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Drei Abschiede zur gleichen Zeit

mg; 22. Jun 2014, 14:22 Uhr
Bilder: Michael Gauger -- Diakon Ralf Schwenk (links) und Pfarrer Wolfgang Rick feierten im Rahmen einer Messe ihren Abschied aus dem bisherigen Seelsorgebereich
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Drei Abschiede zur gleichen Zeit

mg; 22. Jun 2014, 14:22 Uhr
Engelskirchen - Bei der Sonntagsvorabendmesse wurden mit dem leitenden Pfarrer Wolfgang Rick, Diakon Ralf Schwenk und Pastoralreferent Peter Urban gleich drei wichtige Persönlichkeiten aus der Kirchgemeinde verabschiedet.
Von Michael Gauger

Seit 2002 war Wolfgang Rick für die katholische Kirche im Oberbergischen Kreis tätig, im August 2008 wurde er leitender Pfarrer in Engelskirchen. Nun, nach sechs Jahren Tätigkeit in der Gemeinde, nahm er Abschied. Das Erzbistum Köln verlagert seinen Tätigkeitsbereich vorerst für ein halbes Jahr nach Südtirol. Es habe „Differenzen“ in der Gemeinde und deren Gremien gegeben, erzählen die Kirchgänger bei der Verabschiedungsmesse am vergangenen Samstag und zeigen sich mit dieser Entscheidung nicht einverstanden. Aufgrund einer Klausel, die Rick 2009 mit dem Kölner Erzbistum vereinbart hatte, bat er seinerzeit darum, seinen Arbeitszeitraum über den Juli hinaus auch nicht zu verlängern.


[Pfarrer Rick fand zum Abschied genau die richtigen Worte.]

Zu Beginn der Heiligen Messe kündigte er an, dass diese nicht länger dauern würde als sonst auch. „Es sind nur zwei Seiten Predigt, also keine Angst“, schmunzelte Rick. „Galgenhumor“, flüsterte jemand, der in der voll besetzten St. Peter und Paul-Kirche an diesem Tag keinen Sitzplatz mehr bekommen hat. In vielen Ämtern war der als konservativ geltende Pfarrer Rick aktiv. Von 2002 bis 2007 war er stellvertretender Koordinator in der Notfallseelsorge des Oberbergischen Kreises. Bis heute gilt er als einer der wichtigsten Personen in der Notfallseelsorge, für die sein Weggang nach deren Aussage einen sehr großen Verlust darstellt. Als Fachberater Feuerwehr war Rick genauso tätig, wie in der Feuerwehrseelsorge. Auch bei der Psychosomatischen Unterstützung für Einsatzkräfte (PSU) agierte er federführend. Mit seinem Hang zum „Blaulicht“ stand für ihn außer Frage, seit 2008 auch aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr im Ort zu sein.  "Ein Dienst, den ich sehr geschätzt habe. Auch wenn ich nicht immer selbst am Einsatzort sein konnte", wie er betonte. 


Und so fielen seine Dankesworte an die anwesenden Besucher der Messe, zu denen unter anderem Mitarbeiter der Notfallseelsorge und Kameraden der Feuerwehr zählten, fast länger aus, als die sehr ehrliche und zum Nachdenken anregende Predigt, die er an diesem Spätnachmittag im Rahmen der Messe hielt. Trotzdem, oder gerade deswegen, lud er aber gerne zum Abschluss noch zu einem kleinen Umtrunk ins nahegelegene Jugendheim ein, bei dem sehr viele die Gelegenheit nutzten, um sich persönlich von ihm zu verabschieden.


[Peter Urban (rechts) im Gespräch mit dem evangelischen Pfarrer Johannes Vogelbusch.]

Ebenfalls gehen wird Diakon Ralf Schwenk. Der Vater von fünf Töchtern war seit 2001 im Oberbergischen Kreis als Diakon im Seelsorgebereich Engelskirchen aktiv, seit 2002 auch in der Notfallseelsorge des Kreises. Weiterhin galt sein Augenmerk der Fachberatung im Malteser PSU-Team und dem SINUS Team (Schule in Notfällen-Amoklagen). Seit vielen Jahren ist Schwenk als Referent der Kreispolizeibehörde im Seminar der Verkehrssünder ein wichtiger Bestandteil. Gleichzeitig ist er Akteur im „Crash Kurs Polizei NRW“, die über Ursachen und Folgen von Verkehrsunfällen in Schulen aufklären. Neben seinen Hauptaufgaben in der katholischen Kirche war Schwenk zusätzlich als Ehe- und Familienberater tätig. Pastoralreferent Peter Urban hatte ebenso wie Schwenk um seine Versetzung gebeten. Dieser Bitte kam man seitens des Erzbistums Köln nach. Er wird künftig in Much seinen kirchlichen Dienst versehen.

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Nette Geste aller Messdiener nach der Messe: ein Spalier mit viel Applaus  für die drei Herren direkt am Ausgang der Kirche, verbunden mit Geschenken aus ihren Reihen.

Die nun entstehende Lücke durch den Weggang von Pfarrer Rick wird Kreisdechant Christoph Bersch (49) vorübergehend füllen, der in Kürze auf Unterstützung von Diakon Norbert Huthmacher (Euskirchen) und ab Mitte August von Gemeindereferent Karl-Heinz Jedlitzke setzen kann. Man schätzt eine etwa einjährige Übergangszeit, in der er fortan die Amtsgeschäfte führen, dem Kirchenvorstand vorsitzen, das Seelsorgeteam leiten und mit dem Pfarrgemeinderat zusammenarbeiten wird.
  

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