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Fußball-Stichtag: Der letzte Erfolg liegt noch nicht lange zurück

Red; 8. Oct 2012, 00:50 Uhr
Oberberg Aktuell
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Fußball-Stichtag: Der letzte Erfolg liegt noch nicht lange zurück

Red; 8. Oct 2012, 00:50 Uhr
Gummersbach - Heute feiert Anestis Gouranis, früher unter anderem beim VfL Gummersbach und dem TuS Brüchermühle aktiv, seinen 50. Geburtstag - Ein Porträt von Frank Winkler.
Anastasios „Anestis“ Gouranis wurde am 8. Oktober 1962 im griechischen Kavalla geboren. Mit knapp drei Jahren verließ die Familie Gouranis die Heimat und siedelte sich im Oberbergischen an. Als er das richtige Alter erreicht hatte, wurde Anastasios von seinen Eltern beim TuS Derschlag angemeldet. Dort durchlief er die Jugendmannschaften bis zur A-Jugend. Im letzten Jahr wechselte er zur SpVg Dümmlinghausen, wo er sowohl A-Jugend als auch bei der 1. Seniorenmannschaft auflief.

Zur Spielzeit 1983/84 wechselte Gouranis zum VfL Gummersbach, der in der höchsten oberbergischen Spielkasse spielte. Es wurde eine Spielzeit, die am Ende an Dramatik alles aufbot, was sich ein Fußballerherz wünscht. Nach dem 25. Spieltag stand Hansa Vollmerhausen mit einem Punkt Vorsprung auf den VfL an der Tabellenspitze, und hatte am letzten Spieltag ein vermeintlich leichtes Heimspiel gegen den SV Frömmersbach. In Vollmerhausen hatte der umtriebige Manager Hans-Jürgen Dommaschk bereits alles für die große Aufstiegsfeier vorbereitet. Als die Schiedsrichter dann nach 90 Minuten abpfiffen, stand es in Vollmerhausen zur allgemeinen Überraschung 1:1 unentschieden, der VfL hatte zur selben Zeit mit 4:2 in Wildbergerhütte gewonnen hatten. So war der VfL aufgrund des besseren Torverhältnisses in die Bezirksliga aufgestiegen.

Drei Jahre lang spielte Gouranis mit dem VfL in der Bezirksliga. In seiner ersten Spielzeit gewann der VfL im Endspiel um den Kreispokal Oberberg gegen den SSV Bergneustadt mit 2:0, scheiterte in der 1. Runde um den Mittelrheinpokal auf heimischen Platz am Verbandsligisten Bonner SC nur knapp mit 0:1. Im zweiten Endspiel knapp zwei Jahre später erlebte der VfL hingegen eine große Enttäuschung, als er in Derschlag dem B-Kreisligisten 1. FC Reichshof mit 3:4 nach Elfmeterschießen unterlagen. Beim VfL wurde Gouranis vor allem durch die Persönlichkeit des Trainers Dietmar Weller geprägt, der es in beeindruckender Weise immer wieder schaffte, eine Mannschaft zu formen und zu führen.

1987/88 spielte Gouranis beim Ligakonkurrenten SSV Wildbergerhütte, jedoch nur ein Jahr, dann zog es ihn auf Vermittlung seines Mitspieler Stefan Lang in den Rheinisch-Bergischen Kreis, wo er sich beim Bezirksligisten SC Vilkerath anmeldete. Hier war ihm der Erfolg jedoch nicht hold. Am Ende dieser Spielzeit belegte der SC Vilkerath mit sieben Punkten Rückstand auf den SV Frielingsdorf den vorletzten Tabellenplatz  und musste damit in der Kreisliga A Rhein-Berg absteigen. Gouranis war jedoch, bedingt durch eine schwere Knieverletzung, schon längst nicht mehr aktiv.

Hierauf kehrte Gouranis wieder ins Oberbergische zurück, wo er sich beim aufstrebenden TuS Brüchermühle anmeldete. Dieser war unter dem strebsamen Manager Rainer Bruch dabei, eine erfolgversprechende Mannschaft zusammenzustellen. Die Ergebnisse dieser Spielzeit gaben den Mühen des Managers auch Recht. Nach einer überragenden Spielzeit belegte der TuS Brüchermühle mit zwölf Punkten Vorsprung auf den SV Morsbach den 1. Tabellenplatz und stieg damit in die Bezirksliga Mittelrhein auf. Im ersten Jahr lief alles glatt, die Mannschaft hatte die Euphorie mitgenommen, war größtenteils zusammen geblieben und wurde gut ergänzt. Im Kreispokal scheiterte der TuS erst im Halbfinale beim SSV Bergneustadt, in der Meisterschaft belegte man einen hervorragenden sechsten Tabellenplatz.

Im zweiten Jahr sah das Ganze gar nicht mehr so erfolgreich aus, die Mannschaft zeigte nicht mehr dieselbe Qualität, so dass man am Ende mit zehn Punkten Rückstand auf den VfL Leverkusen, der auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht, den vorletzten Tabellenplatz belegte und damit wieder in die Kreisliga A absteigen musste. Gouranis spielte trotz des Abstiegs auch noch zwei weitere Jahre beim TuS, ehe er sich dem allgemeinen Aufbruch in Brüchermühle anschloss und den Verein verließ, im Jahr darauf sollte der TuS sieg- und punktlos aus der Kreisliga A absteigen. Zu diesem Zeitpunkt spielte Gouranis schon ein Jahr bei Baris Spor Hackenberg in der Bezirksliga. Am Ende belegte Baris Spor den viertletzten Tabellenplatz. In der Relegationsrunde belegte man hinter dem Aufsteiger SV Bechen den 2. Tabellenplatz und blieb somit als punktbester Zweiter der Relegationsrunden ebenfalls in der Bezirksliga.

In der Spielzeit 1996/97 sah man Gouranis dann wieder im Trikot des TuS Brüchermühle in der Kreisliga B auflaufen, jedoch nur ein Jahr, dann zog es ihn nach Dümmlinghausen, wo er sich dem A-Kreisligisten SpVg anschloss. Im zweiten Jahr wurde er Spielertrainer, konnte letztlich den Abstieg der Mannschaft in die Kreisliga B nicht verhindern. Gouranis zog sich vom großen aktiven Fußball zurück und schloss sich dem 1. FC Gummersbach an, wo er mit gewohnt viel Engagement in der Alt-Herren-Mannschaft spielte. Im Dezember 2005 gewannen die Ü32-Fußballer des 1. FC Gummersbach um Spielertrainer Gouranis durch einen 2:1 Erfolg gegen den RS 19 Waldbröl den Zunft-Kölsch-Cup.

Im Juni 2008 wurde man durch ein 1:0 gegen den TuS Lindlar erneut Ü32-Kreismeister, mit dem 46-jährigen Gouranis als Spieler. Der letzte große Erfolg liegt nur ein paar Wochen zurück. Die von Gouranis betreute Ü40-Mannschaft des 1. FC wurde bei den Verbandsmeisterschaften in Hennef Zweiter, und darf sich auf die Westdeutsche Meisterschaft freuen. Leider hatte er sich vorher am Knie verletzt und konnte so nicht aktiv am Geschehen teilhaben.
  
Wer mit Frank Winkler in Kontakt treten möchte, kann dies unter oberberg-fussball@gmx.de tun. Auf seiner Homepage mit umfassenden Informationen zum Fußball im Oberbergischen (www.oberberg-fussball.de) sind in den nächsten Tagen Stichtage weiterer Fußballgrößen aus der Region zu finden. 
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