Bergneustadt - Turbulente Missverständnisse und Verwechslungen zwischen Himmel und Erde durchziehen das Stück „Einmal nicht aufgepasst“.

Von Vera Marzinski

Die Komödie von Lars Albaum und Dietmar Jacobs ist die neuste Inszenierung des Losemund-Theaters und hatte am Samstagabend Premiere im ausverkauften Kleinen Theater Bergneustadt. „Einmal nicht aufgepasst“ spielt in der Berliner Studentenbude von Sarah Feldhoff (Sarah Luitjens). Die junge Frau und ihr ostdeutscher Freund Danny (David Heidemann) führen dort ein recht lockeres Leben. Als Sarahs Mutter Katharina (Regina Förster) jedoch einen Spontan-Besuch ankündigt, läuten alle Alarmglocken.

[Schutzengel Engelbert versucht mit allen Mitteln seinen Schützling Sarah zu retten.]

Die nur in besten Kreisen wandelnde Adelsdame aus Bonn soll auf keinen Fall erfahren, dass sich die Tochter im fernen Berlin alles andere als standesgemäß verhält. Sarah konnte ihre Mutter bisher erfolgreich in dem Glauben lassen, dass sie mit einem Juristen zusammen ist und somit in vornehmen Kreisen verkehrt. Und in dieses Konzept passt Freund Danny, der Hip-Hopper und Fahrradkurier ist, wenig. Da kann eigentlich nur noch ein Schutzengel helfen.

Doch Schutzengel Engelbert (André Fritsche) hat eher sein ausschweifendes Himmel-Partyleben im Auge, als seinen Schützling auf der Erde. Engel-Chef Dr. Engelmann (Martin Schmitz) schickt ihn kurzerhand hinunter. Wenn es ihm nicht gelingt, innerhalb von 24 Stunden die Harmonie im Leben der jungen Sarah Feldhoff wieder herzustellen, muss er Schutzengel von Rennfahrer Michael Schumacher werden.


Es besteht höchste Alarmstufe und der Engel ist nach einigem Murren bereit zu helfen. Aber wie, wenn er sich nicht als Himmelsbote outen darf? Engelbert verschafft sich als Klempner, Pizzabote und Staubsaugervertreter Zutritt zu Sarahs Studentenbude - André Fritsche ist hier als rappender Schutzengel einsame Spitze und spielt seine Rolle sehr authentisch.

Doch auch Engelbert bringt in Sarahs Leben zunächst nur noch mehr Chaos als Ruhe. Es startet eine Kette turbulenter Missverständnisse und Verwechslungen zwischen Himmel und Erde. Das Ganze ist eine unglaublich wilde und verrückte Geschichte, die zwei Stunden aufs Beste unterhält. Tagesaktuelle Anspielungen und Situationskomik sorgen dies- und jenseits der Rampe für ein himmlisches Vergnügen. Auch Marcel aus dem Publikum wird eingebaut und ist ständiger Ansprechpartner von Engel Engelbert.


[Im Himmel schmieden Engelbert (André Fritsche – li.) und Dr. Engelmann (Martin Schmitz) Rettungspläne.]

Schöpfer dieser kurzweiligen Unterhaltung mit vielfältigen Gags und Zoten sind die Stromberg-Autoren Lars Albaum und Dietmar Jacobs. Beide sind Jahrgang 1967 und kommen vom Fernsehen und das merkt man. Die Boulevard-Komödie mit wenig Handlung, aber vielen Turbulenzen, haben die Autoren mit Sitcom-Dialogen aufgepeppt, die es in sich haben.

Weitere Aufführungen:
So 03.03.2013 - 18.00 Uhr
Sa 16.03.2013 - 20.00 Uhr
So 17.03.2013 - 18.00 Uhr
Sa 20.04.2013 - 20.00 Uhr
So 21.04.2013 - 18.00 Uhr
Sa 27.04.2013 - 20.00 Uhr
So 28.04.2013 - 18.00 Uhr