Lindlar – Mit über 2.000 Startern konnte „Lindlar läuft“ erneut einen Anstieg der Teilnehmerzahl vermelden. Thomas Gronewold und Christl Viebahn gewinnen Hauptlauf durch den Ortskern. Zukunft der Veranstaltung ist ungewiss.

Als sich Guido und Hella Neuhäuser vor 25 Jahren das Ja-Wort gegeben haben, hätten sie wahrscheinlich nicht einmal im Traum daran gedacht, zu ihrer Silbernen Hochzeit erneut als Braut und Bräutigam aufzutreten. Hand in Hand erreichten sie gestern bei „Lindlar läuft“ den Zielbereich. Bereits zum dritten Mal fand die Laufveranstaltung im Herzen Lindlars statt und erfreute sich erneut über einen neuen Teilnehmerrekord. Knapp 2.000 Starter sorgten dafür, dass die Veranstaltung, die einst zur Finanzierung des Sportplatzes ins Leben gerufen worden war, sich zu einer der größten Laufveranstaltungen im Bergischen Land entwickelt hat.

[Zu ihrer Silberhochzeit traten Hella und Guido Neuhäuser noch einmal als Braut und Bräutigam auf.]

Einen wesentlichen Anteil daran trägt Organisator Michael Knape, der nach drei Jahren nun die Fäden abgibt. „Nach meinem Studium will ich mich nun auf andere Dinge wie die Diplomarbeit und das Berufsleben konzentrieren. Die Planungen für so einen Event umfassen von Anfang November bis zum Startschuss rund 25 bis 40 Stunden pro Woche.“ Schweren Herzens muss er sein „Baby“ nun in die Hände anderer legen und hofft, dass es auch im nächsten Jahr zu einer vierten Auflage von „Lindlar läuft“ kommen wird.

„Die Zukunft der Veranstaltung ist derzeit allerdings noch völlig offen. Einen Nachfolger habe ich bislang nicht gefunden und so müssen wir sehen, in welchem Umfang wir den Lauf fortführen können.“ Dass dieser auf jeden Fall weitergehen muss, steht für Knape fest. Sowohl auf der Strecke als auch abseits derer sei die Stimmung trotz des Wetters berauschend gewesen. Das erstmals stattgefundene Konzert nach der Siegerehrung war zwar nur noch von wenigen besucht, dafür habe der noch anwesende Kern umso freudiger mitgefeiert.

[Christl Viebahn deklassierte ihre Konkurrentinnen.]

Ähnlich begeistert zeigte sich auch Bürgermeister Dr. Hermann-Josef Tebroke, der bei den Jedermännern an den Start ging und die zwei Kilometer lange Strecke zweimal umrundete. „Ich war bislang jedes Mal dabei und kann nur sagen, dass es nicht einfacher, aber dafür umso schöner wird“, resümierte er sein Rennen angesichts des steilen Anstiegs an der Königsberger Straße und den Trommel- und Fangruppen entlang der Strecke. Diese bereiteten bereits den zahlreichen Bambinis im Zielbereich einen glorreichen Empfang, die sich genauso von der Menge tragen ließen, wie die nach ihnen startenden Schüler. Mit über 700 Startern erwies sich der Jedermann-Lauf erneut als Anziehungsmagneten für alle Hobbyläufer, Vereine und Firmen. Der Lokalmatador Rene Dörmbach vom SV Frielingsdorf setzte sich mit einer Zeit von 13:23 Minuten gegen den Nürnberger Jonas Baumgärtner und Vasilis Nonas vom TV Refrath durch. Bei den Frauen konnte Alexandra Geringer für das Team der Kreisparkasse Köln den Lauf für sich entscheiden und kam vor Sabrina Kunde von der LG Gummersbach und Annika Knecht aus Herkenrath ins Ziel.

Auch der zehn Kilometer Hauptlauf präsentierte sich äußerst teilnehmerstark. Bei leichtem Nieselregen und kalten sechs Grad setzte sich Thomas Gronewold zu Beginn zügig vom Feld ab. Nach 35:33 Minuten überquerte der Refrather als Erster die Ziellinie, verfolgt von Bernd Feldhoff vom Sportpalast (35:57 Minuten) und seinem Vereinskameraden Dirk Heuschen (36:28 Minuten). Nicht nur im Wahlkampf legte Peter Biesenbach einen Endspurt hin: „Meine Frau möchte, dass wir 2011 beim New York Marathon teilnehmen und da ist das hier natürlich eine gute Übung. Toll, dass hier so viele Zuschauer am Streckenrand uns anfeuern, was die möglichen Schmerzen etwas vergessen lässt.“ Ähnlich wie der CDU-Mann genoss auch sein sozialdemokratischer Herausforderer Thorsten Konzelmann das Bad in der Menge.

Christl Viebahn dominierte im Hauptlauf erneut die Damenwelt. Mit über sieben Minuten Vorsprung erreichte die Läuferin vom TV Refrath den Zielbereich auf dem Marktplatz. Ihre Zeit von 37:45 Minuten bedeutete für sie zugleich Rang sieben im Gesamtfeld. Yvonne Basinski (TV Refrath) kam als Zweitplazierte nach 44:46 Minuten vor Alexandra Krause-Kassebeer (45:06 Minuten) vom TV Witzhelden ins Ziel.

Bilder: Christian Herse.


Bilder: Christian Benze.