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Die Altstadt neu entdeckt

hei; 12. Dec 2010, 20:31 Uhr
Bilder: Niklas Heimann --- Am Wochenende lockte der Gummersbacher Weihnachtsmarkt auch bei Regenwetter zahlreiche Besucher mit seinem neuen Konzept an.
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Die Altstadt neu entdeckt

hei; 12. Dec 2010, 20:31 Uhr
Gummersbach – Trotz schlechten Wetters kamen zahlreiche Besucher auf den Weihnachtsmarkt rund um die Marktstraße. Viele Vereine und freiwillige Helfer sorgten für ein schönes Weihnachtserlebnis.
Glück mit dem Wetter hatten die Organisatoren des neuen Gummersbacher Weihnachtsmarktes nicht. Am gestrigen Abend fing es immer wieder an zu regnen, was sicherlich nicht gerade optimal war für die Besitzer der Stände, die zum ersten Mal im Bereich der Marktstraße aufgestellt waren. Trotzdem fanden viele den Weg in die Altstadt, um sich durch die historisch-weihnachtliche Atmosphäre in Weihnachtsstimmung bringen zu lassen. Vor allem das Ambiente mit der beleuchteten evangelischen Kirche, den verzweigten Straßen und den alten Fachwerkhäusern imponierte den Besuchern. Mit ihren Darbietungen, Konzerten und Angeboten untermalten Vereine, Chöre und Bands das adventliche Treiben und stellten den Zuschauern ihr Programm vor.

[Katja Stemmler, Kornelia Krause und Gino Di Maio haben sich für die Kunden was ganz besonderes einfallen lassen.]

Etwas Originelles hatte sich das Haarstudio Gino und Pino zusammen mit der Künstlerin Kornelia Krause einfallen lassen. In seinem Salon stellt Besitzer Gino Di Maio seit dem 6. Dezember eine Bilderausstellung zur Weihnachtsgeschichte aus. Auf den Fotos sind Ereignisse der Geschichte zu sehen, wobei den Personen, die abgebildet sind, das Gesicht fehlt. „Die Bilder, die an den Spiegeln befestigt sind, sollen die Betrachter anregen, über die dargestellte Situation nachzudenken - im Kontrast zu ihrem eigenen Spiegelbild“, so die Künstlerin. Auch Di Maio zeigte sich beeindruckt: „Wir haben uns viel Mühe gegeben. Die Ausstellung ist vor allem für unsere Kunden, die neben dem Haarschnitt noch etwas anderes geboten bekommen sollen.“

Harry Böseke vom Müllenbacher Haus der Geschichten erzählte in einer alten Schmiede im Innenhof von Haus Hebekeuser kleine Anekdoten aus dem Oberbergischen. Auch die Jugendzentren waren vertreten. So lud zum Beispiel gestern das Gummersbacher Jugendzentrum zum Spielen von verschiedenen Videospielen ein. Weihnachtlich wurde es, als der MGV Lantenbach auf der Kirchentreppe sang. Mit dem beleuchteten Kirchturm im Hintergrund herrschte genau das richtige Ambiente für die Weihnachtslieder.

Insgesamt findet das neue Konzept großen Anklang. Durch den Umzug in die Altstadt sprechen die Organisatoren nun auch Bürger an, die die traditionelle Umgebung  interessiert. „Der Weihnachtsmarkt ist sehr familiär und persönlich. In der Marktstraße ist er auf jeden Fall besser besucht als die letzten Jahre und die moderaten Preise kommen den Besuchern entgegen. Mir gefällt auch die beleuchtete Kirche sehr gut. Dadurch hat der Markt eine ganz andere Ausstrahlung. Auch bei so einem Wetter hat sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt“, schildert der Gummersbacher Zahnarzt Dr. Ulrich von Trotha seine Eindrücke. Sabine Kind, Verkäuferin an einem Weihnachtsdeko-Stand, zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Sicher ist das Wetter schlecht, doch die neue Lage kommt gut an. Früher sind die Leute kaum stehen geblieben, da der Weihnachtsmarkt den Charakter einer Durchlaufstation hatte. In der Innenstadt kam einfach keine Atmosphäre auf.“ Ein weiterer Höhepunkt war das Konzert der Big Band der Musikschule Bergneustadt. Gestern Abend um 19:30 Uhr spielte sie in der beeindruckend ausgeleuchteten Kirche. Die zahlreichen Zuschauer konnten dabei die frisch renovierten Kirchenfenster bestaunen.
  
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