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Vielseitiger Künstler: Kai Kanthak wechselte von Musik zu Fotos und 3-D-Design

sme; 8. Feb 2001, 23:12 Uhr
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Vielseitiger Künstler: Kai Kanthak wechselte von Musik zu Fotos und 3-D-Design

sme; 8. Feb 2001, 23:12 Uhr
(sme/8.2.2001-22:55) Von Silke Mehlan
Reichshof-Wehnrath - Der Künstler Kai Kanthak hat Grund, sich zu freuen, Ende Februar wird in Flensburg seine erste überregionale Fotoausstellung eröffnet.

[Bilder (7)/Grafik: Kai Kanthak --- Drei Ansichten, die in der Flensburg-Ausstellung gezeigt werden.]



In Zusammenarbeit mit Renè Märtin, Herausgeber der Web-Zeitschrift "Klarsyn" wird er Impressionen aus Flensburg und einige seiner grafischen Arbeiten im "Café Kult" vorstellen. Der aus Gelsenkirchen stammende Wahl-Oberberger hatte vor fünf Jahren einen Punkt erreicht, der ihn dazu bewegte, seine sehr erfolgreiche Musikkarriere aus persönlichen Gründen abzuschließen. "Die Musik und ich passten nicht

mehr so richtig zueinander", zog der 45-Jährige Resümee.

[Bild: Oliver Mengedoht --- Kai Kanthak aus Wehnrath mit einem typischen Bild.]



Kanthak studierte in Essen und Düsseldorf Kontrabaß und spielte danach über 20 Jahre in überregional bekannten Jazzcombos in ganz Europa. Gemeinsam mit Reiner Winterschladen, Frank Gratkowski und Klaus Kugel war er unter anderem mit der Jazzcombo "Draft" auch mehrfach im Gummersbacher Bruno-Goller-Haus aufgetreten und dürfte dadurch vielen oberbergischen Jazz-Liebhabern ein Begriff sein. Nachdem er vor fünf Jahren seine künstlerische Ausrichtung von der

"akustischen" zur "optischen" Kunst wechselte, wurde es mehrere Jahre still um ihn.

[Flensburg - dort hat Kanthak seine erste Foto-Ausstellung.]



In dieser Stille enstanden seine Kunstwerke, die

Ausbildung computermedialer Fertigkeiten und die Fähigkeit, Emotionen nun per Foto oder Grafik dem Betrachter zu vermitteln. Er brauchte diese Zeit, denn Kanthak legt Wert auf Perfektion. "Vor fünf Jahren war meine fotografische Kunst noch nicht soweit entwickelt, dass ich sofort wechseln konnte. Mein Vater, der selbst ein guter Fotograf war, war noch in den 50-ern davon überzeugt, dass Fotografie keine Kunst sei."

[Der Blick auf's Detail - wenn vielleicht auch nicht immer für jeden ästhetisch - bleibt dem Wahl-Oberberger nicht verborgen.]



Seine ersten Schritte im Bereich der Fotografie machte er dann auch als Jugendlicher. Seine Motive sind ausgewählte Alltäglichkeiten, Details

die dem oberflächlichen Betrachter sonst häufig entgehen. Er fotografiert keine gestellten Szenerien, sondern fängt den Moment ein.

[Den "Juggler" aus der Gummersbacher Fußgängerzone dürfte fast jeder Kreisstädter kennen.]



Auf die Frage, was er mit seinen Bildern ausdrücken möchte, sagt er: "Ich will Emotionen einfangen. Wenn ein Foto bei unterschiedlichen

Menschen eine Wirkung auslöst, unabhängig von der Person des Fotografen, dann habe ich mein Ziel erreicht. Diese Wirkung fällt aber je nach

kulturellen Hintergrund unterschiedlich aus."

[Auch der oberbergischen Landschaft ist Kanthak nicht verschlossen.]



Kanthak ist kein Mensch großer Worte, die Bilder sollen für sich allein wirken und sprechen. Hauptberuflich ist der vielseitige Künstler seit

etwa einem Jahr in der Firma MAD (MediaAndDesign) im Bereich Grafik und Webdesign tätig. Neben der Fotografie erstellt er am PC auch fotorealistische Bilder. Dabei faszinieren ihn besonders 3-dimensionale Objekte, wie z.B. seine virtuellen Landschaften.

[Die 19-jährige Tochter Nola wurde auch in Schwarz-weiß gebannt.]



Er konstruiert diese Bilder, die den Eindruck einer Fotografie fantastischer Welten erwecken, mittels des Programmes BRYCE. Auf die Feststellung, dass diese Welten den Eindruck von Fantasywelten wie bei J.R.R. Tolkien erwecken, erwidert der Künstler mit einem Augenzwinkern: "Das sagt man mir oft nach, dass ich zuviel Fantasie hätte."



Übrigens: Zwei von Kanthaks Bildern haben wir auch bereits in unserer Rubrik Bild des Tages gezeigt.















[Auch satirischen Inszenierungen scheint der Künstler nicht abgeneigt zu sein.]

Inspiration findet Kanthak bei Künstlern wie Kevin
Hundsnurscher, einem 24-jährigen New Yorker Fotographen und Susan Aimeè Kitchens, Autorin des Buches " the art of landscapes". Eine besondere Liebe empfindet der 45-jährige zu seinem virtuellen Geschöpf Lucy. "Lucy ist etwas ganz eigenes" sagt er. Sie hat sich in den vier Jahren seit ihrer Schöpfung immer weiter entwickelt. Deshalb soll Lucy auch bald eine eigene Homepage erhalten.




[Bleibt etwas Besonderes: Die 3-D-Figur "Lucy".]



Ausstellungsort der Flensburger Impressionen : "Cafè Kult", Schiffbrücke

35, 24939 Flensburg. Kanthaks Homepage ist hier.

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