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Führerschein im Seniorenheim

lt; 25. Jun 2013, 16:14 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- (untern, v. li.) Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und Kreisdirektor Jochen Hagt gemeinsam mit den Inhabern des Sozialführerscheins, ihren Lehrern und Vertretern der Pflegeeinrichtungen.
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Führerschein im Seniorenheim

lt; 25. Jun 2013, 16:14 Uhr
Engelskirchen – Insgesamt 22 Schüler aus Engelskirchen und Wiehl engagierten sich ehrenamtlich bei drei Seniorenzentren - Dafür wurden sie mit dem „Sozialführerschein“ belohnt.
von Lydia Tittes

Mensch-Ärger-Dich-Nicht spielen, basteln, malen und gemeinsam singen - 21 Schüler aus Engelskirchen und eine Schülerin aus Wiehl beteiligten sich kürzlich am Projekt „Sozialführerschein“ der Zukunftsinitiative „Weitblick“. Die Jugendlichen wurden in Gruppen aufgeteilt und besuchten das Pflegeheim Haus Hohenfels, das Seniorenzentrum Sankt Josefshaus und das AWO-Altenzentrum Otto Jeschkeit. Dort lernten sie den Umgang mit pflegebedürftigen und älteren Menschen kennen. Nachdem sie sich hier bewährt haben, bekamen sie heute ihren „Sozialführerschein“ überreicht.



„Der Sozialführerschein ist nicht nur eine einfache Bescheinigung, sondern zeigt, dass ihr euch ehrenamtlich engagiert habt“, erläuterte Kreisdirektor Jochen Hagt. „Ihr habt in eurem Alter Erfahrungen gemacht, die bestimmt noch nicht viele Gleichaltrige vorweisen können.“ Auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus konnte ihm nur beipflichten. „Ihr habt Kompetenz zum Thema Mensch bewiesen. Es ist schon eine Leistung, mit demenzkranken Senioren umzugehen. Doch ihr habt Willen und Stärke bewiesen.“ Karthaus überreichte den Jugendlichen nicht nur gemeinsam mit Hagt die Zertifikate, als besonderen Dank gab es für alle Teilnehmer auch einen Anstecker in Form eines Engels.

[Bürgermeister Dr. Gero Karthaus und Kreisdirektor Jochen Hagt freuten sich mit den Jugendlichen, die den Sozialführerschein erlangten.]

Der Sozialführerschein soll Schüler zum Freiwilligendienst mobilisieren. Außerdem können die Schüler hier praktische Erfahrungen sammeln, die ihnen bei der späteren Berufswahl helfen. Und tatsächlich konnten sich sieben der Schüler vorstellen, die Senioren auch weiterhin in ihrer Freizeit zu besuchen, um mit ihnen zu singen oder zu basteln. „Als wir 'Mensch ärgere dich nicht' gespielt haben, hat mir das sehr viel Spaß gemacht“, erzählte die 15-jährige Sarah Jaster, Schülerin der Leopold-Goes-Realschule. Auch für die 15-jährige Jessica Jansen, die bereits zum zweiten Mal in einem Pflegeheim ausgeholfen hat, wurde es keineswegs langweilig: „Es war sehr interessant. Man konnte so mal eine andere Seite vom Leben betrachten. Im Seniorenzentrum war es sicherlich nicht immer einfach, doch trotzdem hat es Spaß gemacht, den Menschen zu helfen.“ Sabine Fleischer, Leiterin des Sozialkulturellen Dienstes im Otto-Jeschkeit-Altenzentrum der AWO, war sehr stolz auf die Jugendlichen, aber auch auf die Senioren. „Das Weitblick-Projekt war eine sehr gute Erfahrung für die jungen, aber auch für die alten Menschen. Für beide hat es Abwechslung bedeutet. Und beide konnten Einblicke in die Lebenswelt der jeweils anderen erhalten, was für ein Miteinander von Alt und Jung sehr wichtig ist.“

  
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