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Fehlende Landesmittel - Das Aus für den Jugendstadtrat?

as; 19. Mar 2013, 15:24 Uhr
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Fehlende Landesmittel - Das Aus für den Jugendstadtrat?

as; 19. Mar 2013, 15:24 Uhr
Bergneustadt - Heute schlägt die Verwaltung im Sozial- und Kulturausschuss die Auflösung des Jugendparlaments vor - Gremium kann auf viele gelungene Projekte zurückblicken.
Nach knapp vier Jahren soll Schluss sein mit dem Bergneustädter Jugendstadtrat: Bei der heutigen Sitzung des Ausschusses für Soziales und Kultur schlägt die Verwaltung der Politik die Auflösung des Jugendparlaments vor. Hauptgrund hierfür ist die schlechte finanzielle Lage der Kommunen und des Landes. „Das Land Nordrhein-Westfalen stellt keine Mittel mehr für unseren Jugendstadtrat zur Verfügung“, so Stadtsprecher Uwe Binner. Auch in der Vergangenheit mussten viele Aktivitäten des Jugendparlaments durch Spenden finanziert werden: „Wir haben Spenden gesammelt und hatten Förderer wie die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt, die uns unterstützt haben“, sagte Michael Zwinge, Sozialarbeiter der Stadt Bergneustadt und Betreuer des Jugendstadtrats.



Bis zum Ende der Wahlperiode am 30. Juni sollen die Jugendlichen noch im Stadtrat aktiv sein, danach ist geplant, die jugendpolitische Bildungsarbeit in anderer Form weiterzuführen. Gremien und Sitzungen werde es dann nicht mehr geben und auch eine so umfangreiche Beteiligung der Jugendlichen an politischen Prozessen werde nicht mehr wie bisher möglich sein, erklärte Zwinge. Trotz finanzieller Engpässe konnte der seit 2008 bestehende Jugendstadtrat in den vergangenen Jahren einige Projekte realisieren: Um Jugendliche für Politik zu begeistern und zum Wählen zu motivieren, organisierten die Parlamentarier bei der vergangenen Kommunalwahl mehrere Informationsveranstaltungen und führten Testwahlen durch. Für ihr Engagement gegen Rechts und ihren Einsatz im Bergneustädter Jugendcafé „B55“ wurden sie 2012 mit dem dritten Platz beim „Zukunftspreis Demographie“ belohnt.   

Mit der gemeinsamen Arbeit von Jugendlichen und Politikern unterstützte das Parlament auch persönliche politische Entwicklungen der Jugendlichen: „Wir haben uns intern mit Politikern getroffen und uns im Stadtrat für die Jugend eingesetzt“, so Leon Stahl, Sprecher des Jugendstadtrats, der im Rahmen seiner Tätigkeit einer Partei beigetreten ist und sich auch weiterhin für die Bergneustädter Jugend einsetzen möchte. Denn neben politischen Aktionen haben sich die jungen Parlamentarier unter anderem auch für die Sanierung des Bolzplatzes auf dem Hackenberg engagiert, Konzerte organisiert und Kulturveranstaltungen geplant. „Dass der Jugendstadtrat jetzt aufgelöst werden soll, finde ich sehr schade. Ich hoffe aber, dass sich die Pläne zur Weiterführung der politischen Jugendarbeit nach der Sitzung des Ausschusses und nach Gesprächen mit der Stadtverwaltung konkretisieren“, so Stahl. Der Jugendstadtrat will dann nach seiner nächsten Sitzung am 4. April Stellung zur aktuellen Situation beziehen. 
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