Bilder: Martin Hütt.
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Der Spatz von Paris im Kulturzentrum
Lindlar Der Musikvereins Frielingsdorf und das Stadtorchester Markneukirchen aus dem Vogtland spielten gestern ein anspruchsvolles Herbstkonzert - Vor allem Solosängerin Isabelle Kauer wusste zu begeistern.
Von Ursula HüttDie musikalische Palette des Gastorchesters aus Markneukirchen unter der Leitung von Enrico Weller bot den Besuchern im Lindlarer Kulturzentrum neben klassischen Musikstücken auch moderne Lieder und volkstümliche Musik. Zunächst spielten die Gäste Wacht Auf und Ehrt Euch aus Die Meistersinger aus Nürnberg und den Nibelungen-Marsch von Richard Wagner, gefolgt von dem Zigeunerchor aus der Oper Troubadour von Guiseppe Verdi. Das Lied Man muss nicht erst nach Böhmen, gesungen von Sabine und Jürgen Kaiser und Brambacher Radiumperlen zeigten das breit gefächerte Repertoire des Orchesters. Ein Medley aus Strangers in the night und New York, New York wurde mit besonders langem Applaus belohnt.
[Die Lindlarerin Isabelle Kauer begeisterte mit ihrem Sologesang.]
Die Stadt Markneukirchen liegt im sächsischen Vogtland, zwischen Erzgebirge und Fichtelgebirge. Sie ist eine der wichtigsten Städte im so genannten Musikwinkel. Seit mehr als 300 Jahren werden dort Musikinstrumente von höchster Qualität hergestellt. Diese Instrumente werden in die ganze Welt exportiert. Die meisten Betriebe sind seit Generationen in Familienbesitz. Zum Stadtorchester gehört auch der aus Hückeswagen stammende Dominik Rumpf. Er absolviert eine Ausbildung zum Blasinstrumentenhersteller in einem Traditionsbetrieb in Markneukirchen.
Im zweiten Teil des Konzerts spielten die Gastgeber, der Musikverein Frielingsdorf, unter der Leitung von Walter Spicher zunächst den Marsch Leichte Kavallerie von Franz v. Suppé. Höhepunkt des Abends war der Sologesang der Lindlarerin Isabelle Kauer. La vie en rose (Das Leben in Rosa) und Non, je ne regrette rien (Nein, ich bedaure nichts), Lieder, durch die Edith Piaf, der Spatz von Paris, einst berühmt wurde, sang die in Frankreich geborene Kauer stimmgewaltig und so überzeugend, dass den meisten Besuchern der Atem stockte.
Mit dem vierzehnminütigen Musikstück Bonaparte wurde dann instrumental das Leben Napoleons erzählt. Seine Geburt auf Korsika, seine Triumphe und Niederlagen, schließlich sein Tod auf der Insel St. Helena im Südatlantik konnten so musikalisch nachempfunden werden. Die Besucher bedankten sich nach dem zweistündigen Konzert mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen. Als Zugabe spielten beide Orchester gemeinsam den Radetzky-Marsch. Isabelle Kauer bedankte sich mit Les Champs Èlysées beim Lindlarer Publikum.

