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Der Baumeister hat sein Werk vollendet

db; 29. Aug 2013, 22:37 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Volker Nickel (v.l.), Marion Michaelis und Werner Brommund.
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Der Baumeister hat sein Werk vollendet

db; 29. Aug 2013, 22:37 Uhr
Gummersbach – Finanzamts-Chef Volker Nickel geht in den Ruhestand – Seiner Nachfolgerin Marion Michaelis hat er ein Erbe hinterlassen, das neben guten Erinnerungen auch aus Beton besteht.
Von Daniel Beer

Es war immer sein Wunsch-Finanzamt. Hier begann er seine Karriere in der Finanzverwaltung und 37 Jahren später geht er jetzt als Vorsteher des Finanzamts Gummersbach in den Ruhestand. Volker Nickel wurde heute im Rahmen einer Feierstunde von Kollegen und vielen weiteren Gästen verabschiedet. Zu seiner Nachfolgerin wurde Marion Michaelis durch den Oberfinanzpräsidenten Werner Brommund bestellt.



Wehmut ist bei Nickel nicht zu verspüren. „Irgendwann ist eben mal Schluss“, sagt der 65-Jährige. Während seiner Laufbahn, die 1976 in Gummersbach noch am alten Standort des Finanzamts begann, hat er sich besonders als Baumeister einen Namen gemacht. In Wipperfürth entstand unter seiner Leitung ein neues Gebäude für das seinerzeit noch auf mehrere Standorte verteilte Finanzamt. In Lüdenscheid verbrachte er seine letzten Arbeitswochen ebenfalls in einem neu errichteten Haus, bevor es nach Bergisch Gladbach ging. Seit 2005 leitete er das Finanzamt Gummersbach, das dann unter anderem ein neues Parkhaus bekam.

Nickel geht aber auch mit emotionalen Erinnerungen. Besonders beim Karneval sorgte der im Oberbergischen wohnhafte Kölner für die passende Stimmung: „Wir haben hier viele Feste gefeiert.“

Marion Michaelis kommt eigentlich aus Niedersachsen, wohnt aber seit 1994 im Oberbergischen. Auch sie bezeichnet Gummersbach als ihr Wunsch-Finanzamt. Und noch eine Gemeinsamkeit teilen beide: Während Nickel einst vom damaligen Finanzminister Peer Steinbrück verabschiedet wurde, arbeitete Michaelis einige Jahre für den Ministerpräsidenten Steinbrück. Zuletzt war sie Referatsleiterin in der Oberfinanzdirektion NRW. Nun übernimmt die 54-Jährige die Verantwortung über rund 240 Beschäftigte und ein Steueraufkommen von rund 1 Milliarde Euro.     



Eigentlich wollte Michaelis schon früher nach Gummersbach, aber Nickel kam ihr zuvor. „Jetzt habe ich die Chance ergriffen“, sagte Michaelis. Ihr bisheriger Chef Werner Brommund lässt sie eigentlich nur ungern gehen. „Die Gummersbacher können sich auf eine würdige Nachfolgerin freuen“, so der Oberfinanzpräsident.     

Nickel gab Michaelis den Rat mit auf den Weg, sich am Anfang erst einmal auf das Allernötigste zu konzentrieren und Prioritäten zu setzen. Für seinen Ruhestand beherzigt er das hingegen nicht. Nach einem Kurzurlaub sollen in Zukunft E-Bike-Touren mit seiner Frau auf dem Programm stehen. Die Garage muss verputzt, die Kellerdecke isoliert und der Garten gemacht werden. „Ich will Waschen und Bügeln lernen und wir haben einen Tanzkurs belegt“, ist Volker Nickel voller Tatendrang.   
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