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Trennung: Erst nach der Loslösung heilen die Wunden

ots; 11. Apr 2001, 14:11 Uhr
Oberberg Aktuell
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Trennung: Erst nach der Loslösung heilen die Wunden

ots; 11. Apr 2001, 14:11 Uhr
(ots/11.4.2001-14:10) München - So schlimm das Ende einer Beziehung auch sei, mit den richtigen Ratschlägen sei eine Trennung leichter zu überstehen - Frust könne in Energie verwandelt werden. Das berichtet die Frauenzeitschrift "Glamour" in ihrer Mai Ausgabe.
Viele Frauen stürzten sich nach der Trennung sehr schnell in neue Partnerschaften. Die Diplom Psychologin Martina Pleyer erklärt: "Sie suchen nach der Droge Partner, verfallen schnell in alte Muster und machen die gleichen Fehler immer wieder". Statt zu warten, zu trauern, sich mit der zerbrochenen Beziehung auseinander zusetzen, wählten sie immer wieder und ganz schnell Männer, die ihrem Ex glichen, und durchlebten wieder und wieder dieselben Probleme. Trauern lasse sich aber nicht verdrängen. "Erst wenn man sich von der Loslösung losgelöst hat, können die Wunden anfangen abzuheilen" sagt die Paartherapeutin.



Optimal sei die richtige Mischung aus tröstenden Gesprächen mit Freunden, Ablenkung und Trauer. Alles was hilft, nicht so oft daran zu denken, könne Ablenkung sein: viel Arbeit, viel Sport, viele Einkaufsbummel, viele Partys. "Nur eine Flucht darf es nicht werden" sagt Pleyer. Wenn Freunde das Thema nicht mehr hören wollten, könne eine Therapie ratsam sein.



1998 betrug die Scheidungsquote in Deutschland 36 Prozent, vor 30 Jahren lediglich 15 Prozent. Den Grund sähen viele Paartherapeuten in den zu großen Ansprüchen. Es werde der Allroundpartner für göttlichen Sex, großartige Gespräche, aber auch für Wochenendeinkauf, Wohnzimmercouch und Wäschewaschen gesucht. Unter diesen Ansprüchen scheiterten Beziehungen. Aber 60 Prozent der Geschiedenen versuchten es erneut, ein Großteil heirate wieder. "Serielle Monogamie" heiße diese moderne Form der Beziehung. Dahinter verberge sich endloses Suchen, Ausprobieren, Enttäuschtwerden, Beenden, Suchen, Ausprobieren....



Prominente wie etwa Barbara Becker zeigten, dass Trennung auch gewinnen bedeuten könne. Denn sie habe alles bekommen: Die Kinder, viele Millionen und einen blamierten Ex-Mann. Mehr gehe nicht. Zudem lasse sich Liebesleid genial verarbeiten: So schrieb Ingeborg Bachmann nach der Trennung von Max Frisch den Roman "Malina".



(ots Originaltext: Condé Nast Verlag

Im Internet recherchierbar: http://recherche.newsaktuell.de)

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