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Schüler sollen den Schulweg wieder erleben

db; 14. Dec 2016, 06:30 Uhr
Bilder: Daniel Beer.
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Schüler sollen den Schulweg wieder erleben

db; 14. Dec 2016, 06:30 Uhr
Gummersbach – Eine Hol- und Bringzone soll das morgendliche Verkehrschaos durch die sogenannten Elterntaxis an der Regenbogenschule in Dieringhausen entzerren – Umsetzung für weitere Schulstandorte geplant.
Das Phänomen Elterntaxi ist an vielen Schulen in Deutschland zum Problem geworden. So viele Eltern bringen ihre Kinder inzwischen mit dem Auto bis an die Schultür, dass an vielen Schulen ein allmorgendliches Verkehrschaos ausbricht. So auch an der Regenbogenschule in Dieringhausen. „Der Hinweis kam bei einem Bürgerforum und wir haben uns die Situation hier an einem Morgen selbst angesehen“, berichtete Bürgermeister Frank Helmenstein, der selbst Schüler dieser Grundschule war. Und auch sein erster Ortstermin als Bürgermeister vor zwölf Jahren hatte mit Schulwegsicherheit zu tun. Das Thema liegt im deshalb besonders am Herzen. „Gummersbach hat den Anspruch, eine familienfreundliche Stadt zu sein.“ Und ein weiterer Baustein dafür ist nun die neue Hol- und Bringzone für die Regenbogenschule, die gestern Morgen eingeweiht wurde.



Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, sollen den Nachwuchs ab sofort an der Aggerhalle absetzen. Von dort aus sind es etwa fünf Minuten zu Fuß bis zum Schultor. Ein Schild und gelbe Fußabdrücke, die von den Kindern selbst zur gestrigen Eröffnung auf den Gehweg gemalt wurden, weisen die Hol- und Bringzone aus. Von dort aus sollen sich die Kinder dann gemeinsam auf den Schulweg machen. Ingenieur Jens Leven aus Wuppertal hat das zugrunde liegende Konzept für die Hol- und Bringzone entwickelt. Er weiß, dass immer mehr Schüler mit dem Auto zur Schule gefahren werden und möchte mit seinem Konzept gegensteuern und den Kindern das „Erlebnis Schulweg“ zurückgeben.


[Die Kinder malten Fußabdrücke auf den Gehweg, die ihnen den Weg weisen.]

Für Leven sind drei Aspekte besonders wichtig, damit das Konzept Hol- und Bringzone Erfolg hat. Zum einem müssen die Eltern das Angebot annehmen. Die Schüler sollen mit Belohnungsstempeln motiviert werden. „Die kann man dann vielleicht für einmal Hausaufgabenfrei einlösen“, so Leven. Als dritten Aspekt nennt er die Sicherheit des Schulwegs. Hier will die Stadt noch Optimierungen vornehmen. So ist etwa ein Kreisverkehr an der Kreuzung Schulstraße und Neudieringhauser Straße geplant. Und auch an den Schulstandorten in Niederseßmar, Derschlag und am Lindengymnasium sollen Hol- und Bringzone eingerichtet werden.


[Gemeinsam mit den Schülern enthüllte Bürgermeister Helmenstein das Schild.]
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