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Jüngster Fallschirmspringer Deutschlands kommt aus Waldbröl

jh; 18. Sep 2013, 14:25 Uhr
Bilder: privat --- Das erste Mal: Nach 50 Sekunden Freifallzeit hängt Anton Bock am geöffneten Schirm. Seine beiden Lehrer, die ihn auf dem Weg in die Tiefe begleitet hatten, haben los gelassen. Doch der 14-Jährige ist nicht auf sich alleine gestellt. Ein weiterer Sprunglehrer hält vom Boden aus Funkkontakt.
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Jüngster Fallschirmspringer Deutschlands kommt aus Waldbröl

jh; 18. Sep 2013, 14:25 Uhr
Waldbröl – Anton Bock (14) aus Ziegenhardt stürzte sich in 4.000 Metern Höhe aus dem Flugzeug und ist somit Deutschlands jüngster Fallschirmsportler.
Der 14-jährige Anton Bock aus dem Waldbröler Ortsteil Ziegenhardt ist laut der Sprungschule "Skydive Westerwald" nicht nur jüngster Sprungschüler Deutschlands, sondern hat zudem das praktische Training so schnell durchlaufen wie niemand zuvor. Dem Erwerb der Springerlizenz steht jetzt noch eines im Wege: Antons zu geringes Alter. Den entsprechenden Führerschein gibt es erst mit 16.

Im Frühsommer entschied sich Anton Bock (Bild) dazu, seinen Wunsch vom Fallschirmspringen zu verwirklichen. Zusammen mit seinem Vater Eugen besuchte er dafür das Sprung-Zentrum im hessischen Breitscheid. Die beiden entschieden sich im Rahmen ihrer Ausbildung zu Fallschrimspringern für die AFF Methode, was für „Accelerated Freefall“, also „Beschleunigte Freifallausbildung“ steht. Dabei springt der Schüler schon beim ersten Mal in 4.000 Metern Höhe aus dem Flugzeug. Er wird dabei von zwei erfahrenen Lehrern begeleitet, die ihn direkt auf Haltungsfehler hinweisen können. Nach dem dritten Sprung ist dann nur noch ein Lehrer dabei. Der „Lehrling“ steht während seines Sprungs dann allerdings in ständigem Kontakt zu seinem Ausbilder am Boden.


Die AFF Ausbildung besteht aus sieben Leveln, die jeweils aufeinander aufbauen und bestimmte Lernziele verfolgen. Jeder Sprung beinhaltet eine Freifallzeit von 50 bis 60 Sekunden. In dieser Zeit müssen verschiedene Übungen absolviert werden. Schon nach wenigen Wochen kann die Ausbildung abgeschlossen werden, was auch beim jungen Nachwuchsspringer aus Waldbröl der Fall war.


[Anton Bock (Mitte) mit Papa Eugen (links) und  Ausbilder Thomas Schönecker.]

„Sommer 2013,750 PS, 12 Minuten Steigflug, 4.000 Meter, Aufregung x 3, Exit, 50 Sekunden freier Fall, 200 km/h, Puls 190, Adrenalin hoch 10, unendlich Spaß, 3 Tage Grinsen“, hatte Anton Bock nach dem ersten Sprung auf seiner Facebookseite gepostet. Seine Motivation war hoch – schon nach zwei Monaten hatte der 14-Jährige seine Ausbildung abgeschlossen. Jetzt hat er genug Zeit, sich in den Wintermonaten auf die theoretische Prüfung vorzubereiten. Fliegen scheint bei den Bocks in der Familie zu liegen, auch Vater Eugen hat inzwischen das letzte Level gemeistert und bereitet sich auf den Abschlusstest vor.
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