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Beim „plötzlichen Herztod“ zählt jede Sekunde

Red; 25. Feb 2016, 12:23 Uhr
Oberberg Aktuell
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Beim „plötzlichen Herztod“ zählt jede Sekunde

Red; 25. Feb 2016, 12:23 Uhr
Oberberg - Defibrillatoren können Leben retten und sind in vielen öffentlichen Gebäuden verfügbar - Der Oberbergische Kreis hat die Standorte von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren zusammengetragen.
In Deutschland sterben jährlich weit über 100.000 Menschen außerhalb von Krankenhäusern an einem plötzlichen Versagen der Herzfunktion. „Die Wiederbelebung eines Menschen, der einen Herz-Kreislaufstillstand hat, muss immer und so früh irgend möglich durch Ersthelfer oder Rettungsdienstpersonal durchgeführt werden", sagt Dr. Ralf Mühlenhaus, Leiter des Amts für Rettungsdienst, Brand- und Bevölkerungsschutz. Mit jeder Minute, die bis zum Einsetzen rettender Therapiemaßnahmen vergeht, vergrößert sich die Gefahr schwerer Folgeschäden und nimmt die Überlebenschance um bis zu zehn Prozent ab. Eine effektive Maßnahme, um Menschen mit Herzversagen erfolgreich wiederzubeleben, ist neben einer Herzdruckmassage der unterstützende Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED).

Ein Defibrillator ist ein medizinisches Gerät zur Wiederherstellung einer normalen Herzaktivität, das auch von medizinischen Laien bedient werden kann. Nach dem Anlegen von Klebeelektroden analysiert eine Software im AED den Herzrhythmus. Dabei ist der Defibrillator als Computer in der Lage, aus sehr vielen programmierten Herzrhythmen das lebensbedrohliche Kammerflimmern zu erkennen und durch gezielte Stromstöße zu beenden. Nur wenn tatsächlich ein medizinisches Problem, beispielswiese ein Kammerflimmern, vorliegt, wird die Defibrillation freigeschaltet.



Ein AED navigiert den Anwender mit einer „elektronischen Stimme“ schrittweise durch die Reanimation und gibt genaue Anweisungen zur Vorgehensweise. „Ein Defibrillator kann keine Herzmassage ersetzen“, so Dr. Mühlenhaus und erklärt: „Durch die Defibrillation kann ein Herz zu einem regulären Rhythmus zurückfinden. Die fortlaufende, händische Herzdruckmassage muss aber immer gewährleistet werden. Nur so kann der Herzschlag nach der Defibrillation wieder in seinen normalen Gang gesetzt werden."

Im Oberbergischen sind an vielen öffentlichen Standorten Defibrillatoren zu finden. Eine Übersicht der Standorte ist ab sofort auf der Homepage des Oberbergischen Kreises zu finden. Auf www.obk.de/defibrillatoren sind alle 13 Städte und Gemeinden des Oberbergischen aufgeführt. Ein Klick auf die jeweilige Kommune zeigt die verfügbaren AED an. Weitere Standorte können per E-Mail an pressestelle@obk.de gemeldet werden. Informationen und Verhaltenstipps für den Notfall gibt es unter www.obk.de/wiederbelebung. Die Hilfsorganisationen im Oberbergischen Kreis bieten Kurse zu Wiederbelebungsmaßnahmen an. Bürger können hier erlernen, wie eine Herzdruckmassage durchgeführt wird.  


[Bild: OBK --- Mehrere Defibrillatoren sind in den Einrichtungen des Kreises platziert.]
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