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Bröltaler Serie gerissen - SSV-Abstieg besiegelt

lo; 11. May 2014, 20:52 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Bergneustadt am Boden - Der SSV verlor das Derby gegen Nümbrecht und verabschiedet sich Richtung Kreisliga A.
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Bröltaler Serie gerissen - SSV-Abstieg besiegelt

lo; 11. May 2014, 20:52 Uhr
Oberberg - Nümbrecht schickt Neustadt endgültig in die Kreisliga A - THB patzt gegen West Köln - Wiehl nach Last-Minute-Traumtor wieder im Rennen - SVF ergattert Remis - Knappe VfR-Pleite - 'ONI-Wärmetrafo GmbH' präsentiert die Bezirksliga.
SSV Bergneustadt - SSV Homburg-Nümbrecht 1:5 (1:1).
                     
Nach der Derbypleite steht der SSV Bergneustadt als erster Absteiger fest. Selbst wenn man die Zähler aus dem abgebrochenen Spiel gegen Rondorf zugesprochen bekommt, kann das rettende Ufer nicht mehr erreicht werden. Für den Verein ist es der dritte Abstieg in Serie – ein beispielloser Absturz. Gegen in der ersten Halbzeit pomadig und ideenlos agierende Gäste gingen die Hausherren in Führung, obwohl der Arbeitstag von Tom Haselbach bereits nach wenigen Minuten zu Ende ging. Nachdem er gefoult worden war, leistete sich der Mittelfeldspieler eine verbale Entgleisung, die der Unparteiische als Beleidigung wertete. „Er war frustriert und hat irgendwas vor sich hingemurmelt. Das war sicherlich unglücklich“, so Interimscoach Tobias Breilmann. Mittlerweile hat das Schlusslicht mehr Platzverweise als Punkte auf dem Konto.


[Robert Arnds (li.) erzielte zwei Treffer.]

Der halbgare Auftritt der Nümbrechter wurde bestraft, als Bergneustadt nach einem Eckball des Gegners schnell umschaltete und Egzon Haklaj erfolgreich war. Die Freude währte allerdings nicht lange, da Robert Arnds nach dem ersten vernünftigen Angriff der Alzer-Elf den Ausgleich markierte. Mehr hatten die Blau-Gelben zunächst nicht zu bieten. „In der Pause hätte ich zehnmal wechseln können“, ärgerte sich Maik Alzer über die Vorstellung seiner Schützlinge, die nach dem Seitenwechsel etwas konsequenter zu Werke gingen. Ein Doppelschlag von Arnds und Marian Lorenz, dessen Schuss unhaltbar abgefälscht wurde, brachte Nümbrecht in die Erfolgsspur.


[Marian Lorenz im Zweikampf mit Egzon Haklaj.]

Die Neustädter mussten dem hohen Laufaufwand Tribut zollen und verzeichneten nur noch seltene Entlastungsangriffe. Auf der Gegenseite testete Julian Balthes mit einem Fernschuss das Aluminium (66.), bevor Tobias Schöler per Kopf gegen seinen Ex-Klub traf. Der eingewechselte Kilian Seinsche setzte nach einer Einzelaktion den Schlusspunkt, wobei Christian Salmen den Ball durch die Finger gleiten ließ. „Das Positive sind die drei Punkte. Alles andere kann man abhaken“, hielt sich Alzers Begeisterung ziemlich in Grenzen. Für Bergneustadt geht es nun darum, die Saison mit Anstand zu Ende zu bringen. „Am Anfang haben wir uns ordentlich verkauft, später sind uns die Kräfte ausgegangen. Ich hoffe, dass wir uns in den letzten drei Spielen für den Aufwand belohnen können. Das würde den Jungs guttun“, resümierte Breilmann.              

Torschützen
1:0 Egzon Haklaj (24. Johannes Volk), 1:1 Robert Arnds (26. Marian Lorenz), 1:2 Robert Arnds (53.), 1:3 Marian Lorenz (55.), 1:4 Tobias Schöler (73.), 1:5 Kilian Seinsche (80.).

Besonderes Vorkommnis
Rote Karte gegen den Bergneustädter Tom Haselbach (9. Beleidigung)

SSV Bergneustadt
Christian Salmen; Tolga Samut, Wael Majouj, Johannes Volk, Marco Bartoszewicz, Tobias Breilmann (82. Patrick Moslehner), Tom Haselbach, Eduard Zeiser, Egzon Haklaj, Erdinc Sentürk (61. Furkan Karagöz), Selmin Karajkovic (46. Ali-Kemal Celik).

SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Julian Balthes (71. Florian Heikaus), Alexander Epstein, Philipp Pulm (56. Michel Hock), Christoph Roth, Julian Schwarz, Sebastian Schwarz, Christian Rüttgers, Marian Lorenz (56. Kilian Seinsche), Robert Arnds, Tobias Schöler.



[Tom Haselbach (re.) handelte sich nach nur neun Minuten einen Platzverweis ein.]

TuS Homburg-Bröltal – SC West Köln 2:2 (1:1).

Nach neun Siegen in Folge wurde die Erfolgsserie des TuS Homburg-Bröltal gestoppt. Die Mannschaft von Coach Daniel Costantino verlor gegen den  Abstiegskandidaten SC West Köln zwei Punkte und die Tabellenführung ist auch wieder futsch, weil Herkenrath mit dem 1:0 gegen Wipperfürth vorbeizog. „Wir haben gegen einen laufstarken und aggressiven Gegner nicht unsere gewohnte Leistung abgerufen. Insgesamt ist die Punkteteilung gerecht“, meinte Costantino. Zwar ließ Önder Betin die Bröltaler Herzen mit dem 1:0 höher schlagen, doch ansonsten war der Angreifer auf sich allein gestellt. Die Hausherren konnten ihr Kombinationsspiel nicht aufziehen und kassierten nach einem Abstimmungsfehler den Ausgleich.



Costantino reagierte in der Pause und brachte Dennis Kuczka für Fitim Dauti. Der Joker benötigte keine lange Eingewöhnungsphase und leitete das 2:1 durch Fahri Ceylan ein. Doch wieder hielt die Führung nicht lange: Köln egalisierte durch einen strittigen Strafstoß und nur drei Minuten später zeigte der Referee erneut auf den Punkt. „Das war noch weniger ein Elfmeter als der erste“, bewertete Costantino die Entscheidungen des Schiedsrichters kritisch. Diesmal rettete der Pfosten für den THB. „Danach haben wir versucht, das Spiel noch einmal nach vorne zu treiben, wobei der Gegner bei Kontern sehr gefährlich war“, sagte Costantino. Marco Engels verhinderte den möglichen Einschlag zum 2:3, ehe Ben Breidenbach, Kerem Kargin und Eduard Kelm den Siegtreffer verpassten.                 

Tore
1:0 Önder Betin (11.), 1:1 (18.), 2:1 Fahri Ceylan (46. Dennis Kuczka), 2:2 (60. Foulelfmeter).

Besonderes Vorkommnis
West Köln schießt Foulelfmeter an den Pfosten (63. Pfosten)  

TuS Homburg-Bröltal
Marco Engels; Fahri Ceylan (75. Tim Müller), Alexander Tomm, Robert Mikoschek, Bastian Sellau, Deniz Yedek (70. Nick Pawlik), Eduard Kelm, Ben Breidenbach, Kerem Kargin, Fitim Dauti (46. Dennis Kuczka), Önder Betin.



[Maik Alzer war trotz des klaren Erfolgs nicht zufrieden.]

FV Wiehl – DSK Köln 2:1 (0:0).

In der allerletzten Minute der Nachspielzeit brach auf der Eichhardt großer Jubel aus: Kapitän Jonathan Noß war schon längst nicht mehr in der Innenverteidigung zu finden und startete einen letzten Vorstoß über die rechte Seite. Seine Flanke landete bei Max Jeschonnek, der die Kugel in Höhe des Elfmeterpunktes per Direktabnahme in die Maschen zimmerte. Dank des dramatischen Schlussakkords sind die Wiehler wieder zurück im Rennen um den Aufstieg, da Bröltal und Schlebusch Federn ließen. „Das war der sensationelle Endpunkt einer durchwachsenen Partie. Ich hoffe, dass uns dieses Erlebnis neues Selbstvertrauen für die restlichen Aufgaben gibt“, sagte Trainer Ingo Kippels.

Gegen die tief postierten Kölner taten sich die Gastgeber extrem schwer. „Die Mannschaft wollte, hat aber keine Mittel gefunden“, fiel es den Wiehlern laut Kippels nicht leicht, das Derbytrauma gegen Nümbrecht – 4:5-Pleite nach 3:0-Führung – zu verarbeiten. Noch dazu vernagelte der DSK-Keeper seinen Kasten und wehrte die Versuche von Christian Prinz (6.), Jeschonnek (22.), Luca Dwertmann (36., 64.) und Waldemar Kilb (68., 71.) zum Teil bravourös ab. Aber auch Arthur Kampka musste zweimal in höchster Not retten (14., 26.). Nach Dwertmanns Auswechslung beorderte Kippels Jeschonnek ins Angriffszentrum, Joker Kevin Derksen bereitete das 1:0 des Aushilfsstürmers vor. Doch kurz darauf gab es die kalte Dusche, als man in Folge eines Einwurfs unaufmerksam war. Die Domstädter drehten im Anschluss mächtig an der Uhr, weshalb der Schiri sechs Zusatzminuten draufpackte. Mit seinem Traumtor sorgte Jeschonnek für ein Happy End.               
Tore
1:0 Max Jeschonnek (73. Kevin Derksen), 1:1 (76.), 2:1 Max Jeschonnek (90.+6 Jonathan Noß).

FV Wiehl
Arthur Kampka; Radion Miller, Jonathan Noß, Dominik Knotte, Waldemar Kilb, Max Jeschonnek, Olcay Sen (60. Vassilios Karalis), Moussa Hombach (67. Kevin Derksen), Christian Prinz, Markus Möller, Luca Dwertmann (67. Alexander Küsters).



[SSV-Interimscoach Tobias Breilmann behauptet den Ball gegen Robert Arnds.]

FC Leverkusen - SV Frielingsdorf 1:1 (0:0).

Mit einer kämpferisch tadellosen Vorstellung sicherten sich die Frielingsdorfer einen Punkt, der in der Endabrechnung noch viel wert sein könnte. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze vergrößerte sich allerdings nicht, da West Köln ein überraschendes Remis in Bröltal erzielte. Für den ersten Farbtupfer der Begegnung war Tristan Wolf verantwortlich, dessen Schuss knapp am Pfosten vorbeisauste (5.). Danach ergriffen die Platzherren die Initiative und waren besonders bei ruhenden Bällen gefährlich. „Da brannte es in unserem Strafraum teilweise lichterloh“, erklärte Trainer Ralph Köhler. Kurz vor dem Kabinengang markierte Leverkusen das 1:0, laut Köhler aus „sehr abseitsverdächtiger Position.“ Die Gäste ließen sich durch das Gegentor nicht verunsichern und präsentierten sich auf dem schwer bespielbaren Ascheplatz zweikampfstark.


[Marco Bartoszewicz klärt per Kopf gegen Christian Rüttgers.]

Philipp Schmidt, der kurz darauf wegen einer Platzwunde an der Nase ausgewechselt werden musste, brachte Wolf ins Spiel, der diesmal am Torwart scheiterte (52.). „Das war eine Art Weckruf für uns“, so Köhler. Der Ausgleich resultierte aus einer Freistoßflanke von Daniel Buchmüller. Dennis Lüdenbach legte per Kopf quer, Stefan Rößler schob den Ball über die Linie. Der FCL drückte danach aufs Gaspedal, da nur ein Dreier die Hoffnung aufrechterhalten hätte, noch einmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Gleich zweimal bewahrte der Pfosten die Köhler-Truppe vor einer Niederlage (85., 88.). „Da hatten wir sicherlich Glück. Wir sind froh, einen Zähler ergattert zu haben. Wie wichtig das war, sieht man an dem Ergebnis in Bröltal“, bilanzierte Köhler.   

Tore
1:0 (39.), 1:1 Stefan Rößler (63. Dennis Lüdenbach)

SV Frielingsdorf
Timo Braun; Tim Geisler, Dennis Lüdenbach, Johannes Kisseler, Simon Kahm, Daniel Buchmüller, Rudi Giebler, Tristan Wolf, Philipp Schmidt (59. Peter Schnickmann), Jonas Stiefelhagen (83. Christian Metten), Stefan Rößler (86. Bogdan Spasic).



[Der Ausgleichstreffer von Robert Arnds.]

TV Herkenrath - VfR Wipperfürth 1:0 (0:0).  

Bis zur 84. Minute hielt das Bollwerk, dann schlug der Gegner zu. Tobias Kapellen wehrte einen Freistoß sowie den Nachschuss ab. Beim dritten Versuch versperrte ein Feldspieler den Weg. Doch der Ball prallte ein weiteres Mal vor die Füße eines Herkenrather Akteurs, der das Spielgerät ins Netz bugsierte. Beinahe hätten die Gäste den Platzherren in die Aufstiegssuppe gespuckt, aber dank des knappen Erfolgs übernahm der TVH die Tabellenführung. „Wir haben alles probiert, um ihnen einen Bein zu stellen. Ich bin mit der läuferischen und kämpferischen Leistung absolut zufrieden“, erläuterte VfR-Trainer Norbert Scheider.

Wipperfürth beschränkte sich von Beginn an auf die Defensive, dank Kapellen, der zweimal grandios parierte (13., 43.), rettete man das torlose Remis in die Pause. Anschließend erhöhte Herkenrath noch einmal das Risiko. „Ein Unentschieden wäre für sie zu wenig gewesen“, sah der Coach einen Sturmlauf. Jedoch erwies sich Kapellen als unüberwindbar – bis zur erwähnten 84. Minute. Die Wipperfürther warfen danach alles nach vorne, Benjamin Butter vergab eine gute Kopfballchance (90.). „Schade. Ich hätte den Jungs einen Punkt gegönnt. Insgesamt geht die Niederlage in Ordnung.“

Zur nächsten Saison wird Nils Ostermann das VfR-Trikot überstreifen. Er kommt vom Landesligisten TuS Lindlar. „Er ist ein junger Bursche, variabel einsetzbar, beidfüßig und hat einen guten Schuss. Wir freuen uns, dass er zu uns kommt“, so Scheider.           

Tore
1:0 (84.).

VfR Wipperfürth
Tobias Kapellen; Matthias Rodtmann, Michael Brandt, Niklas Liehn, Benjamin Butter, Tim Kappe, Jan Schmitz, Norman Lemke, Felix Formhals, Patrick Althoff, Christopher Dreiner (80. Kevin Dewald).

Tabelle und Ergebnisse Bezirksliga

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