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Neue Qualität für den Rettungsdienst

nh; 5. Dec 2012, 14:45 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Mit der neuen Rettungswache in Kotthausen am Notfallzentrum sind alle Beteiligten hochzufrieden.
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Neue Qualität für den Rettungsdienst

nh; 5. Dec 2012, 14:45 Uhr
Marienheide - Seit vergangenem Freitag sind die 20 hauptamtlichen Rettungssanitäter der Rettungswache Marienheide in Kotthausen stationiert, wo sie auf 436 Quadratmetern perfekte Bedingungen vorfinden.
Von Nils Hühn

Nach 18 Monaten Bauzeit zog die Rettungswache Marienheide aus der Jahnstraße am Freitag auf die Kotthausener Höhe um. Damit wurde ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des Rettungsdienstes in Oberberg vollzogen. Bereits vor zwei Jahren wurde im Rettungsdienstbedarfsplan festgestellt, dass eine Rettungswache am Notfallzentrum entstehen müsste. Innerhalb einer Hilfsfrist von zwölf Minuten sollen die Rettungskräfte am Einsatzort sein. „Um dies zu gewährleisten, müssen die Rettungswachen strategisch günstig liegen“, erklärte Kreisdirektor Jochen Hagt bei der heutigen offiziellen Eröffnung, bei der er den symbolischen Schlüssel an Wachleiter Carsten Lurz überreichte.


[Carsten Lurz ist seit zwölf Jahren Leiter der Rettungswache Marienheide und hat nun ein eigenes Büro.]

Lurz und sein 20-köpfiges Team bezogen gerne die neue Wache. Schon nach wenigen Tagen konnte Lurz feststellen, dass die Stimmung durch die besseren Arbeitsbedingungen gestiegen ist. Auf 436 Quadratmetern Fläche findet sich eine große Fahrzeughalle in der ein Notarzteinsatzfahrzeug, ein Rettungswagen und ein Krankentransportwagen untergebracht sind. Zudem gibt es einen großzügigen Aufenthaltsraum, Küche, Ruheräume, Lager Desinfektionsraum, Medizinlager und vieles mehr. „Aus jahrelanger Erfahrung ist diese Rettungswache nach unseren Vorstellungen entstanden“, erklärte Dr. Ralf Mühlenhaus, Amtsleiter für Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz.


So soll die knapp 850.000 € teure Rettungswache als „Prototyp“ dienen, erklärte Hagt weiter. Denn in Wipperfürth, Reichshof-Wehnrath, Nümbrecht und Wiehl sollen in naher Zukunft ebenfalls neue Rettungswachen entstehen oder alte ersetzt werden. Dann kann der Kreis auf die Erfahrungen des Neubaus in Kotthausen zurückgreifen. Die Kosten werden über die Rettungsdienstgebühren finanziert. Insgesamt 13 Millionen Euro stehen dem Oberbergischen Kreis jährlich für den Rettungsdienst zur Verfügung. In harten Verhandlungen konnte Dr. Mühlenhaus AOK-Regionaldirektor Ralf Schmallenbach von dem Konzept überzeugen. Die AOK ist Verhandlungsführer der Kostenträger. Schmallenbach zeigte sich von der Wache ebenfalls angetan und sprach von einer „neuen Qualität für den oberbergischen Rettungsdienst“.


[Kreisdirektor Jochen Hagt und Kreiskämmerer Klaus Grootens folgen den Ausführungen von Dr. Ralf Mühlenhaus (v.l.n.r.).]

Waren die alten Rettungswachen eher provisorisch eingerichtet, so ist das neue Gebäude in Kotthausen genau auf die Ansprüche der Rettungssanitäter angepasst. Der Aufenthaltsraum ist großzügig ausgefallen und in der oberen Etage befinden sich sechs Ruheräume mit drei Nasszellen. Wachleiter Lurz hat ein eigenes Büro und die Umkleideräume sind nicht wie in anderen Wachen im Flur untergebracht, sondern in einem separaten Raum mit genügend Stauraum für Dienst- und Alltagskleidung. „Es sind die kleinen Details, die die Arbeit enorm erleichtern“, erklärte Dr. Mühlenhaus.
  
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