Archiv

Kein Olympia-Fieber im Oberbergischen?

da,zh; 3. Aug 2012, 13:35 Uhr
Bilder: Diana Alyasin --- Die Umfrage ergab, dass die Oberberger eine geteilte Meinung zu den Spielen in London haben.
ARCHIV

Kein Olympia-Fieber im Oberbergischen?

da,zh; 3. Aug 2012, 13:35 Uhr
Gummersbach - Oberberg-Aktuell war in der Gummersbacher Fußgängerzone unterwegs und befragte die Passanten zu den Sommerspielen in London.
Von Zoe Haack und Diana Alyasin

Vergangenen Freitag haben die olympischen Spiele in London begonnen. Die Athleten kämpfen seit einer Woche um die Spitzenplätze, doch befinden sich auch die Oberberger im Medaillenfieber?  OA ging dieser Frage in der Gummersbacher Fußgängerzone nach.  

[Andreas Schumacher und Jannik Leonhardt  finden Badminton und Volleyball gut.]

Die Freunde Werner Dallmann und Günther Retzenhofer verfolgen die Spiele nicht regelmäßig, sondern nur die Zusammenfassungen in den Nachrichten. Als aktiver Sportschütze interessiert Werner Dallmann sich für das Schießen. Beim Fechten muss er hingegen kapitulieren, „weil das einfach zu schnell ist.“ Sarah Seibel und Regina Heinrich können sich ein wenig für die Disziplin Turnen begeistern, ansonsten bleibt das Wohnzimmer aber olympiafreie Zone. Dafür gucken Andreas Schumacher und Jannik Leonhardt die Spiele umso lieber, besonders Badminton und Volleyball. Von den Manipulationsversuchen einiger Teilnehmerinnen beim Badminton sind sie nicht gerade begeistert. „Jeder muss vorher abwägen, ob sich das Risiko lohnt“, meinen sie dazu.



Der Politiklehrer Ralf Breckwoldt (rechts) antwortete auf die Frage, ob er sich die Wettkämpfe ansehe: „Ja, mit Leidenschaft.“ Neben Beach-Volleyball stehen bei ihm Sportarten wie Judo und Fechten hoch im Kurs, „da man diese sonst nicht so oft im Fernsehen sieht.“ Seiner Meinung nach sollte die Einnahme von verbotenen Substanzen streng verfolgt und die betroffenen Sportler ausgeschlossen werden, weil Doping „das Bild des Sports verfälscht“. Familie Kellert (oberstes Bild re.) schaut zurzeit alles und fiebert speziell beim Schwimmen, Fechten und Rudern mit. Auch sie halten den Rauswurf der asiatischen Badmintonspielerinnen für angemessen.

Filippo Raccuglia (links) besitzt ein Sportgeschäft. Auf dem TV-Gerät in seinem Laden bekommt er zwar relativ wenig mit, versucht aber, bei Fußball und Leichtathletik auf dem neuesten Stand zu bleiben, da vieler seiner Kunden diese Sportarten betreiben. Handball interessiert ihn dieses Mal nicht, weil das deutsche Team nicht dabei ist. Zu Doping und Manipulationsversuchen merkt er an: „Fair geht vor, das sagt ja schon alles.“ Disqualifizierungen seien seiner Meinung nach gerechtfertigt. „Es ist vielleicht die einzige Sprache, die die Athleten verstehen.“

Die Freundinnen A. Schnepp und A. Kölm sind eher unregelmäßige Zuschauer. Schnepp schaltet den Fernseher wegen Volleyball und dessen Variante im Sand an, „aber auch Fechten und Rudern sind spannend.“ Ihre Freundin guckt hauptsächlich Schwimmen und Rudern. Doping finden die Frauen inakzeptabel, aber sie meinen auch: „Wenn du es nicht machst, kommst du als Athlet nicht weit, so lange die anderen es machen.“ Sie schlagen bessere Kontrollen und härtere Strafen vor.

Die meisten Befragten verfolgen die olympischen Spiele also nicht regelmäßig, sondern nur ihre Lieblingssportarten. Zudem verurteilen sie Täuschungsversuche und befürworten einen ehrlichen Kampf um die Medaillen. Ein richtiges „Olympia-Fieber“ hat bisher allerdings nur wenige gepackt.
WERBUNG