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„Gewerkschafter vom Scheitel bis zur Sohle“

nh; 31. May 2011, 12:15 Uhr
Bilder: Nils Lepperhoff --- Sichtlich bewegt war Norbert Kemper (sitzend) bei seiner Verabschiedung.
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„Gewerkschafter vom Scheitel bis zur Sohle“

nh; 31. May 2011, 12:15 Uhr
Nümbrecht - Der langjährige 1. Bevollmächtige der IG Metall Oberberg Norbert Kemper legte zum 31. März alle seine Ämter nieder - Gestern wurde Norbert Kemper gebührend verabschiedet.
Nach elf Jahren an der Spitze der oberbergischen Metaller und als deren Kassierer trat Norbert Kemper vor genau zwei Monaten zurück. Seine Ärzte legten ihm diese Entscheidung im Sinne seiner Gesundheit nahe. Zu seiner offiziellen Verabschiedung kamen gestern mehr als 100 Freunde und Wegbegleiter aus Wirtschaft und Politik in die Bildungsstätte der Berufsgenossenschaft Holz und Metall in Nümbrecht.


[Norbert Kemper eingerahmt von seiner Ehefrau Renate und IG Metall-Chef Berthold Huber.]

Eigentlich sollte die Veranstaltung pünktlich um 17 Uhr beginnen, doch bis sich alle Gäste ins Gästebuch eingetragen hatten und Norbert Kemper begrüßt und ihm Geschenke überreicht hatten dauerte es, so dass es erst mit einiger Verspätung losging. Neben zahlreichen Bürgermeistern aus dem gesamten Kreis waren unter anderem auch Landrat Hagen Jobi und Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, unter den Gästen und Laudatoren. Als letzter Gast kam Berthold Huber, 1. Vorsitzender der IG Metall.

Nach der Begrüßung von Kempers Nachfolger Werner Kusel begannen die zahlreichen Grußworte zu Ehren Kempers. Dabei merkte Kusel an: „Wenn ich allen die Möglichkeit gegeben hätte, die ein Grußwort sprechen wollten, hätten wir einen weiteren Saal beziehen müssen.“ Der erste Redner war Landrat Hagen Jobi, der Kemper nach eigener Aussage als „Gewerkschafter vom Scheitel bis zur Sohle“ kennengelernt habe.


[Landrat Hagen Jobi lernte Kemper als „Gewerkschaftler vom Scheitel bis zur Sohle“ kennen.]

Die meisten Laudatoren gingen auf die beeindruckenden Leistungen Kempers ein, die der 57-Jährige in seinen 23 Jahren aktiven Arbeit für die IG Metall geleistet hatte. Berthold Huber erwähnte dabei auch, dass der ehemalige 1. Bevollmächtige zu oft seine Gesundheit hinten angestellt hätte. So berichtete er, dass Kemper nach einer seiner ersten Operationen Verhandlungen aus dem Krankenbett geführt habe. Der Beirat der IG Metall verliere mit Kemper „eine herausragende Persönlichkeit“, so Huber.

Als Norbert Kemper selbst zum Mikrofon griff, erklärte er, dass er sich sein ganzes Leben für Menschen eingesetzt habe und dies für ihn keine Arbeit gewesen sei, sondern „eine hervorragende Aufgabe.“ Anschließend gab es stehende Ovationen für Norbert Kemper, der sichtlich bewegt war und im Anschluss noch viele weitere gute Wünsche für seine „metalllose“ Zeit entgegen nahm.
  
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