JUNGE LEUTE

Abenteuer im „Benroth Forest“

ls; 02.07.2022, 12:15 Uhr
Fotos: Leif Schmittgen --- Viel Spaß hatten die Gruppen beim Löhcamp.
JUNGE LEUTE

Abenteuer im „Benroth Forest“

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ls; 02.07.2022, 12:15 Uhr
Oberberg - Das Ferienlager „Löhcamp“ fand nach Zwangspause wieder statt - Das Motto lautete Robin Hood.

Von Leif Schmittgen

 

Lara malt konzentriert Verzierungen auf eine Schrumpffolie, die sich nach späterem Erhitzen auf etwa die Hälfte ihres Volumen reduziert. Das dann entstandene Schmuckstück ist der letzte Schrei für die Elfjährige aus Lindlar und vielen weiteren jungen Menschen beim Löhcamp, das nach zweijähriger Coronapause wieder auf einer großen Wiese bei Nümbrecht-Benroth stattfindet. Aber auch Basteln von Armbändern und am Speckstein stehen hoch im Kurs, wie Bereichsleiterin Nadja Beer zu berichten weiß. Die Kinder lieben einfach ihr Freizeitangebot und tummeln sich unter dem großen Zelt. In anderen Behausungen des Camps werden Holzarbeiten angeboten, Sitzbänke, Regale und Tische werden in entspannter Atmosphäre gewerkelt.

 

 

Das Camp steht unter dem Motto „Robin Hood - Abenteuer im Benroth Forest“, Lagerfeuer sind in den „mittelalterlichen Zünften“ - die je nach Interessenlage der jungen Teilnehmer aufgeteilt sind und jede über ein eigenes Wappen aus Holz verfügt - obligatorisch. Selbst Beate Schmidt vom Organisationsteam der freien evangelischen Gemeinde Bergneustadt-Hackenberg ist während des Rundgangs über das Gelände überrascht, mit wie viel Kreativität und Spaß die Teilnehmer zu Werke gehen. In der „Burg von Nottingham“ werden sämtliche Utensilien aufbewahrt und je nach Bedarf an die jungen Maler, Schneider, Schmiede, Müller und Sattler herausgegeben.

 

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Auch der damaligen Zeit angepasst ist die Zubereitung der Speisen: Hierfür nutzen die Köche Jörg, Doris und Peter große Bottiche, in denen sie an diesem Tag die neuzeitliche Bolognesesoße über dem offenen Feuer brutzeln, die Vorbereitung findet allerdings in einem mit professionellen Küchenutensilien ausgestatteten Zelt statt. Auch wenn die Interessenlage bei den Jüngsten im Alter von acht bis zwölf Jahren und den Teens (13 bis 15 Jahre) unterschiedlich ist und man deswegen in zwei getrennte Gruppen aufgeteilt ist: Am Mittag steht man unisono an der Essensausgabe, denn beim italienischem Klassiker, serviert mit Nudeln sind alle vereint.

 

Der Tag startet morgens mit einer altersgerechten Andacht. „Die Vermittlung des Glaubens spielt bei uns natürlich eine tragende Rolle“, sagt Beate Schmidt; auch wenn die meisten Kinder keinen christlichen Hintergrund haben. Während die Kids tagsüber auf dem Gelände Schnitzeljagden machen oder sich beim Basteln oder mittelalterlichen Spielen vergnügen, stehen während des Abenteuercamps am Abend Theater- oder Musikveranstaltungen auf dem Programm - Robin Hood (Joshi Heinze) und seine Gefährten sogen für reichlich Unterhaltung. Zum großen Abschluss am heutigen Samstag werden den Eltern Highlights aus dem Ferienangebot präsentiert, bevor es nach einem großen gemeinsamen Essen nach einer Woche wieder nach Hause geht.

 

Fakten zum Löhcamp

 

 

  • Das Löhcamp der freien evangelischen Gemeinde Bergneustadt-Hackenberg fand in diesem Jahr zum 13. Mal statt.
  • Während man 2008 mit 80 Kindern startete und zu Spitzenzeiten bis zu 200 Gäste beherbergte, gab es (nach der zweijährigen Zwangspause) in diesem Jahr 160 Anmeldungen. 
  • 120 ehrenamtliche Helfer aus der rund 300 Mitglieder zählenden Gemeinde aus dem Stadtteil Hackenberg und von außerhalb engagieren sich in allen Bereichen. 
  • Viele ehemalige Teilnehmer engagieren sich heute als Betreuer beim Löhcamp.
  • Da viele Freiwillige über eine entsprechende Ausbildung verfügen, wird der Sanitätsdienst ohne externe Unterstützung gestellt. Für Behandlungen gibt es ein eigenes Zelt.
  • Zusätzlich engagiert sich die 50-köpfige Teens-Gruppe bei der Betreuung der jüngeren Teilnehmer. 
  • 110 Euro kostet der einwöchige Aufenthalt mit Vollverpflegung. Für sozialschwache Familien ist eine Bezuschussung vom Amt möglich.
  • Geduscht wird mit kaltem Wasser, die Versorgung erfolgt über Hydranten. „Hier stimmt die Infrastruktur“, sagt Beate Schmidt. Auf dem großen Gelände ist auch die Stromversorgung sichergestellt, der Toilettengang erfolgt auf mobilen WCs. 
  • Die Premiere des Löhcamps - der Name stammt übrigens von der Adresse des Gemeindehauses (Löhstraße 17) - fand in Lindlar-Ommerborn statt. Zum siebten Mal war man in diesem Jahr auf der Wiese mit angrenzendem Wald in Nümbrecht-Benroth zu Gast. Dass man zum wiederholten Mal die Zelte auf der Bauernwiese aufschlägt, ist laut Schmidt der hervorragenden Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft zu verdanken.
  • Auf dem Gelände herrscht absolutes Handyverbot. „Im Mittelalter gab es so etwas nicht“, sagt Schmidt mit einem Schmunzeln. Neben den vom Veranstalter forcierten persönlichen Gesprächen, haben die Kids die Möglichkeit, über Briefe miteinander zu kommunizieren. Dafür sind für jede Zunft Briefkästen vor den Gruppenzelten aufgestellt.
  • In diesem Jahr kommen rund 90 Prozent der Teilnehmer aus Bergneustadt. Aus dem gesamten Oberbergischen Kreis sind aber Kinder willkommen.
  • In einem Online-Tagebuch werden die Erlebnisse der jungen Leute im Internet mit Fotos hier zur Verfügung gestellt.

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