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Mit Holz die Wärmewende voranbringen

Red; 21. Feb 2014, 12:17 Uhr
Bild: privat --- Die Regionalmanager aus mehreren deutschen Bioenergie-Regionen trafen sich im Holz-Heizwerk Lieberhausen.
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Mit Holz die Wärmewende voranbringen

Red; 21. Feb 2014, 12:17 Uhr
Gummersbach - 15 Vertreter aus verschiedenen Bioenergie-Regionen waren am Holz-Heizwerk in Lieberhausen zu Gast und diskutierten über das Potenzial bei der Nutzung des Energieträgers Holz.
Das Ziel der Expertenrunde war es, Möglichkeiten für die zukünftige Wärmeversorgung aus regenerativen Quellen zu erörtern und Erfahrungen auszutauschen. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien im Bereich der Stromerzeugung kann mittelfristig in unserer ländlichen Region klimafreundlich zu 100 Prozent erfolgen, wenn die begonnenen Anstrengungen von regionalen Energieversorgern, Kommunen und Bürgern weiter anhalten“, teilte das oberbergische Zentrum für Bioenergie (ZebiO) mit. In den Privathauhalten entstehe 75 Prozent des gesamten Wärmebedarfs in Deutschland. Für den Durchschnittshaushalt sei der Heizungsbetrieb teurer als der Stromverbrauch.

Einen besseren Ort für ihren Erfahrungsaustausch zu diesen Themen hätten die Regionalmanager für Bioenergie nicht finden können. Denn das Dorf Lieberhausen in der Bioenergie-Region Oberberg macht es schon lange vor: Bereits seit mehr als zwölf Jahren betreiben die Bürger genossenschaftlich ein großes Heizwerk, das die Wärme über Ringleitungen in die angeschlossenen Häuser bringt. Das Holz kommt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern der Region. Es verbrennt CO2-neutral und spart den Lieberhäusern bares Geld. Ein Teil der Einsparungen wird regelmäßig in den Ausbau der Energieversorgung gesteckt, „auf die wir richtig stolz sind“, wie Bernd Rosenbauer von der örtlichen Energiegenossenschaft erklärte.

So haben sich die Genossen gerade eine große Sieb- und Trocknungsanlage gekauft, um das Material qualitativ zu verbessern, so dass das Holz effizient eingesetzt und ein hoher Wärmewirkungsgrad erreicht wird. Von ähnlichen Projekten berichten auch die Experten aus den anderen Bioenergie-Regionen. Im ostwestfälischen Peckelsheim kommen mehr als 60 Prozent der Wärme und sogar über 300 Prozent des Stroms aus den eigenen Biogas-, Windkraft- und Photovoltaikanlagen und im Rhein-Erft-Kreis setzt die Stadt Erftstadt mit der Nahwärmeversorgung für Gebäudekomplexe in Liblar und Lechenich ein Signal, dass in einem Braunkohlegebiet mit Holz ein regenerativer und nachhaltiger Brennstoff als alternative Wärmequelle möglich ist.

Die Besucher waren sich einig, dass auch mit der Ressource Holz sparsam umgegangen werden muss und effiziente Lösungen bei der Haussanierung und im Anlagenbau entscheidende Faktoren sind, um die Wärmewende zu schaffen.
  
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