JUNGE LEUTE

Handwerk im Wandel der Zeit erlebbar machen

us; 26.07.2022, 16:55 Uhr
Fotos: Ute Sommer --- "Vorarbeiter" Michael Thielen hat gute Anleitung gegeben: Mit koordiniertem Teamwork und Frauenpower montieren Johanna (14, v.li.),Rosa (15) und Enya (17) die Einzelteile des künftigen Bienenhotels.
JUNGE LEUTE

Handwerk im Wandel der Zeit erlebbar machen

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us; 26.07.2022, 16:55 Uhr
Waldbröl - Im Rahmen des Projektes "mach Grün! Zukunft in Deiner Hand" sammeln Jugendliche praktische Erfahrungen in handwerklichen Berufsfeldern und deren Wandel in Zeiten zunehmender Nachhaltigkeit.

Von Ute Sommer

 

Zum zehnten Mal findet das Camp "mach Grün! Zukunft in Deiner Hand", organisiert vom Verein für Soziale Bildungsarbeit e.V. (VSB), in Kooperation mit dem Gründer -und TechnologieCentrum (GTC) Gummersbach, statt. Im Format "Work and Travel" sind die 16 Jugendlichen seit gestern in der Waldbröler Panarbora-Jugendherberge und ab Mittwoch im Museumsdorf Altwindeck handwerklich und kreativ tätig und bekommen im Gespräch mit Fachleuten Einblicke in Ausbildungswege und Berufswelten, deren Inhalte sich vor dem Hintergrund von Ökologie und Nachhaltigkeit stetig weiterentwickeln.

 

 Finanziert mit Fördergeldern des Europäischen Sozialfonds und des Bundesumweltministeriums, ist das fünftägige "Berufsorientierungs-Praktikum" für die Heranwachsenden zwischen 14 und 17 Jahren kostenfrei, wobei die verschiedenen Stationen des "Walzing Workcamps" zu Fuß erreicht werden müssen. Klar, kommt auch der Ferienspaß mit Bogenschießen, Lagerfeuer und jeder Menge Outdoor -Aktivitäten nicht zu kurz. Nach dem Treffen im Waldbröler Netzwerkgarten ging es für die Teens aus Oberberg, aus Fulda, Nettersheim, Wissen und der Ukraine nach Panarbora, wo sie sich im Südamerika-Dorf einrichteten.

 

[Helena und Mariela sorgen für die ideale Viskosität des Lehmklebers, mit dem Reet und Holzspäne im Bienenhotel befestigt werden.]

 

"Mittels der englischen Sprache und der gemeinsamen Arbeit klappt die Verständigung schon ganz gut", sagte Leni Mauelshagen vom VSB, die zusammen mit Melanie Schuster (GTC) die Organisation des Camps verantwortet. Gestern Abend vermittelte ein "Expertengespräch" mit Theresa Amrehn interessante Einsichtnahmen in ein Handwerkerleben auf der Walz. Die gelernte Maler- und Lackiererin hat sich im Laufe ihrer Lehr-und Wanderjahre auf Kirchenmalerei spezialisiert, arbeitet heute in Gotteshäusern als Lüftl-Malerin an Häuserfassaden oder in historischen Gemäuern.

 

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Unter Anleitung von Michael Thielen (VSB) wurden ab heute die theoretischen Pläne von Bienenhotel, Fühlkisten und Baumstamm-Karussells für den Jhb-Sinnengarten n die Praxis umgesetzt.  "Erst hatten alle Manschetten vor der Handhabung der Tauchsäge, aber wenn man sie mit beiden Händen entlang der Führungsschiene führt, geht alles klar", weiß Holz-Fachmann Thielen.

 

Mädchen wie Jungs vermessen, sägen, bedienen die Akkubohrer oder wässern Lehm, der zur Fixierung der Reetabschnitte und Holzspäne in der Nützlings-Unterkunft dient. Mädchen wie Jungs sind gleichermaßen begeistert. "Echt cool die Möglichkeiten, die man mit der Tauchsäge hat", kommentiert der 16-Jährige Mats, der wie alle seine Mitstreiter bisher nie Gelegenheit hatte, sich handwerklich auszutoben. "Wir bekommen interessante Einblicke ins Arbeiten mit Werkzeug und Maschinen, die wir in der Schule nicht haben", freuten sich Johanna und Rosa beim Verschrauben der passgenau zugeschnittenen Holzbretter.

 

[Praktische Erfahrungen an der Tauchsäge sammelten Noah (v.li.), Ole und Mats.]

 

Morgen dann geht es per pedes Richtung Windeck-Rosbach, wo unterwegs ein Treffen mit Philipp Porten, Förster im Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft ansteht. Hier gibt es Input zum Berufsbild des Waldpflegers, zum Waldsterben und den ökologischen Folgen des Klimawandels. Im Heimatmuseum Windeck werden mit Hilfe von Malermeister Hensel der Holzzaun und Türblätter erneuert sowie der Leiterwagen abgeschliffen und neu behandelt. Den Abschluss des Camps bildet eine Info-Veranstaltung zu nachhaltiger Energieversorgung und ökologischer Haustechnik vom den Bauexperten Metternich in Rosbach-Lindenpütz.  

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