Oberberg - Diakonie des Kirchenkreises An der Agger bot in Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft einen Zertifikatskurs Demenz an - 18 Teilnehmer, darunter zwei Männer, haben den Kurs jetzt erfolgreich abgeschlossen.

In 33 Unterrichtseinheiten an acht Terminen von Anfang Mai bis zum 20. Juni ging es um alles rund um das Thema „Demenz“: Wie sieht die Erlebniswelt eines demenzkranken Menschen aus? Welche Veränderungen sind im Verlauf der Krankheit zu erwarten? Welche einfachen Hilfen im Umgang mit Pflegebedürftigen Menschen gibt es? Dies stand ebenso auf dem Programm wie die Vermittlung von verbaler und nonverbaler Kommunikation zu Menschen mit Demenz, sowie die rechtlichen Regelungen. Grundzüge der Pflegeversicherung oder auch die Patientenverfügung wurden besprochen. Basiswissen zum Thema Pflege vermittelte Uwe Söhnchen von der Alzheimer Gesellschaft, der selbst einen Pflegedienst leitet. Zusätzlich zu den Vorträgen, die hauptsächlich Kursleiterin Ursula Wolf – ebenfalls Alzheimer Gesellschaft – durchführte, erhielten die Teilnehmer durch acht Stunden Hospitation in einer Tagespflege oder einem Pflegeheim mit Wohnbereich für Demente einen praktischen Einblick.


Angela Savariello erlebte den praktischen Teil im AWO-Seniorenzentrum Dieringhausen. „Die zwei Tage haben Spaß gemacht“, sagt sie und ist stolz darauf, den Kurs absolviert zu haben. Im Engelsstift in Nümbrecht war Christa Simon, die den Zertifikatskurs jedem empfehlen kann. Sie selbst hatte im Vorfeld gemeinsam mit ihrer Schwägerin die Schwiegermutter gepflegt und kann durch den Kurs so manches im Nachhinein aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen. Seine Eltern pflegte Manfred Ruch und ist zudem in der Behindertenarbeit tätig und Sigrid Wieczorek arbeitet in der Verwaltung der Diakoniestation Bergneustadt, in der eine Tagesbetreuung für Demenzkranke möglich ist. Aber nicht nur beruflich fand Sigrid Wieczorek den Kurs interessant, denn auch privat seien die Informationen und neuerworbenen Kenntnisse wichtig, betonte sie.

So lernten die Teilnehmer den sicheren Umgang mit demenzkranken Menschen, um den zu betreuenden Personen gerecht zu werden, und auch manchmal scheinbar unerklärliche Verhaltensweisen besser zu verstehen. Mit dem Zertifikat erhalten sie die Befähigung, bei anerkannten Diensten Betreuungsleistungen nach § 45b SGB XI – das umfasst unter anderem die stundenweise Betreuung zu Hause oder die Mitarbeit in einem Demenzcafé – zu erbringen.