Bilder: Klaus Stange --- Köche aus der Region präsentieren (v. li.) Ira Schneider, Theo Boxberg (beide Vielfalt schmeckt), Jens Eichner, Leiter der Kreis- und Regionalentwicklung des Oberbergischen Kreises, und Dr. Erik Werdel, Kreisdirektor des Rheinisch-Bergischen Kreises, ihre Gerichte.
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Vom Acker auf den Teller
Oberberg Unter dem Dach von Vielfalt schmeckt haben heimische Gastronomen und Erzeuger Gerichte entwickelt, die regionale Produkte in den Fokus stellen In elf Restaurants finden sich diese ab sofort auf der Speisekarte.
Das Bergische kommt jetzt auf den Teller. Seit Anfang Oktober bieten bislang elf gastronomische Betriebe zwischen Wupper und Sieg ein Vielfalt schmeckt Tellergericht an. Dahinter verbirgt sich ein Essen nach einem regionaltypischen Rezept, aus Zutaten von heimischen Erzeugern oder auch Spezialitäten, die es in der Region nur in einer gewissen Saison gibt. In allen Fällen kann der Restaurantbesucher sicher sein: Hier hat er ein Stück Heimat auf dem Teller. Gekennzeichnet ist das Gericht auf der Speisekarte durch das bunte Logo des Naturparks Bergisches Land, umrahmt von Messer, Gabel und einer Kochmütze. Eine Auswahl der Gerichte bereiteten bergische Küchenchefs heute im Kochstudio der AggerEnergie zu.Bereits seit 2008 setzt sich der Naturpark Bergisches Land mit der Kampagne Vielfalt lebt für den Erhalt von Nutztierrassen und Kulturpflanzen im Bergischen Land ein. Vielfalt schmeckt ist die kulinarische Seite der Kampagne. Gemeinsam mit heimischen Erzeugern und Gastronomen wurden bergische Gerichte entwickelt, die regionale Produkte sowie die heimische Sorten- und Rassenvielfalt in den Fokus stellen. Im Lingenbacher Hof auf dem Gelände des LVR-Freilichtmuseums in Lindlar ist so beispielsweise das Kartoffelgericht Bergische Potthucke mit Spiegeleiern und Salat auf der Karte zu finden. Die Zutaten dafür bezieht Köchin Gitta Quercia-Naumann über die Regionalmarke bergisch pur, ein Partner des Projekts Vielfalt-schmeckt.
Der Naturpark Bergisches Land unterstützt mit dem Projekt die Arbeit der heimischen Erzeuger und setzt einen Impuls für die Bereiche Gastronomie, Direktvermarktung und ländlicher Tourismus, betonte Theo Boxberg von der Geschäftsführung des Zweckverbands Naturpark Bergisches Land. Ziel des Projekts ist es, im Laufe von drei Jahren ein Netzwerk zwischen Gastronomie und Erzeugern aufzubauen, um so ein öffentliches Bewusstsein für die Region und ihre typischen Produkte zu schaffen.
Regionale Produkte liegen ja glücklicherweise im Trend, ihre Vermarktung in der Gastronomie ist trotzdem schwierig, erklärte Peter Schmidt, Geschäftsführer von bergisch pur. Wenn Gastronomen Fleisch vom heimischen Landwirt beziehen, sind die Filetstücke nicht in unbegrenzten Mengen verfügbar. Da muss sich das Angebot beispielsweise danach richten, wann geschlachtet wird oder was gerade auf den Feldern wächst. Darin, dass dieses Bewusstsein letztendlich auch beim Gast ankommt, nach dessen Ansprüchen sich der Gastronom ja nun einmal zu richten hat, sieht Schmidt die Chance von Vielfalt-schmeckt.
Wer die heimische Vielfalt auf dem Teller haben will, kann aber nicht nur ein teilnehmendes Restaurant besuchen. Auf der Internestseite der Kampagne finden Interessierte Betriebe, von denen die Produkte zumeist auch direkt bezogen werden können. Warum also nicht einfach mal dem Bauernhof Baumhof in Bergneustadt-Neuenothe oder dem Klosterhof Bünghausen in Gummersbach einen Besuch abstatten und beispielsweise frischen Käse gleich mitnehmen? Die Kühe, von denen er stammt, stehen direkt nebenan.
Auch Rezepte für bergische Gerichte sind auf der Internetseite zu finden. Wer die heimischen Produkte lieber unter Anleitung weiterverarbeiten möchte, ist bei der AggerEnergie, einem weiteren Projektpartner von Vielfalt schmeckt, richtig. Im Kochstudio des Energieversorgers werden zukünftig regionale Menü-Kochkurse angeboten. Der erste Kurs mit dem Titel "Regionale Naturpark-Spezialitäten im Herbst Wir bereiten ein Vielfalt schmeckt Menü findet am 12. November von 17 bis 20:30 Uhr statt. Anmeldungen gehen per Mail an vera.zielberg@aggerenergie.de .
Mehr Informationen zum Projekt, den teilnehmenden Betriebe und Erzeugern sowie Rezeptideen gibt es unter www.vielfalt-schmeckt.de.