckt worden.]

 

Bei Betrachtung der 18 Plakate fällt auf, wie unterschiedlich die Schüler Alkoholmissbrauch interpretieren. Während manche sich auf die gesundheitlichen Risiken konzentrieren, legen andere den Fokus ihres Bildes auf familiäre Probleme, die aus einer Alkoholsucht resultieren können. „Jedes Jahr werden ganz neue Seiten beleuchtet, was jedes Bild zu einem individuellen Kunstwerk macht, das es so noch nicht gegeben hat. Das zeigt nicht zuletzt, wie viele Gedanken hinter eurem Schaffen stecken“, lobt Schirmherrin Michaela Engelmeier die Schüler.

 

Der Linienbus wurde bereits zum sechsten Mal mit „bunt statt blau“-Kunstwerken verziert, denn er wird jedes Jahr neu bedruckt. Im nächsten Jahr werden also die Arbeiten einer anderen Schule auf dem Bus zu finden sein. Der OVAG-Bus ist in ganz Deutschland der erste und einzige seiner Art.

 

 

 

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