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'Architektonisches Schmuckstück' wird nun mit Leben gefüllt

lo; 22. Aug 2009, 14:07 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Anblick aus der Luft: Das neue Gebäude der Hauptschule Bergneustadt.
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'Architektonisches Schmuckstück' wird nun mit Leben gefüllt

lo; 22. Aug 2009, 14:07 Uhr
Bergneustadt - Nach 14-monatiger Bauzeit ist das neue Gebäude der Ganztagshauptschule auf dem Bursten fertiggestellt worden - Gestern erfolgte die offizielle Schlüsselübergabe an Schulleiter Günter Dürr.
Es war ein Wettlauf mit der Zeit: Der strenge Winter hatte für Verzögerungen beim Umbau des Hauptschulgebäudes auf dem Bursten gesorgt, die pünktliche Fertigstellung zum Schuljahresbeginn wackelte bedenklich. Doch die Bauunternehmung Ehrenfels holte den Rückstand auf und so konnten die 400 Schüler und 50 Lehrkräfte ihr generalüberholtes Domizil am vergangenen Montag in Beschlag nehmen. Vor 14 Monaten hatte der Abriss des alten, völlig maroden Gebäudes begonnen. Schon seit Jahren war nach einer Lösung gesucht worden, um die Hauptschule auf Vordermann zu bringen, die leeren Kassen der Stadt gaben aber so gut wie nichts her. „Am liebsten hätten wir einen Zauberschlüssel gehabt, mit dem man die Tür öffnet und plötzlich alles neu ist “, berichtete Schulleiter Günter Dürr im Verlauf der Feierstunde zur offiziellen Schlüsselübergabe  durch SKE-Geschäftsführer Hermann Merkl.

Bekanntermaßen entschied sich die Stadt, einstimmig unterstützt vom Rat,  dazu, die Schulen im Stadtgebiet im Rahmen eines Public Private Partnership-Vertrags (PPP) mit der Firma SKE Facility Management GmbH  wieder auf den neuesten Stand zu bringen. SKE übernimmt zudem für 25 Jahre die Bewirtschaftung der Gebäude.  Der Neubau der Hauptschule war das erste und anspruchsvollste PPP-Projekt in Bergneustadt. Für das neue Gebäude wurden 2.500 Kubikmeter Beton, 1.000 Kubikmeter Mauerwerk, 225 Tonnen Stahl und 200 Kubikmeter Holz verwendet. Im Durchschnitt waren 25 Handwerker auf der Baustelle beschäftigt, der Großteil davon aus der Region. Der PPP-Vertrag besagt unter anderem, dass örtliche Unternehmen  bei der Auftragsvergabe besonders berücksichtigt werden sollen. Mehr als die Hälfte aller von SKE vergebenen Aufträge gingen an Bergneustädter Firmen.   

[Bürgermeister Gerhard Halbe, Schulleiter Günter Dürr und SKE-Geschäftsführer Hermann Merkl (v.l.); der symbolische Schlüssel ist im Blumenstrauß versteckt.]

Das Resultat kann sich sehen lassen: Helle Räume, große Fenster, moderne Einrichtungen, eine neu gestaltete Mensa für den Ganztagsbetrieb und als besonderes Schmankerl ein 400 Personen fassendes Foyer mit einer beweglichen Bühne. „Ein architektonisches Schmuckstück“, merkte Dürr an. „Dabei konnten wir immer unsere eigenen Ideen einbringen, was uns gut getan hat“, lobte der Schulleiter die gute Zusammenarbeit mit den ausführenden Firmen und der Bauleitung. „Mit der Fertigstellung schicken wir uns nun an, die technischen, aber besonders auch die pädagogischen Möglichkeiten zu nutzen, damit das neue Gebäude nicht  ein Schulhaus, sondern ein ‚Haus des Lernens‘ wird.“

Mit dem Hauptschul-Neubau und dem Abschluss der Arbeiten an der Sporthalle Bursten, der Grundschule Wiedenest und den Turnhallen des Gymnasiums sind die ersten PPP-Meilensteine auf den Weg gebracht. Bis zum September nächsten Jahres werden alle weiteren Schulen in Bergneustadt saniert. „Bundesweit wird Bergneustadt neben dem Landkreis Offenbach die einzige Kommune mit einer vollständig sanierten Schullandschaft sein. Das ist ein entscheidender Faktor für die Zukunft, der wir ein tragfähiges Fundament geben wollen“, erklärte Bürgermeister Gerhard Halbe.         

Die Schüler, die in der Zeit der Bauarbeiten in einem angrenzenden Containerdorf unterrichtet wurden, brachten ihre Freude in einem zur ABBA-Melodie von „Thank you for the music“ getexteten Lied zum Ausdruck.  „Ihr habt jetzt die schönste und neueste Schule im Kreis und darüber hinaus. Macht sie euch zunutze“, sagte Halbe in Richtung der Schüler. Voraussichtlich im Oktober ist ein großes Einweihungsfest geplant.  Zudem soll noch in diesem Jahr ein Tag der Offenen Tür für die Bergneustädter Bevölkerung veranstaltet werden.    

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