Bilder: Vera Marzinski --- Eine Entspannungsübung aus dem Sado-Maso-Yoga-Programm
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Von Dildo-Partys und Sado-Maso-Yoga
Wiehl - Einatmen, ausatmen, lächeln, so die Kurzmeditation von Sandra Sommer alias Silvia Doberenz - Erleuchtung für AnfängerInnen gab es gestern im Rahmen der Programmreihe ForumXXelle im Burghaus Bielstein.
Von Vera MarzinskiSilvia Doberenz referierte als Sandra über die Liebe zu sich selbst. Das hatte sie im Seminar Liebe dich selbst sonst liebt dich keiner gelernt. Zudem war sie auf einer Art Tupperparty. Da gab es allerdings andere Sachen für den häuslichen Gebrauch schließlich handelte es sich um eine Dildo Party. So als Single musste sie feststellen: Es ist keiner da, der dir nicht zuhört aber mit einem Dildo kann man keinen Schrank anbauen oder eine Waschmaschine anschließen. Um dann doch an einen Mann zu kommen, habe sie eine Bestellung ans Universum geschickt, verriet sie. Mit über 16 Seiten an Anforderungen, die der Traummann haben sollte. Dummerweise sei diese Variante gerade vergriffen gewesen und hätte eine Liefertermin in frühestens fünf bis zehn Jahren, teilte man ihr mit.
[Silvia Doberenz überzeugte in den vielen verschiedenen Rollen.]
Etwas bieder sah sie als Sandra Sommer schon aus im rosa Blüschen, Blümchenrock und Blumen im Haar. Doch dann drehte sie sich herum und der absolute Vamp stand auf der Bühne. Prompt folgte eine Entspannungsübung aus dem Sado-Maso-Yoga-Programm. Anweisungen mit strengem Blick und Lederpeitsche. Davon erholte sich das Publikum in der Pause bevor es für erneute Spiritualität ihre Spirituosen wegstellen mussten. Nach neuer Energie durch ein gemeinsames Om durfte das Thema Beziehung nicht fehlen. Auch eine indische Lach-Yoga-Meisterin stand auf dem Programm. Amanda Chandrakandra mit überdrehter Lach-Ekstase, die von der eher lustlosen Yvonne beide dargestellt von Silvia Doberenz übersetzt wurde.
Das Karma-Messgerät Shiva 3000 zum Vorteilspreis testete spontan Bernadette, die ihre über drei Millionen Minuspunkte auf der Payback-Karmakarte locker um 300 Punkte aufbessern konnte. Sie nahm es gelassen, hatte sie doch gerade gelernt, wie man mit einem Om schnell ganz entspannt ist. Beim Körper-Cellulitis-Rock ließen sich alle Gäste schnell motivieren. Mit dem Spruch Man muss ja was tun, wenn sich was im Leben ändern soll holte sie auch den letzten vom Stuhl.
Ein Kabarett-Abend nicht nur für Frauen, der die Lachmuskeln traf und so manche Erleuchtung und Entspannung aufs Korn nahm. Allerdings hatte Silvia Doberenz auch einige Lebensweisheiten verpackt und wies zum Schluss noch mal darauf hin: Das ganze Leben ist das Seminar. Dabei seien die drei wichtigsten Dinge: Warum bin ich hier?, sich selber lieben und auch regelmäßig sowie einfach sinnlos glücklich sein. Leider ließen sich nur rund 40 Gäste an diesem Abend erleuchten darunter auch vier Männer. Zum Abschied gab es für jeden sogar noch die Erleuchtung zum Mitnehmen ein Knick-Leucht-Stab.