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Heimspiel für das Jazzduo Aschenbrenner/Trost

vma; 6. Apr 2013, 14:38 Uhr
Bilder: Vera Marzinski, Video: Christian Melzer --- Auch zur Jazzveranstaltung mit „Aschenbrenner/Trost & Friends“ war das Burghaus Bielstein wieder ausverkauft.
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Heimspiel für das Jazzduo Aschenbrenner/Trost

vma; 6. Apr 2013, 14:38 Uhr
Wiehl - Viel Latin und Swing präsentierte das Jazzduo Aschenbrenner/Trost am Donnerstagabend im Burghaus Bielstein einen Monat vor den Wiehler Jazztagen. (mit Video)
Die beiden Bielsteiner wohnen nicht weit vom Burghaus Bielstein entfernt, wo sie wieder einmal im vollen Saal die Gäste begeisterten. 2010 eröffneten Stephan Aschenbrenner und Oliver Trost bereits mit musikalischen Freunden das Burghaus-Herbstprogramm. Und auch diesmal traten sie wieder als "Aschenbrenner, Trost & Friends" auf.

[Der Österreicher Stephan Aschenbrenner brillierte nicht nur mit seinem Saxophonspiel sondern führte auch mit viel Spaß durchs Programm.]

Doch zunächst spielten sie als Duo das exzellente "Jardin Tropical" von Oliver Trost, das fast spirituell wirkte, um dann in Latein-amerikanische Rhythmen überzugehen. Erweitert um, wie Aschenbrenner es formulierte, „einen der besten Latin-Drummer des Universums“, präsentierten sie im Trio das „Samba For Caravan“ von Paquito D' Rivera. Peter Even glänzte dabei auf dem perkussiven Musikinstrument Cajon und hatte ebenso viel Spaß an der Musik, wie das Duo. Diese Spielfreude zog sich durch den ganzen Abend. Zu Stanley Clarkes „Quiet Afternoon“ kamen Posaunist Bernt Laukamp und Bassist Rolf Fahlenbock hinzu. Und nicht nur bei diesem Stück hatte jeder Musiker Raum für eigene Soloparts.

Die musikalische Übereinstimmung der Bielsteiner Nachbarn Aschenbrenner/Trost mit ihren „Friends“ war durch das ganze Konzert zu erspüren. Kreativ wurden Swing, Latin, Blues und Pop in eigenem Gewand arrangiert und interpretiert. Und auch der Gesangspart fehlte nicht.


Als „Very Special Guest“ stand auf der Ankündigung Beverly Daley, die jedoch krankheitsbedingt absagen musste. Eine Woche vor dem Konzert hatte das Duo bei Sängerin Karin Brzezinski angefragt, ob sie eventuell einspringen könnte. Die Sängerin der Odenspieler Swing Company übernahm am Donnerstagabend den Gesangspart in brillanter Weise und kam zu „The Lady Is A Tramp“ auf die Bühne. Und das auch noch zunächst a-capella – kein einfacher Einstieg, bei dem sie viel Sympathiepunkte sammelte.

[Oliver Trost beherrscht die Gitarre in herausragender Weise und führte die Faszination des Instrumentes eindrucksvoll vor.]

Offensichtlich noch ein Freund mischte sich ins Konzert: Antonios Carlos Jobim. Von dem brasilianischen Sänger, Pianisten, Gitarristen und Komponisten (1927-1994) zogen sich mannigfache Stücke durch das Programm. Ob „No More Blues“ oder „Corcovado“ und natürlich das „So danço Samba“. Ein ganz besonderes Feeling erzeugten die fünf Musiker und ihre Sängerin an diesem Abend mit der abwechslungsreichen Musikauswahl. Saxophonist Aschenbrenner führte durch das Programm und als Österreicher empfahl er natürlich den Gästen für die Pause den Blauen Zweigelt. Selbst die Übersetzung von Baden Powells „Vou Deitar E Rolar Coda“ war ein leichtes für ihn. Das bedeute „Der Dieter holt mit dem Roller eine Cola“, verriet er schmunzelnd.   

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Das dialogfreudige Duo lässt für spontane Improvisationen viel Raum - ob zu zweit oder mit weiteren Musikern. In Bielstein funktionierte das wieder einmal perfekt. So beispielsweise bei „Bernie’s tune“ von Bernie Miller im Oberbergischen Tempo, beim Zusammenspiel von Posaune und Saxophon (Laukamp und Aschenbrenner). Das „S’wonderful“ von Gershwin, brachte den Abend auf den Punkt – wiedermal Jazz zum Genießen mit der genialen Musik von "Aschenbrenner, Trost & Friends".
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