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Jüngstes Dreigestirn Lindlars ist nun an der Macht

mg; 18. Nov 2012, 18:45 Uhr
Bilder: Michael und Dominic Gauger -- Mit kräftigen „Alaaf“-Rufen von altem und neuem Dreigestirn war die Proklamation im Lindlarer Kulturzentrum gegen 0:00 Uhr beendet - Mit den erhaltenen Insignien ist das Dreigestirn 2013 ab sofort in Amt und Würden
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Jüngstes Dreigestirn Lindlars ist nun an der Macht

mg; 18. Nov 2012, 18:45 Uhr
Lindlar - Nur kurz währte die Freude bei Bürgermeister Ludwig über den am frühen Abend zurückerhaltenen Rathausschlüssel, nachdem der neue Prinz Martin I. ihn während der Proklamation für das neue Dreigestirn der Gemeinde umgehend zurückforderte.
Gut gefüllt war das Kulturzentrum Lindlar gestern Abend bei der großen Prinzenproklamation der KG Rot-Weiss Falkenhof, die durch den ersten Vorsitzenden Joachim Stüttem vor 250 Gästen eröffnet wurde. Ebenfalls mit an Bord war der erste Bürger Lindlars, Dr. Georg Ludwig, der sich dieses Spektakel auch nicht entgehen lassen wollte. Nach dem Einmarsch des gemischten Elferrates übernahm sogleich Sitzungspräsident Markus Günther das Wort und lobte Arbeitsausschuss und das designierte Dreigestirn für die Ausschmückung des Saales. Den Part als „Eisbrecher“ des Abends übernahmen die Jüngeren des TSC Lindlar. Sie wussten mit ihren Tänzen das Publikum auf Anhieb zu begeistern, in deren Verlauf auch drei Solo-Mariechen ihr Können zeigten.


[Dank Schlüssel für kurze Zeit wieder Herr im eigenen Haus: Dr. Georg Ludwig (links) mit Manfred Schneider.]

Nach der Begrüßung der Abordnungen anderer Vereine, wie etwa den Fenker „Paraplüs“ und der KG „Op d´r Hüh“ aus Schmitzhöhe ging es an die Verabschiedung des alten Dreigestirns. Gern hätten Manfred Schneider, Dieter Berg und Frank „Franzi“ Schiffbauer noch eine Session drangehangen, sogar von einem „Putsch-Versuch“ war schon die Rede. Doch letztendlich standen schon drei junge Kandidaten in den Startlöchern. Artig gaben sie Dr. Ludwig den Schlüssel zurück und erhielten als Dankeschön eine Medaille aus den letzten „Goldreserven“ Lindlars, wie dieser scherzhaft betonte. Und da sich das Schmölzchen der drei nicht gerade begeistert zeigte, als Ex-Prinz Manfred meinte, noch einmal deren Sessionslied tanzen zu wollen, kündigte er als Startgeschenk für die „Neuen“ den Auftritt des Männerballetts der rheinland-pfälzischen KG "Wenter Klaavbröder" aus Windhagen an.

Seit über elf Jahren tanzen diese Herren auf den Bühnen und zeigten auch an diesem Abend zur Freude des Publikums die ein oder andere akrobatische Einlage. Als weiteres Dankeschön erhielten die „Scheidenden“ einen Fotokalender mit Schmölzchenbildern und eine „Danke“-Kappe, was nicht ohne emotionale Momente vonstattenging.  


[Joachim Stüttem hatte für jeden der drei die passenden Anekdoten zur Hand. ]

Dä Mann met däm Hötche, Peter Raddatz, erheiterte den Saal mit seiner speziellen hochdeutsch-rheinischen Vortragsart. Hart an der Gürtellinie vorbei wusste er exzellent zu unterhalten und wirklich jeden zum Lachen zu bringen. Sein Erfahrungsschatz aus vielen Jahrzehnten auf der Bühne war grandios. Als Überraschung des Abends durfte man im direkten Anschluss Thomas Cüpper, besser bekannt als "Et Klimpermännche", begrüßen. Seit 1997 ist er aktiv im Karneval und hat noch nie auf einer Lindlarer Bühne gestanden, für Sitzungspräsident Günther ein Unding. Umgehend versprach er ihm einen Auftritt bei einer Sitzung, denn Cüpper wusste mit Wortwitz, Schlagfertigkeit und netten Krätzchen unter anderem aus der Ostermann-Ära zu begeistern. Genau diese brachten den ganzen Saal zum Mitsingen und Schunkeln.  


Nostalgie und Moderne, so lässt sich in Lindlar natürlich hervorragend kombinieren. Denn mit „Expree“ fegte kurz darauf eine junge Band über die Bühne, die mit eigenen Liedern und Coversongs fetzig unterhielten. Da alle aus der Region stammen, war dies sozusagen ein Heimspiel. Hätten an diesem Abend keine Tische direkt vor der Bühne gestanden, die Jecken hätten sich wahrscheinlich direkt dort postiert.

Mit der „Fauth Dance Company“ wurde den Zuschauern wieder etwas fürs Auge geboten. Elf bildhübsche Damen bezauberten mit ihrem Showtanz. Sie hatten den Saal ab der ersten Sekunde im Griff und verbreiteten mit ihrer fröhlichen Ausstrahlung und ihrem Können pure gute Laune. Die gängigsten Karnevalhits wurden von ihnen tänzerisch umgesetzt. Die „Dröpkes“ indes bezeichnen sich als die wohl emotionalste Stimmungsband aus dem Mönchengladbacher Raum. Und Recht sollten sie damit behalten. Dass sie bereits zweimal Gewinner der Närrischen Hitparade eines dortigen Radiosenders waren, stellten sie eindrücklich unter Beweis.

Mit den Junioren des TSC Lindlar betrat der Deutsche Meister in der „Rheinischen Garde“ die Bühne. Was die jungen Damen dem hiesigen Publikum zeigten, war schon eine faszinierende Vorführung tänzerischen Könnens. Der Dank von Markus Günther an  Liesel Schüttler und Ulrike Jakobs für die Trainerarbeit war eine logische Konsequenz.

Es folgte nun noch der eigentliche Anlass des Abends. Mit Tüchern winkend, wurde das neue Dreigestirn freudig im Saal willkommen geheißen, als sie sich den Weg zur Bühne bahnten. Die Inthronisierung vollzog „Stütti“ höchstpersönlich, hatte er zu jedem der drei doch einige Anekdoten parat. Er schickte vorweg, dass sie in der vergangenen Session auf einem Bierdeckel das „Unternehmen Dreigestirn 2013“ besiegelt hatten. Dass Prinz Martin I. (Kai-Martin Werner) seinen Geburtsort Düsseldorf schlecht gewählt hat, wurde ihm verziehen, da er mittlerweile die ALT-Taste am Computer durch „Kölsch“ ersetzt habe. Kai-Martin gilt als Motor des Dreigestirns, da er viel in Eigeninitiative organisiert hat. Sein Motto lautet: „Düsseldorf hat nichts gebracht, drum hab ich mich dann aufgemacht und hatte dann das Glück auf Erden, in Lindlar einmal Prinz zu werden!“


[Lindlar freut sich über das jüngste Dreigestirn der Gemeindegeschichte.]

Bauer Cid (Jan-Christoph Berg) tritt in die Fußstapfen seines Vaters Dieter, der in diesem Jahr nun als Ersatz-Prinzenführer fungiert. Sein Spitzname „Cid“ stammt vom spanischen Nationalhelden El Cid. Er hat nun lediglich das „El“ weggelassen und setzt fortan „Bauer“ davor. 

Jungfrau Elfriede (Thomas Mohnke) verdankt ihren Namen dem Zeichentrickfilm „Werner beinhart“, da Mohnke den Ausruf „Elfriede“ in seiner Zeit als Schützenprinz immer schrill nachgeahmt hatte. Er ist „bekloppt“, verkündete Stüttem. Denn „bekloppen“ würde er als Steinmetz vor allem auch seine Steine. Natürlich ist er Mitglied im vermutlich ältesten Verein Lindlars -  der St. Reinoldus Steinhauergilde.
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Mit leicht angeschlagener Stimme übernahm der „Neue“ das Mikro und übergab den ersten Prinzenorden an Stüttem. Nach Vorstellung des Schmölzchens wurde Bürgermeister Ludwig erneut auf die Bühne geleitet. Dieser rückte ohne viel Umschweifen den Schlüssel auf freundliche Nachfrage heraus. Natürlich gehören einige Paragraphen, die gemeinsam verlesen wurden, zu den neuen Regenten. Nach Darbietung ihrer Sessionslieder und der Klärung mit dem Wirt, wie es mit der „Hofburg“ aussehe, beendete Markus Günther die Veranstaltung. Im weiteren Verlauf nahm das Trifolium zahlreiche Glückwünsche und Gratulationen der Gäste im Foyer des Kulturzentrums entgegen.

Zum Gefolge gehören:

Prinzenführer: Günter Schmitz ( Vertretung Dieter Berg )
Standartenträger: Robin Meinerzhagen
Adjutanten: Sebastian Budeus, Marcel Temp, Marcel Mohnke , Kevin Weiner
Mariechen: Larissa Berg, Sandra Schmitz, Kerstin Schneider, Sarah Greb
Vertretung für die Adujtanten: Manfred Schneider.
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