Lindlar – Der Startschuss für die erste oberbergische Milchwoche fiel heute im LVR-Freilichtmuseum - Staatssekretär Horst Becker eröffnete die Ausstellung „Von der Kuh ins Kühlregel“ - In der Zehntscheune des Museum dreht sich bis zum 9. August alles um die Milchwirtschaft.

Heute ist der „Internationale Tag“ der Milch. Der Oberbergische Kreis und weitere Akteure nehmen diesen Tag zum Anlass, um erstmals eine sogenannte Milchwoche durchzuführen. Neben dem Image, der Produktion und Verarbeitung des weißen Naturprodukts soll auch die Bedeutung der heimischen Milchwirtschaft in den Mittelpunkt rücken – schließlich gibt es im Oberbergischen 324 Milchviehbetrieben mit etwa 20.000 Kühen. Bis zum 7. Juni werden in der Region insgesamt 11 Veranstaltungen zum Thema durchgeführt.


[Hans Stöcker (v.l.), Prof. Dr. Jürgen Wilhelm und Horst Becker  stießen mit dem calciumreichen Naturprodukt an.]

Den Auftakt der Aktionswoche machte man heute in Lindlar. Im dortigen LVR-Freilichtmuseuum eröffnete Staatssekretär Horst Becker eine Ausstellung, die den Weg der Milch „Von der Kuh ins Kühlregel“ nachzeichnet. „Es ist von enormer Bedeutung, darauf aufmerksam zu machen, wie Milch wirklich zustande kommt. Die Wertschöpfung muss erkannt werden“, erklärt der parlamentarischer Staatssekretär für den ländlichen Raum im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalens.



„Der Wert der Milch für die Kulturlandschaft wird oft vergessen. Die Milchwirtschaft erhält im Bergischen Grünflächen, die an anderer Stelle durch den Ackerbau verloren gehen“, berichtete Becker weiter, bevor er die Ausstellung schließlich für die zahlreichen Besucher freigab. In der Zehntscheune des Museums geben Exponate wie Milchkannen, verschiedene Butterfässer oder eine historische Melkmaschine Einblick in den Produktionsablauf von Milch. Zahlreiche Informationstafeln erklären die Funktionsweise der ausgestellten Gegenstände und liefern Hintergrundinformationen.


[Muskelkraft und Ausdauer waren beim Butterschlagen gefragt.]

Während der Ausstellungseröffnung durften die Besucher ausprobieren, wie Buttermilch und Butter hergestellt werden. Rund 40 Minuten lang musste der Stößer im Fass herauf- und herunterbewegt werden, bevor Brote bestrichen und Gläser gefüllt werden konnten. Vor dem Gebäude konnte ein Milchwagen aus der Zeit des Wirtschaftswunders angesehen werden. Das NRW-Milch-Maskottchen "Lotte" unterhielt die jüngeren Besucher. Die Kuh hielt  eine Schülergruppe der Evangelischen Albert-Schweizer Grundschule Wipperfürth mit Bewegungsübungen auf Trab. Nach dem Fitnessprogramm erhielten die Dritt- und Viertklässler eine besondere Ausstellungsführung. Janina Burgmer und Fulgencio „Fug“ Morente Gómez von der Kinderkanal-Sendung „Wissen macht ah!“ schilderten Wissenswertes und erklärten Sprichwörter zum Thema Milch.


 
Die LVR-Ausstellung „Von der Kuh ins Kühlregal“ ist in Zusammenarbeit mit der Landesvereinigung der Milchwirtschaft NRW sowie dem Verein Milch und Kultur entstanden und kann bis zum 9. August besucht werden. Im Rahmen der Milchwoche kann seit heute außerdem eine Ausstellung zum Thema „Milchkultur“ im Kreishaus Gummersbach besichtigt werden. „Milchwirtschaft und gutes Trinkwasser im Bergischen Land – ein Widerspruch?“ lautet der Titel einer Podiumsdiskussion, die um 19:30 Uhr im Kolpinghaus Hückeswagen beginnt.

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter lädt ab 20 Uhr zu einem Mahnfeuer ein. In Reichshof-Blockhaus soll die Bedeutung und den Wert der Milch in den Blickpunkt gerückt werden, aber auch auf Probleme in der Milchwirtschaft aufmerksam gemacht werden. Morgen geht die Aktionswoche auf einem Waldbröler Bauernhof weiter. Der Hof von Familie Demmer kann zwischen 14 Uhr und 17 Uhr erkundet werden. Milchshakes können zwischen 17 Uhr und 20 Uhr im Kochstudio der AggerEnergie in Gummersbach gemixt werden (mit Voranmeldung). Ein ausführliches Veranstaltungsprogramm zur oberbergischen Milchwoche finden Sie hier.