Bilder: Judith Uessem ----- Der junge Julian Athanassoglou gehörte zu den stärksten Derschlagern.
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Mühsamer TuS-Sieg im Derby
Oberberg - Derschlag quält sich zum Sieg über nie aufgebende Oberwiehler - HCGS verliert an Boden - Nächste SSV-Niederlage - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter'. (AKTUALISIERT)
TuS Derschlag CVJM Oberwiehl 32:29 (18:14).[Ralph Weinheimer sah zwar einen letztlich ungefährdeten Erfolg, die vielen Fehler seiner Mannschaft schmecktem ihm dennoch nicht.]
Das Oberwiehler Wunder blieb aus. Der Tabellenletzte lieferte dem TuS Derschlag zwar einen verbissenen Derbykampf, am Ende setzte sich die Qualität des Tabellenzweiten aber doch durch. Nahm man das Stimmungsbild beider Trainer nach dem Abpfiff hätte man allerdings meinen können, das Ligaschlusslicht hätte mehr als nur an der Sensation geschnuppert. Wir haben uns durch die 60 Minuten gequält, befand TuS-Coach Ralph Weinheimer. Ob der klare Hinspielerfolg und der ebenso deutliche Pokalsieg vor zwei Wochen ihren Teil zum behäbigen Auftritt dazugetan hätten, ließ er zwar offen, aber wir waren im Kopf nicht völlig da. Insgesamt 19 Fehlwürfe und 13 technische Fehler sorgten dafür, dass die Gäste über 6:7 (11.), 10:8 (17.) und 10:12 (20.) ein stetes Ärgernis aus TuS-Sicht blieben.
["Man hat nicht gesehen, dass hier der Zweite gegen den Letzten gespielt hat", sprach Nils Hühn von einem bissigen Auftritt seiner Mannschaft.]
Ausgerechnet eine Zeitstrafe gegen Derschlags Linksaußen Norman Krause leitete allerdings die Wende ein. Der CVJM vertändelte einen Ball und leistete sich einen Fehlwurf, was Derschlag routiniert zum 16:12 (24.) bestrafte. Nach dem Wiederanpfiff der guten Schiedsrichter verkürzte der CVJM zwar nochmals zum 18:16 (33.), Derschlag blieb über 25:19 (43.) aber der Herr im Ring. Beim 28:26 (56.) wankte der Favorit zwar ein letztes Mal, spätestens das 31:27 (59.) durch den starken Julian Athanassoglou beruhigte aber die angespannten TuS-Nerven.
Die beiden Punkte sind das, was am Ende übrig bleibt. Trotzdem dürfen wir nicht so auftreten, sondern müssen den Glauben behalten, dass Weiden auch noch stolpern kann, meinte Weinheimer und würdigte auch den Gegner: Oberwiehl hat sich wirklich gewehrt. Wenn sie so weiterkämpfen, werden sie sich auch noch belohnen. Nicht die einzigen Komplimente, die CVJM-Coach Nils Hühn nach der Partie vernahm: Über eine Niederlage kann man sich nie freuen. Mit dieser kann ich aber leben. Ein Sonderlob verteilte er an Jan Sonka, Jan-Philipp Strässer und Joshua Grabeck, die den Ausfall des etatmäßigen Innenblocks fast vergessen machen konnten. Trotzdem können wir uns von der guten Leistung nichts kaufen. Uns helfen nur Punkte, hofft er auf einen Befreiungsschlag gegen Bocklemünd kommende Woche.
Derschlag: Carsten Lange (8/3), Tim Hilger (7/3), Julian Athanassoglou (6), Nils Welke, Thorben Schneider (je 3), Norman Krause, Vladislav Veselinov (je 2), Fynn Wandschneider (1).
Oberwiehl: Sebastian Deilmann (9/2), Simon Schanz (7), Mirco Gröbner (4/1), Luca Schrabe (3), Joshua Grabeck, Artur Gartung (je 2), Jan Sonka, Jan-Philipp Strässer (je 1).
[Sebastian Deilmann war Oberwiehls Topscorer am Epelberg.]
TSV Bayer Dormagen II HC Gelpe/Strombach 26:23 (13:13).
Leicht genervt klang HC-Trainer Michiel Lochtenbergh nach der Niederlage im Spitzenspiel bei Dormagens Zweitligareserve. Seit die Spielgemeinschaft die Tabellenspitze nur noch mit dem Fernglas betrachten kann, fehlt den Oberbergern die letzte Konsequenz in ihrem Spiel. Für mich macht es schon einen Unterschied, ob wir die Saison mit zwölf oder 16 Minuspunkten abschließen. Letztes Jahr hatten wir 20. Da wären zwölf diese Saison ein großer Schritt nach vorne. Das scheint aber nicht jeden zu reizen, legt der Ex-Profi Wert auf eine Entwicklung. Die Gäste begannen zwar keineswegs schlecht, agierten offensiv aber zu fahrig. Viele Chancen blieben liegen, so dass Torhüter Joonas Klama mehr als nur einmal die knappe Führung bis zum 11:13 (28.) retten musste.
Spätestens mit einer Zeitstrafe gegen Lukas Bader (39.) kippte die Partie aber doch. Beim 18:15 (41.) versuchte Lochtenbergh mit einer Auszeit zwar noch gegenzusteuern, die Gäste überwanden den starken TSV-Keeper Jonas Vieker aber weiterhin zu selten. Spätestens als der künftige Derschlager Philipp Krefting zum 25:20 (57.) einnetzte, war die Partie entschieden. Wir erzielen hinten raus zwar noch drei Tore aber das reicht auswärts nicht, um zu gewinnen. Schon gar nicht beim Tabellenvierten. Wir werden anfällig, sobald wir nur mit 95 Prozent agieren, urteilte der HC-Coach. Weiter geht es für Gelpe/Strombach bereits am Dienstag, wenn es im Kreispokal-Halbfinale um 20:30 Uhr zum SSV Nümbrecht geht. Wir haben noch vier Highlights diese Saison. Das Duell mit Weiden, die beiden Derbys und den Pokal, sieht der Niederländer durchaus noch genügend Anreize für den Saisonendspurt.
Gelpe/Strombach: Julian Mayer (7/2), Lukas Bader (5), Harry Roth (4/1), Florian Panske, Nico Blech (je 3), Luis Drux (1).
[Das Kreisläufer-Spiel gehörte zu den wenigen Lichtblicken in der TuS-Offensive.]
TV Birkesdorf SSV Nümbrecht 30:26 (17:10).
Auch wenn der SSV Nümbrecht seine neunte Niederlage in Serie kassierte, war Dirk Heppe dennoch angetan vom Auftritt der Seinen. Das war eine klare Leistungssteigerung zu den letzten Wochen, meinte der Coach. Beim Spitzenteam aus Birkesdorf habe vieles gestimmt, allerdings mit einem Hemmnis: Die Chancenverwertung im ersten Durchgang. Der 17:10-Pausenstand entsprach überhaupt nicht dem Spielverlauf. Wir waren keinesfalls viel schlechter und haben uns wirklich gut verkauft, erklärte der SSV-Trainer, ärgerte sich aber umso mehr über einen liegen gelassenen Siebenmeter sowie sechs klarste Chancen. Birkesdorf agierte dagegen abgezockt und nahm die Geschenke über 7:3 (9.) und 11:7 (18.) bis zur Pause dankend an.
Anders als in den letzten Wochen ergaben sich die Oberberger aber keineswegs in ihr Schicksal. Angeführt von Jannik Lang und Dominik Donath stemmten sich die Gäste gegen die drohende Pleite und verkürzten zum 21:18 (42.). Gegen eins der Spitzenteams der Liga war die Hypothek aber leider einfach zu groß, meinte Heppe. Nümbrecht verkaufte seine Haut zwar weiter teuer, über 26:22 (52.) sollte der Rückstand aber nicht weiter schrumpfen. Trotzdem kann ich vor den Jungs nur den Hut ziehen. Es war wirklich wichtig zu sehen, dass sie trotz des Rückstandes noch an sich glauben und bis zur letzten Sekunde gekämpft haben, so Heppe. Einen guten Eindruck hinterließ auch Lukas Hemmersbach bei seinem Comeback. Die Abstimmung stimmte zwar noch nicht zu 100 Prozent, aber insgesamt hat die Option der 6:0-Defensive mit ihm sehr gut gezündet, berichtete der SSV-Coach abschließend.
Nümbrecht: Johannes Urbach (7/4), Dominik Donath (5), Jannik Lang, Jan Kaminski (je 4), Dag Dissmann, Tobias Mlynczak (je 2), Jens Frey, Lukas Hemmersbach (je 1).
Ergebnisse und Tabelle