[Bilder: Mischa Peters --- Allgemeine Freude über den Vertragsabschluss herrschte heute bei der Präsentation des neuen Werbeschriftzugs auf den VfL-Trikots.]

Lange genug sind die Profis des VfL Gummersbach mit „blanker Brust“ aufgelaufen: Das hat jetzt eine Ende. Zukünftig wird auf den Trikots der VfL-Cracks der Schriftzug des Bonner Elektrokonzerns Moeller zu lesen sein, der ab sofort als neuer Haupt- und Trikotsponsor des Handball-Bundesligisten einsteigt. Am Moeller-Firmensitz in Bonn präsentierten die Vertragspartner heute Nachmittag das Trikot mit neuem Werbelogo.

Der Vertrag ist vorerst bis zum Ende der Spielzeit 2009/2010 befristet. Zur genauen Größenordnung des Sponsorings sagten die Vertreter beider Vertragspartner nichts. Hinter vorgehaltener Hand kursieren aber nach wie vor die rund 750.000 €, die sich der Elektronikspezialist das Handball-Engagement angeblich jährlich kosten lässt. „Unser Ziel ist es, mit der Marke Moeller Menschen zu begeistern, und der Handballsport bietet uns hierfür eine hervorragende Plattform“, sagte Theo Kubat, Vorsitzender der Geschäftsführung der Moeller Holding GmbH. Moeller sei zwar in der Elektrobranche ein Begriff, aber in der breiten Öffentlichkeit nur wenig bekannt. Das wolle man nun mithilfe des VfL ändern, „der einer der besten Clubs in Deutschland ist, und der über eine große Ausstrahlung verfügt.“

[Der bisher eher im Fußball bewanderte Theo Kubat (Mitte) hatte sich schlau gemacht: Die Nummer 13, beim VfL von Momir llic (links) getragen, hat im Handball etwa die Bedeutung des "Zehners" bei den Kickern - Jochen Kienbaum freut sich über soviel Sachkenntnis.]

Jochen Kienbaum, Mitglied des VfL-Aufsichtsrats, sagte: „Wir sind sehr stolz, solch einen erfolgreichen Namen zu repräsentieren.“ Er kenne die Firma Moeller gut, Kienbaum sei dort lange beraterisch tätig gewesen, „wir wissen was dahinter steht“. Kienbaum äußerte sich darüber hinaus optimistisch, im kommenden Jahr weitere Sponsoren akquirieren zu können, beispielsweise als Werbepartner für den Trikot-Rücken. VfL-Geschäftsführer Stefan Hecker betonte die regionale Verbundenheit der beiden Partner: „Ich freue mich jeden Tag, wenn ich an der Gummersbacher Niederlassung vorbeifahre.“ Hecker legte zudem Wert auf die Feststellung, dass die Zusammenarbeit über die offiziell beauftragte Firma IMG zustande gekommen sei.

Theo Kubat betonte, dass Moeller an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert sei. Möglicherweise auch über die bisher vereinbarte Vertragslaufzeit hinaus. Man wolle gemeinsam „Kontinuität ausstrahlen“ und möglichst rasch wieder in den Bereich „der ersten zwei, drei Plätze“ in der Bundesliga vorstoßen. Das wollen natürlich auch die VfL-Verantwortlichen, denn „die Position im Mittelfeld befriedigt uns nicht“, wie Jochen Kienbaum bestätigte. VfL-Coach Alfred Gislason sah das ein wenig gelassener, denn „ abgerechnet wird erst im Mai“. Vielmehr sei er stolz auf seine Mannschaft, „die in der - wie viele vorher gesagt haben - stärksten Gruppe der Champions League weiter gekommen ist.“ Allen Spekulationen um einen möglichen Wechsel erteilte Gislason erneut eine Absage: „Ich sprechen nicht mit anderen Clubs und plane hier langfristig.“

Die Möller Firmengruppe:
Die Moeller Firmengruppe hat ihren Hauptsitz in Bonn und unterhält auch in Gummersbach eine eigene Fertigungsstätte. Moeller ist einer der international führenden Hersteller und Anbieter von Komponenten und Systemen für die Energieverteilung und Automatisierung in der Industrie und in Wohnhäusern. Unter anderem stellte das international ausgerichtete Unternehmen Sicherungskästen, Leistungsschalter sowie Funkschalter und Gebäudesensoren her. Moeller wurde 1899 in Köln gegründet, verfügt mittlerweile über ein weltweites Vertriebsnetzwerk und ist in mehr als 90 Ländern der Erde vertreten. Insgesamt betreibt Moeller 16 Produktionsstätten und beschäftigt rund 8.600 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2006/07 erwirtschaftete man einen Umsatz von rund 960 Millionen Euro, für das laufende Jahr wird der Sprung über die Milliarden-Euro-Grenze erwartet.