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Eine funktionierende Einheit von Zahnrädern

Red; 3. Jun 2012, 00:30 Uhr
Bilder: privat --- Für ihre 60-jährige Treue zur Feuerwehr Wipperfürth ehe Siegfried Förster einige Kameraden.
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Eine funktionierende Einheit von Zahnrädern

Red; 3. Jun 2012, 00:30 Uhr
Wipperfürth – Bei der Jahresdienstbesprechung blickte die Stadtfeuerwehr Wipperfürth auf ein aufreibendes Jahr 2011 zurück, in dem sie immer wieder zeigte, welch eine eingespielte Truppe die freiwilligen Kameraden sind.
Volles Haus am Freitag bei der Dienstbesprechung der Feuerwehren der Stadt Wipperfürth in Thier. In seinem Jahresbericht hob Wehrführer Siegfried Förster das Engagement der Kameraden besonders hervor. „Es ist wichtig, sich ständig weiterzubilden, denn Technik und Gefahren ändern sich in der heutigen Zeit ständig und vor allem schnell. Täglich warten neue Herausforderungen und die großen Ereignisse sind nicht immer weit entfernt“, führte Förster aus. Er verglich die Feuerwehr mit einem Getriebe, in dem jeder Feuerwehrmann ein Zahnrad sei, das es zum funktionieren bringt, die Kameradschaft sei dabei das Öl des Getriebes.

[Wehrführer Siegfried Förster dankte den Lebenspartnern der Kameraden für ihr Verständnis, wenn der Melder wieder geht und der Abend anders verläuft als geplant.]

Der Stadtbrandinspektor bedankte sich bei den Kameraden für die Bereitschaft, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für die Bevölkerung da zu sein, um in Notsituationen sachgerecht Hilfe leisten zu können. Auch den politischen Gremien und den Arbeitgebern der Kameraden sprach der Leiter der Feuerwehr ein Lob aus. Gleichzeitig forderte er die Politik aber auch dazu auf, die so oft in der Öffentlichkeit erwähnte Wichtigkeit der ehrenamtlichen Tätigkeit bei den Feuerwehren nicht reine Lippenbekenntnisse sein zu lassen, sondern diese Anerkennung als Versprechen für eine Unterstützung der Arbeit zu sehen. Besonders bei den jüngsten Diskussionen um die 48-Stunden Regelung im Ehrenamt habe man kaum Unterstützung auf Bundes- und Landesebene erfahren können. 

In Wipperfürth könne man sich allerdings auf den Rückhalt der örtlichen Politik verlassen. Man stoße trotz der angespannten Haushaltssituation immer auf offene Ohren im Hinblick auf Sorgen und Anliegen der Feuerwehr. Im Jahr 2011 konnte so zum Beispiel ein neues Löschgruppenfahrzeug für die Löschgruppe Hämmern im Wert von 210.000 € beschafft werden, das vor kurzem übergeben wurde. In diesem Jahr stehen die Beschaffung von zwei Mannschaftstransportfahrzeugen, die ergänzende Anschaffung von Atemschutzgeräten sowie der Ersatz einzelner Vollschutzanzüge an. Vor allem die Umstellung auf den Digitalfunk dürfte 2013 ein Loch in den Etat reißen.


[Alle acht Löschgruppen aus Egen, Dohrgaul, Hämmern, Klaswipper, Kreuzberg, Stadtmitte, Thier und Wipperfeld waren gestern bei der Jahresdienstbesprechung zusammen.]

Insgesamt gehörten im abgelaufenen Jahr 361 Kameraden, verteilt auf 244 Aktive, 83 Mitglieder der Ehrenabeilung und 34 Jugendfeuerwehrleuten, an. Diese mussten zu insgesamt 136 Einsätzen ausrücken, von denen 47 Brandeinsätze, 67 technische Hilfeleistung, 21 Fehlalarme und ein sonstiger Einsatz waren. Bei den Einsätzen konnte man im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 31 feststellen, wobei die Anzahl der Brandeinsätze und Fehlalarme leicht gestiegen ist. Insbesondere die Verkehrsunfälle in Oberdierdorf mit vier Verletzten sowie der schreckliche Unfall in Sassenbach mit zwei Toten ist dabei vielen im Gedächtnis.

In der Ehrenabteilung wurde der Leiter Josef Gerke auf eigenen Wunsch aus der Führung der Ehrenabteilung entlassen. Ihm folgt Walter Orbach. Gerke hatte die Ehrenabteilung 14 Jahre mit großem Engagement angeführt und viele Ausflüge, Wanderungen und Treffen organisiert. Darüberhinaus bat Egon Braun, die Gruppenführung der Wipperfürther Ehrenabteilung in neue Hände zu legen. Diese Aufgabe übernahm Paul Eck.

Jugendfeuerwehrwart Jochen Offenmann appellierte an die Jugendlichen, der Feuerwehr treu zu bleiben und dankte ihnen für das eingebrachte Engagement. Zwei von ihnen konnten in den aktiven Dienst übernommen werden. Ein besonderes Highlight für die Jugendlichen war die Überreichung der Jugendflamme 1 im Rahmen der Wehrversammlung. Bestanden haben die Prüfung am 09. Mai in Kreuzberg die Jugendfeuerwehrleute Tom Börsch, Jakob Bosbach, Marcel Grzelak, Lars Heutelbeck, Max Hinnüber, Finn Hoffstadt, Leif-Benjamin Hubert, Florian Hübner, Jarod Johnen, Lea Marie Karthaus, Carsten Knie und Leon Krause-Scheider.

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Nach der Ehrung der "Kleinen" folgten Beförderungen, Ernennungen und Ehrungen der "Großen". Neben zahlreichen Beförderungen wurde in der Gruppenführung der Löschgruppe Klaswipper getauscht. Friedrich Fastenrath wechselte auf eigenen Wunsch nach 22 Jahren an der Spitze der Löschgruppe in die Stellvertreterposition, Rainer Fackiner bekleidet ab sofort das Amt des Löschgruppenführers. Für die Löschgruppe Dohrgaul übernimmt Jörg Mais nun die Position des zweiten stellvertretenden Gruppenführers. Mit Erreichen der Altersgrenze wurden Karl-Udo Mickenhagen von der Löschgruppe Egen und Rainer Vossebrecher vom Löschzug Wipperfürth aus dem aktiven Dienst verabschiedet. 

Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Michael Förster und Joachim Heinrichs von der Löschgruppe Wipperfeld geehrt, für die doppelte Zeit wurden Siegbert Köser und Helmut Oczko von der Löschgruppe Kreuzberg sowie Rudi Segler von der Löschgruppe Klaswipper geehrt. Seit 60 Jahren sind die Kameraden Fritz Schnepper und Bernhard Wingenbach von der Löschgruppe Dohrgaul, Kunibert Ackerschott von der Löschgruppe Egen, Aloysius Dahl von der Löschgruppe Thier und Josef Dahl von der Löschgruppe Kreuzberg der Feuerwehr treu. 

Die Ehrungen übernahm gemeinsam mit der Wehrführung Bürgermeister Michael von Rekowski. In seiner Rede dankte auch er den Feuerwehrleuten für das Engagement zur Sicherheit der Stadt. Er betonte nochmals, dass diese ehrenamtliche Tätigkeit heute keine Selbstverständlichkeit mehr darstellt. „Die Bürger der Stadt Wipperfürth können sich auf die Feuerwehr verlassen, sie vermittelt ein Gefühl der Sicherheit. Dies kann man nur unterstützen.“

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