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OA-Umfrage: Neuer Optimismus nach der Krise?

pa; 28. Jul 2009, 12:20 Uhr
Bilder: Bernd Vorländer --- Vorsichtiger Optimismus und viel Nachdenklichkeit herrscht bei den Oberbergern, die Oberberg-Aktuell befragte.
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OA-Umfrage: Neuer Optimismus nach der Krise?

pa; 28. Jul 2009, 12:20 Uhr
Oberberg - Wie beeinflusst die Wirtschaftskrise das Kaufverhalten der Bürger? Gibt es auch in Oberberg Anzeichen für eine Verbesserung der Lage? In diesem Zusammenhang befragte Oberberg-Aktuell Menschen in der Gummersbacher Fußgängerzone.
Von Masha Paulick

Die Wirtschaftskrise hat Deutschland noch immer fest im Griff und auch in Oberberg gibt es viele Betriebe, die auf Kurzarbeit umgestellt haben oder sogar Mitarbeiter entlassen müssen. Doch scheint sich laut Gesellschaft für Konsumforschung ein Trend zu mehr Optimismus zu entwickeln. Doch wie gehen die Menschen persönlich mit der Krise um, haben sie sich eingeschränkt, oder können sie ihr Leben so fortsetzen, ohne Abstriche machen zu müssen? Grund genug für Oberberg-Aktuell, um in der Gummersbacher Innenstadt einmal nachzufragen.


[Peter Mertel aus Gummersbach ist für die Zukunft optimistisch.]

Peter Mertel (60), der in Bergneustadt, Gummersbach und Lindlar die „Mannschette“-Läden leitet, hat die Wirtschaftskrise zwar auch privat gespürt, blickt aber optimistisch in die Zukunft, denn er konnte bei seinen Kunden kein grundlegend verändertes Kaufverhalten feststellen. Für ihn hatten die staatlichen Maßnahmen etwas Positives, denn er hat die Abwrackprämie genutzt und sich einen Neuwagen zugelegt. Tendenz also durchaus optimistisch.Es kann jedoch auch anders aussehen. So verlor Brigitte Schulze ihren langjährigen Arbeitsplatz, weil bei ihrer Firma die Aufträge ausblieben.


[Ralph Heinzemann sieht die Krise auch als Chance, selbstkritischer mit dem eigenen Konsumverhalten umzugehen.]

Sie hat jedoch nicht die Flinte ins Korn geworfen und bereits wieder einen neuen Job gefunden. Dementsprechend schaut sie auch wieder optimistischer in die Zukunft. Ihr Kaufverhalten hat sich allerdings geändert. Heute geht sie bewusster mit dem Haushaltseinkommen um, kalkuliert genauer, welche Anschaffungen nötig sind, und auf was man  verzichten kann. Die Preise werden intensiver verglichen als früher und dafür bevorzugt auch das Internet genutzt. „Man weiß ja nicht was noch kommt“ so Brigitte Schulze. Ralph Heinzemann, Eigentümer des gleichnamigen Fotohauses in der Gummersbacher Innenstadt sieht die Krise als Chance, um eingefahrene Verhaltensmuster aufzubrechen.


[Melanie Hömann sorgt sich sich um die Arbeitnehmer, die am Ende der Krise ohne Job dastehen könnten.]

„Da kann man auch einmal sein eigenes Konsumverhalten kritisch reflektieren“ ist er überzeugt. Sein Geschäft hat die Finanzkrise natürlich auch zu spüren bekommen, aber er ist optimistisch, dass man mit gutem Service Kunden auch in Zukunft überzeugen kann. Melanie Hömann (25), ist persönlich noch nicht wesentlich von der Wirtschaftskrise betroffen und hat ihr Kaufverhalten dementsprechend auch noch nicht geändert. Dennoch macht sie sich Sorgen um die vielen Arbeitnehmer, die bei der Krise arbeitslos werden könnten. Vom Verlust des Jobs war auch ein enger Familienangehöriger bereits betroffen.
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