JUNGE LEUTE

Jugendzentrum: Abschied und Neuanfang

lw; 03.05.2023, 12:46 Uhr
Fotos: Lars Weber --- Sind froh, dass das Angebot unverändert weitergeht (v.li.): JuZe-Geschäftsführer Andreas Groß, Paul Jung, Jörn Hägele, Bürgermeister Hilko Redenius, JuZe-Leiter Oliver Werner und Dr. Jorg Nürmberger vom Verein Heim der offenen Tür.
JUNGE LEUTE

Jugendzentrum: Abschied und Neuanfang

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lw; 03.05.2023, 12:46 Uhr
Nümbrecht – Gemeinde Nümbrecht hat die Trägerschaft für das Jugendzentrum und einen Streetworker vom katholischen Verein Heim der offenen Tür übernommen.

Von Lars Weber

 

Fast 32 Jahre lang kümmerte sich der katholische Verein Heim der offenen Tür als Träger um die offene Jugendarbeit im Jugendzentrum an der Hauptstraße. Diese Ära ist gestern geendet. Neuer Träger ist nun die Gemeinde Nümbrecht. Und Bürgermeister Hilko Redenius machte gleich klar: Die Kinder und Jugendlichen müssen sich nicht umstellen. Nicht nur wird das Angebot wie gewohnt fortgeführt, auch die bekannten Gesichter des Personals bleiben den Besuchern erhalten. Alle drei Mitarbeiter wurden von der Verwaltung übernommen.

 

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Redenius blickte vor der Vertragsunterzeichnung zurück. Vor mehr als 30 Jahren sei in Nümbrecht der Bedarf für eine offene Jugendarbeit gesehen worden, woraufhin sich aus der katholischen Kirchengemeinde heraus engagierte Bürger zum Trägerverein Heim der offenen Tür formiert hätten. Auch ein Förderverein wurde gegründet. Personalmanagement, Inhalte und Ausrichtung blieben bis zuletzt in den Händen des Vereins, die finanzielle Trägerschaft übernahm 2012 der Oberbergische Kreis, der seitdem 85 Prozent der anerkennungsfähigen Gesamtbetriebskosten übernimmt – und dies sehr zum Dank aller Beteiligten auch weiter tun wird. Auch die Gemeinde ist seit jeher nah dran. Das Gebäude gehört ihr, das Angebot wurde stets unterstützt. „Wir sind sehr stolz auf die Jugendarbeit hier in Nümbrecht“, sagte Redenius, und schloss dabei auch die Arbeit der Alten Schmiede mit ein.

 

Vor einem halben Jahr habe sich der Verein dann an die Gemeinde gewandt. Um die Arbeit fortzuführen, kam nicht genug Nachwuchs in den kleinen Verein nach. „Es gab keine Diskussionen in der Politik, es war klar: Das Angebot muss erhalten bleiben.“ Dr. Jorg Nürmberger, Vorstandsmitglied des Vereins, freute sich, dass sie mit ihrer Bitte, die Trägerschaft zu übernehmen, offene Türen bei Verwaltung und Politik eingerannt haben. Ihnen sei das Konzept mit der ökumenischen Ausrichtung immer wichtig gewesen. „Hier sind viele Generationen durchgewandert“, sagte er. Er sei dankbar dafür, dass das offene Konzept so beibehalten wird und die Mitarbeiter übernommen wurden.

 

[Bei der Vertragsunterzeichung (v.li.): Dr. Jorg Nürmberger, Kämmerer und Fachbereichsleiter Rainer Mast, Andreas Groß und Hilko Redenius.]

 

Ganz ohne Vorstellungsgespräch wurde das Personal angestellt. „Ich weiß schon lange, dass hier ein guter Job gemacht wird“, so Bürgermeister Redenius. Die drei neuen Verwaltungsmitarbeiter sind der Jugendzentrumsleiter Oliver Werner sowie die Erlebnispädagogen Paul Jung und Jörn Hägele. Letzterer ist nicht nur im Jugendzentrum im Einsatz, sondern sucht als Streetworker auch die Jugendlichen in der Gemeinde auf.

 

40 bis 60 Jugendliche besuchen das Jugendzentrum in der Woche. Das Altersspektrum reiche von Kindern bis zu jungen Erwachsenen. Auch ehemalige Besucher blieben dem Jugendzentrum treu und helfen zum Beispiel hinter der Theke aus oder stellen sich an den Grill, so Werner. Die Angebote sind vielfältig. Vom Kochkurs über Klettern bis zu Bogenschießen ist alles dabei. Weiter gibt es mit der OGS eine Kooperation. Einmal die Woche kommen die Kinder ins Jugendzentrum. „Wir beraten und unterstützen aber auch bei allen Lebenssituationen oder beruflichen Fragen.“ Das alles erfolgt ohne Mitgliedschaft, das Angebot ist bewusst niedrigschwellig – und offen für jeden.

 

Nun gehe es zunächst darum, „sauber in die Gemeinde rüberzukommen“. Dazu werde es auch gehören, die Rahmenbedingungen für die Arbeit im Jugendzentrum abzustecken. „Schwierigkeiten sehe ich da aber keine“, sagte Werner gestern, der bereits seit zehn Jahren das Zentrum leitet. Künftig möchten Werner und sein Team unter anderem versuchen, die Jugendlichen in den Orten außerhalb des Nümbrechter Zentrums stärker zu erreichen. Als nächste große Aktion stehe aber zunächst der Sommerferienspaß an. „Dieses Jahr findet auch wieder ein Zeltlager statt.“

 

Informationen zum Jugendzentrum gibt es auch hier.

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