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Zuspitzung bei Rente, Leiharbeit und junger Generation

sw; 14. Oct 2010, 23:16 Uhr
Bilder: Susan Wolters --- (v.li.) Werner Kusel und Volker Kotnig informierten über Rente mit 67 und zukünftige Pläne.
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Zuspitzung bei Rente, Leiharbeit und junger Generation

sw; 14. Oct 2010, 23:16 Uhr
Nümbrecht – IG Metall Gummersbach stellt Pläne für die Zukunft vor und lässt sich über die momentane Wirtschaftslage aus – Werner Kusel wird zweiter Bevollmächtigter.
„Die IG Metall kann Krise“, stellte Volker Kotnig, Bezirksleitung der IG Metall Nordrhein-Westfalen bei der Delegiertenversammlung im „Haus Nümbrecht“ fest. Als Beispiel nannte er dabei den beschlossenen Tarifvertag in der Metall- und Elektroindustrie anfang dieses Jahres, der trotz Wirtschaftskrise zustande kam. Vor nahezu 100 Gästen referierte Kotnig über erreichte und zukünftige Ziele der Gewerkschaft. Er betonte vor allem eine schnelle Erholung nach dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise Ende 2008, aber auch dass der momentane Aufschwung noch nicht auf sicheren Füßen stehe: „Die Bundesregierung stellt die Weichen falsch“, ist Kotnig überzeugt. So sei zum Beispiel das Festhalten an der Einheitslösung „Rente mit 67“ ein Fehler, besser sei ein zukunftsweisendes Konzept für einen fairen Altersausgleich.



[Norbert Kemper spricht über das Thema Leiharbeit.]

Auch das Thema Leiharbeit war Gegenstand der Versammlung. Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Gummersbach, Norbert Kemper, wies darauf hin, dass es zurzeit rund 800.000 Menschen in der Leiharbeit beschäftigt sind. „Im Oberbergischen Kreis spricht man zwar über Einstellungen, aber nicht über unbefristete Einstellungen“, so Kemper. Kotnig erwähnte in diesem Zusammenhang die Initiative „Gleich Arbeit – Gleiches Geld“, die sich für gleiche Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter einsetzt. In seinem Fazit hofft Kotnig in Zukunft auf eine Zuspitzung der Themen „Rente mit 67“, „junge Generation“ und „Leiharbeit“. Sowohl der erste Bevollmächtigte als auch der stellvertretende Bezirksleiter betonten außerdem, dass das, was Ende 2008 geschehen ist, jederzeit wieder passieren könne, solange den Verantwortlichen keinen Riegel vorgeschoben werde.


Wichtigster Tagesordnungspunkt stellte die Nachwahl des zweiten Bevollmächtigen dar. Der Gewerkschaftssekretär Werner Kusel wurde mit einer Mehrheit von rund 81 Prozent gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Uwe Baasch an, der zum 30. November aufhört. Kusel erläuterte, dass es im Oberbergischen 85 Betriebe mit etwa 17.000 Mitarbeitern gibt, davon 8.000, die zur IG Metall gehören. „Damit stehen noch 9.000 Menschen offen“, so Kusel. Auch diese möchte er überzeugen und sieht dabei „beste Chancen“.


  
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