Nümbrecht - Die Reserve des SSV Homburg-Nümbrecht geht mit einem neuen Trainer und einer stark veränderten Mannschaft in die neue Spielzeit - Platzierung vom Vorjahr ist eine Wunschvorstellung - Brauckmann ist Nachfolger von Schwarz.

Von Jürgen Lorenz

Erst am letzten Spieltag wurde die Nümbrechter Zweitvertretung noch vom SV Schönenbach abgefangen, die sich dadurch auf den vierten Tabellenplatz vorschob. Für den scheidenden Trainer Stephan Schwarz gab es somit in der Partie kein Abschiedsgeschenk in Form eines Sieges. Die Partie ging mit 2:4 verloren. Aber dennoch hatten sich die Blau-Gelben in der zurückliegenden Spielzeit mächtig Respekt verdient, nachdem noch in der Vorsaison nur knapp der Abstieg verhindert werden konnte. Der fünfte Platz war deutlich mehr als Schwarz erhofft hatte, denn die Vorgabe einer einstelligen Platzierung wurde deutlich erreicht. Sein Nachfolger Thorsten Brauckmann steht mit gleich sieben A-Jugendlichen, die aus dem eigenen Nachwuchs nachrücken, fast vor einem Neubeginn. Die Wiederholung einer ähnlichen Platzierung wäre für ihn eine Riesenüberraschung.

Kommen und Gehen

Nachdem ihm Vorjahr noch alle Kicker bei der Stange geblieben waren und kein einziger abgewandert war, brachen in diesem Jahr mit Marc Franke (SpVg. Porz), Kevin Gaul (FSV Neunkirchen-Seelscheid), Dennis Hombach und Philipp Kappensten (beide SpVgg. Holpe-Steimelhagen), Thomas Kelm und Willi Wink (beide SV Schönenbach) sowie Sebastian Stelp (Ziel unbekannt) gleich sieben Spieler ihre Zelte bei der SSV-Reserve ab. Schon in der Winterpause hatten sich die beiden Torhüter Benjamin Dietzel und Erhard Ludwig abgemeldet. Max Jordan und Bastian von Ameln waren bereits seit der Rückrunde der letzten Spielzeit nicht mehr gesichtet worden. Der neue Trainer Thorsten Brauckmann hat also einiges an Arbeit vor der Brust. „Der Aderlass war natürlich sehr groß und jetzt gilt es sich erst einmal zu finden.“

Diesen Findungsprozess vorantreiben und mit ihrer Erfahrung für Ruhe sorgen, sollen vor allen Dingen die beiden Routiniers aufseiten der Neuzugänge: Daniel Altwicker stößt aus dem Kader der Ersten dazu, während mit Daniel Schmidt ein weiterer alter Hase nach einjähriger Fußballpause wieder seine Schuhe schnüren will. Mit gleich sieben A-Jugendlichen stößt allerdings eine ganze Horde von Nachwuchskickern zum Team, die es in den Seniorenbereich heranzuführen gilt. „Einige  haben schon einen ganz guten Eindruck hinterlassen. In der Vorbereitung wird sich zeigen, wer den Sprung schafft“ weiß Brauckmann, dass der Kader in der Breite nicht so gut aufgestellt ist wie zuletzt. Das liegt allerdings auch daran, dass der Kader gerade einmal 20 Spieler umfasst. In der vorigen Serie waren gleich sieben Spieler mehr beim Startschuss dabei.


[Thorsten Brauckmann hat die Nachfolge von Stephan Schwarz angetreten.]

Die Mannschaft

„Ich erwarte von den älteren Spielern wie Daniel Schmidt und Daniel Altwicker, dass sie die jungen Spieler an die Hand nehmen“, fordert der Nümbrechter Coach die Routiniers. Dabei nimmt er auch seine Rasselbande, die er gerade in punkto Robustheit im Nachteil sieht, in die Pflicht. „Die müssen schnell lernen und dabei müssen alle zusammen als Mannschaft wachsen.“ Im Tor sieht er Finn Bingel und Kevin Riemschoss auf Augenhöhe. „Daher wird jeder die Hälfte der Vorbereitung spielen und dann werde ich vor dem ersten Spieltag entscheiden, wer die Nummer eins ist“, macht es Brauckmann spannend.

An der Grundordnung möchte Brauckmann nicht rütteln. Wie schon sein Vorgänger tendiert er zu einem 4-4-2 oder 4-3-3. „Da werde ich nichts über den Haufen werfen“. Dennoch wird er auch hier flexibel bleiben und ein System spielen, welches die Spieler umsetzen können, die zur Verfügung stehen. Hierbei spielen natürlich auch die Kicker eine Rolle, die jeweils am Wochenende aus dem Bezirksligateam herunterrücken, um sich hier zu bewähren. „Wir haben einen ganz engen Draht zueinander“, schwört Brauckmann dabei auf die gute Zusammenarbeit mit dem Trainer der 1. Mannschaft, Maik Alzer. „Wir sind fußballerisch auf einer Wellenlänge“, werde man sich künftig gegenseitig unterstützen. Nach wie vor gelte es aber als erstes Ziel der 2. Mannschaft, die Spieler an das Bezirksliga-Niveau heranzuführen.“

Saisonziel

Das Niveau der Liga sieht der Coach der Nümbrechter Reserve als sehr ausgeglichen an. „Es wird wohl ein sehr breites Mittelfeld geben“, prognostiziert er. An der Spitze sieht er einen Dreikampf voraus. „Schönenbach gehört für mich zu den Favoriten. Die spielen eine wichtige Rolle Und Holpe ist sehr stabil und wird nicht schlechter spielen als letzte Saison. Dazu kommt dann noch Hohkeppel. Die muss man auf der Rechnung haben“, glaubt auch er an einen möglichen Durchmarsch des Aufsteigers. Bei den eigenen Zielen ist Brauchmann mit seiner Vorhersage eher zurückhaltend. Eine Wiederholung der letztjährigen Platzierung hält er allerdings für fast nicht möglich. „Das wäre schon sehr überraschend. Zuerst einmal gilt es so schnell wie möglich eine Einheit zu bilden und dann schauen wir, was möglich ist“, gibt er die frühzeitige Sicherung der Klasse als erstes Minimalziel heraus.



[Viel junges Blut bei der SSV-Reserve: Brauckmann begrüßt seine Neuzugänge.]

Zugänge
Daniel Altwicker (1. Mannschaft), Daniel Schmidt (reaktiviert), Finn Bingel (eigene Jugend), Fabio Bluhm (eigene Jugend), Alexander Radtke (eigene Jugend), Dustin Schlegel (eigene Jugend), Mario Sträßer (eigene Jugend), Christian Neumann (eigene Jugend), Philipp Rüttgers (eigene Jugend).

Abgänge
Dennis Hombach (SpVgg. Holpe-Steimelhagen), Philipp Kappenstein (SpVgg. Holpe-Steimelhagen), Thomas Kelm (SV Schönenbach), Willi Wink (SV Schönenbach), Bastian von Ameln (TuS Homburg-Bröltal), Marc Franke (Spvg. Porz), Kevin Gaul (FSV Neunkirchen-Seelscheid).

Der Kader

Tor
Kevin Riemschoss, Finn Bingel.

Abwehr
Daniel Altwicker, Jan Heinze, Franceso Parma, Alexander Radtke, Christian Schiering, Christoph Weber, Fabio Bluhm, Benjamin Zuther.

Mittelfeld
Ahmad Kohdor, David Simon, Christian Radtke, Philipp Rüttgers, Dustin Schlegel, Daniel Schmidt, Marco Sträßer.

Angriff
Christian Neumann, Simon Wenz, Milan Witopil.

Trainer
Thorsten Brauckmann (für Stephan Schwarz).

Co- und Torwarttrainer
Bernhard John.