Marienheide – Das Kinderschützenfest in Griemeringhausen fand in diesem Jahr zum 60. Mal statt - Kinder und natürlich auch Eltern feierten bei bestem Wetter.

Zum Kinderkönigsvogelschießen mit dem Luftgewehr waren zwölf Jungen und Mädchen am Schießstand an den Leyen angetreten. Der entscheidende Treffer gelang Wolke Galster mit dem 47. Schuss. Sie ist die neue Kinderschützenkönigin, zum Prinzen wählte sie Marcel Bohinsky. Wolke Galster ist acht Jahre alt und wohnt mit ihren Eltern, ihrer älteren Schwester und ihrem jüngeren Bruder seit einigen Jahren in Griemeringhausen. Zum feierlichen Akt der Umkrönung, den Bärbel Schöneborn ausführte, übernahm das neue Kinderschützenkönigspaar Krone, Hut und Königskette von dem bisherigen Paar Justin Brieden und Franziska Steinhilb. Zur Krönung spielte das Jugendorchester des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Marienheide das Bergische Heimatlied.

Hendrik Herten dankte in seiner Festrede allen Griemeringhausern, die bei der Organisation, dem Auf- und Abbau und der Durchführung des Kinderschützenfestes geholfen haben. Seit einigen Jahren helfen auch die On-Schützen des Schützenvereins Marienheide beim Zeltaufbau. Diese Hilfe wird gerne angenommen, auch weil dadurch die Gemeinschaft der Vereine untereinander gestärkt werde. Besonders bedankte sich Herten bei Karl-Heinz Schöneborn, der seit Jahrzehnten gemeinsam mit seiner Frau Bärbel und seiner Schwägerin Martina Sülzer zum Schützenfest an beiden Tagen die Kasse führt. Karl-Heinz Schöneborn ist seit 60 Jahren aktiv im Verein tätig.

Jetzt möchte er sich allmählich zurückziehen und den Posten des Kassierers abgeben. 1959 und 1966 war er selbst Kinderschützenkönig. Die Kaiserwürde wurde ihm 2008 zuteil und 2013 wurde er Frühschoppenkönig. Zum Dank wurden ihm anstatt Blumen 100 Bons überreicht, das ist der Gegenwert für 50 Gläser Bier, die er dankend annahm.


In den 1950er Jahren war es den Jungen in Griemeringhausen, unter ihnen Hans Nies sowie den Brüdern Rudi und Willi Müller, langweilig. Als das Schützenfest 1957 gerade vorbei war, feierten sie, phantasievoll und kreativ, ihr eigenes Schützenfest, ebenso oder fast so, wie die Erwachsenen das auch machten. Als erster Königsvogel diente eine Blechdose auf einem Zaunpfahl. Geschossen wurde mit Steinen.

Die Jungen hatten ihren Spaß und Prinzessin zu sein, war eine besondere Ehre für die Mädchen im Dorf. Die Kinder überzeugten ihre Eltern und so entstand schließlich das jährlich stattfindende Griemeringhauser Kinderschützenfest. Erster König wurde Hans Nies, der Jahrzehnte später Vorsitzender des Marienheider Schützenvereins wurde. Dass dieses Fest sich etabliert und 60 Jahre später immer noch gefeiert wird, das ahnte damals in Griemeringhausen noch niemand.