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Graf-Eberhard-Medaille für Axel Krieger

fj; 27. Feb 2019, 12:20 Uhr
Bild: Michael Kleinjung --- Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg (re.) ehrte Axel Krieger.
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Graf-Eberhard-Medaille für Axel Krieger

fj; 27. Feb 2019, 12:20 Uhr
Bergneustadt – Für sein Engagement für die Theaterkultur wurde Axel Krieger, Betreiber des SchauspielHauses, ausgezeichnet – Bergneustädter Rat will wieder eine eigene Polizeiwache: SPD-Antrag fand breite Mehrheit.
Stehende Ovationen gab es gestern im Bergneustädter Stadtrat, nachdem Bürgermeister Wilfried Holberg einem sichtlich überraschten und auch gerührten Axel Krieger, Fraktionssprecher der Grünen, die Graf-Eberhard-Medaille überreicht hatte. Damit würdigte die Stadt Kriegers Verdienste für das Kultur- und Theaterangebot der Region: Als Betreiber des SchauspielHauses war Krieger, so Holberg, Gastgeber für 3.500 durchaus namenhafte Künstler aus aller Welt, die sich hier die Klinke in die Hand gaben, und über 40.000 Zuschauer begeisterten.

Seit der Gründung im Jahr 1994 fanden im SchauspielHaus über 3.000 Theater- und Kulturveranstaltungen statt – „und dennoch bedurfte es einer Auszeichnung durch den Oberbergischen Kreis 2009 und einer Würdigung durch den Landesmusikrat und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW im vergangenen Dezember, bis auch der Bürgermeister wach gerüttelt wurde – auch dank eines Hinweises durch seinen allgemeinen Vertreter Matthias Thul“, räumte Holberg selbstkritisch ein, dass diese Auszeichnung längst überflüssig gewesen wäre. Krieger freute sich dennoch, oder vielleicht auch gerade deshalb, und bedankte sich bei seiner Partnerin Christine Bretz, freischaffende Künstlerin und Dozentin für Schauspiel. „Ohne sie hätte ich das niemals geschafft."



Im weiteren Verlauf der Sitzung fand der SPD-Antrag auf Einrichtung einer Polizeiwache in Bergneustadt große Zustimmung. Derzeit wird Bergneustadt polizeilich von der Wache Gummersbach betreut, das reiche aber nicht aus, um den Bürgern ein Gefühl von Sicherheit zu geben, so Daniel Grütz in der Begründung des Antrags. „Wäre die Polizei vor Ort stationiert und würde nicht nur ab und an Streife fahren, wäre die Wiederherstellung der Ordnung auf dem Rathausplatz sicher auch ohne die Einstellung eines privaten Sicherheitsdienstes möglich gewesen“, argumentierte er

Auch die Verkehrssituation sei stark verbesserungswürdig: „Es wird gerast, auf Fußwegen geparkt und es gab Fälle, in denen Kreisverkehre blockiert waren, weil spontane Feierlichkeiten mit Autokorsos zelebriert wurden“. Vor allem aber habe die Polizeistatistik gezeigt, dass die Fallzahlen bei Gewalt- und Straßenkriminalität in Bergneustadt im Gegensatz zum Kreis 2018 angestiegen sind. „Im Zuge der geplanten Stadtentwicklung könnte die Schaffung einer Wache direkt mitgedacht werden. Es ist der ideale Zeitpunkt“, so Grütz. Dem konnte sich die große Mehrheit des Rates anschließen, einzelne Ratsmitglieder wiesen jedoch darauf hin, dass ein Beschluss noch keine neue Wache bedeute. 

Die bereits in vielen Kommunen diskutierten Straßenbaubeiträge machte ebenfalls die SPD zum Thema, reichte ihren Antrag auf „Aufschiebung von Straßenbaumaßnahmen in Wohnbereichen bis zur Neuregelung durch das Kommunalabgabegesetz“ aber nicht mehr fristgerecht ein. Weil so die Zeit für Beratungen in den Fraktionen fehlte, wurde mehrheitlich gegen die Aufnahme in die Tagesordnung votiert – die Bergneustädter Kommunalpolitik wird sich so zu einem späteren Zeitpunkt mit dem Thema beschäftigen.
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