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Studium bei gleichzeitiger Berufsausbildung

db; 9. May 2011, 16:20 Uhr
Bild: Daniel Beer --- Prof. Dr. Hans Ludwig Stahl (Direktor des Instituts Informatik), Prof. Dr. Wolfgang Röbig (Studienbeauftragter Maschinenbau), Dekan Christian Averkamp, Michael Saalmann und Regine Bültmann-Jäger.
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Studium bei gleichzeitiger Berufsausbildung

db; 9. May 2011, 16:20 Uhr
Gummersbach – Die Fachschule bietet zum Start des kommenden Ausbildungsjahres sogenannte ausbildungsintegrierte Studiengänge in den Bereichen Ingenieurswissenschaften und Informatik.
Von Daniel Beer

Die Welt hat sich verändert und ist vielfältiger geworden. Davon kann auch FH-Dekan Christian Averkamp ein Lied singen. Den klassischen Studenten gibt es seiner Erfahrung nach nämlich nicht mehr. „Viele müssen Jobben oder sind gar nicht gewillt, ihren Beruf aufzugeben“, sagte Averkamp heute bei der Vorstellung eines Konzepts, mit dem sich die Fachhochschule auf die Anforderungen der nahen Zukunft vorbereiten möchte. In Zusammenarbeit mit der IHK-Köln, Zweigstelle Oberberg, startet mit dem Wintersemester ein neues Angebot am Campus Gummersbach, dass ein Studium bei einer gleichzeitigen betrieblichen Berufsausbildung ermöglicht. Das Bachelor-Studium wird dafür von sechs auf acht Semester gestreckt.

Das Angebot gilt zunächst für die Studiengänge Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen sowie Informatik und soll nach und nach ausgeweitet werden. Weitere angedachte Zielgruppen sind Berufstätige, Alleinerziehende oder auch Leistungssportler. Nachwuchskräfte sollten so langfristig an die Unternehmen gebunden werden. Das freut natürlich auch die Handelskammer. „Für uns ist das ein tolles Angebot, weil die Unternehmen Schüler ansprechen können, die sich bislang weniger für eine Berufsausbildung interessiert haben“, sagte Zweigstellenleiter Michael Saalmann.


Die Fachhochschule rüstet sich so auch gegen den Rückgang der Bewerber, ausgelöst durch den demografischen Wandel. „Demoskopie-Experten prognostizieren eine Halbierung der Bewerberzahlen im Jahr 2015 verglichen mit 2005“, sagte Averkamp. Als eine der ersten staatlichen Hochschulen bietet man ein derartiges Angebot. „Wir wollen schneller sein als andere“.

Im Rahmen der ausbildungsintegrierten Studiengänge wird die Ausbildungszeit auf 24 Monate verkürzt. „Wir dürfen nichts wegstreichen, aber komprimieren“, so Regine Bültmann-Jäger. Das Ganze richtet sich laut Saalmann daher auch eher an die „Guten“ und „Ehrgeizigen“.

Interessierte sollten sich möglichst schnell bewerben, denn los geht es bereits am 1. Juli. Unternehmen und Schulen werden in den nächsten Tagen über alle Einzelheiten informiert. Die Einteilung ist flexibel, wie Prof. Dr. Wolfgang Röbig, Studienbeauftragter Maschinenbau, erklärte: „Man kann ein halbes Jahr studieren und ein halbes Jahr in den Betrieb gehen, oder zum Beispiel halbwöchentlich wechseln“. Im Bereich Informatik nutzen seit dem vergangenen Wintersemester bereits zwei Studenten probeweise den dualen Weg. Langfristig rechnet Averkamp damit, dass sich ein Drittel für einen ausbildungsintegrierten Studiengang entscheidet.     
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