Morsbach - Am Sonntag um 14 Uhr wird Pfarrerin Anja Karthäuser im Rahmen eines Gottesdienstes in der evangelischen Kirche in Holpe offiziell in ihren Dienst im Kirchenkreis An der Agger eingeführt.

Seit dem 1. August ist sie in der Kirchengemeinde Holpe-Morsbach zur Entlastung von Pfarrer Heiner Karnstein im Amt des Synodalassessors, im Schulreferat und im Bereich Erwachsenenbildung eingesetzt. „Ich fühle mich mit offenen Armen aufgenommen“, so Anja Karthäuser. Mit dem Amtsantritt des neuen Synodalassessors Thomas Ruffler Mitte Januar ändert sich ihr Einsatzbereich erneut, bleibt jedoch im Kirchenkreis An der Agger.

[Bild: privat --- Pfarrerin Anja Karthäuser freut sich auf ihre Arbeit im Kirchenkreis.]

Der Kirchenkreis ist für Pfarrerin Anja Karthäuser kein Neuland. Nach dem 1. Examen 1997 machte sie ihr Vikariat in Waldbröl bei Pfarrer Jochen Gran. Von 2001 bis Sommer 2004 arbeitete sie als Pfarrerin zur Anstellung ebenfalls in Waldbröl. „Hier habe ich zum ersten Mal lebendige Ökumene erlebt und schätzen gelernt“, so die in Bergneustadt aufgewachsene Theologin. Anja Karthäuser (Jahrgang 1968) gehört zur Generation der evangelischen Theologen, für die der berufliche Weg nach Studium und Vikariat keinesfalls geradewegs in eine Pfarrstelle führte. Mit einem hohen Maß an Flexibilität, Geduld und einer Portion Gottvertrauen musste sie sich wie viele ihrer Kollegen jahrelang „durchhangeln“, um den Lebensunterhalt für die Familie zu sichern.


Grund ist die Personalpolitik der Landeskirche, die mit Blick auf die abnehmenden finanziellen Mittel langfristig Pfarrstellen streicht. Für Anja Karthäuser bedeutete das, sich auf immer neue Aufgaben jenseits einer festen Gemeindepfarrstelle einstellen zu müssen: Springerin im Religionsunterricht, Regionalreferentin im Reisedienst beim Gesamtverband der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland und längere Vertretungsdienste auf Honorarbasis im Bereich von pastoralen Diensten während Vakanzzeiten in der Ev. Kirchengemeinde Rosbach gehören zur ihrer facettenreichen Erwerbsbiographie als Theologin. Dass sie jetzt erst einmal im Kirchenkreis An der Agger „vor Anker gehen“ kann, erlebt sie „nicht nur als Glück, sondern als Fügung“.

Anja Karthäuser ist Mutter dreier Kinder im Alter von 20, 18 und elf Jahren. Neben Beruf und Familie hat sie kürzlich eine Ausbildung zur Kirchenmusikerin erfolgreich abgeschlossen. Die Theologin bekleidet eine von der Landeskirche im Kirchenkreis eingerichtete sogenannte mbA Stelle - eine Stelle mit besonderem Auftrag. Eine solche Stelle wird für eine Dauer von längstens sechs Jahren übertragen. Pfarrer mbA sind verpflichtet, sich um die Übertragung einer regulären Pfarrstelle zu bemühen. Anja Karthäuser sieht das gelassen. Erst einmal will sie sich mit Freude und Engagement ihren Aufgaben im Kirchenkreis widmen.