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Budenzauber: Vorstellung der Mannschaften in Gruppe zwei

bl; 5. Jan 2001, 14:38 Uhr
Oberberg Aktuell
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Budenzauber: Vorstellung der Mannschaften in Gruppe zwei

bl; 5. Jan 2001, 14:38 Uhr
(bl/4.1.2001-15:15) Von Björn Lange
Derschlag - Die folgenden fünf Mannschaften messen ihre Kräfte in der zweiten Vorrunden-Gruppe des Derschlager Budenzaubers am 7. Januar.
In drei Tagen ist es soweit: Am kommenden Sonntag veranstaltet die Fußballabteilung des TuS Derschlag den traditionellen Budenzauber. Folgende Mannschaften kämpfen um den Sieg in der Gruppe zwei und den damit verbundenen Einzug ins Endspiel. Neben den oberbergischen Teams des SSV Marienheide, RS 19 Waldbröl, Baris Spor Hackenberg und dem SSV Wildbergerhütte wird das Feld durch den Kölner Verbandsligisten Yurdumspor Köln komplettiert, der für die Amateure des SC Fortuna Köln einspringen wird.





SSV Marienheide



Die ersten Hälfte der Saison 2000/2001 hätte für den SSV Marienheide wohl kaum besser laufen können. Der klassenhöchste oberbergische Club überwintert immerhin auf dem vierten Tabellenplatz – nur zwei Zähler hinter Tabellenführer FV Bad Honnef. Es zeigt sich also, dass Erfolgstrainer Theo Boxberg nicht zu hoch gegriffen hat, als er vor Saisonbeginn ankündigte: "Bisher haben wir jedes Jahr mehr oder weniger gegen den Abstieg gespielt. Diesmal will ich mehr – mindestens einen Platz in der oberen Tabellenhälfte."



Dabei waren die Heier in den bisherigen 17 Spielen so stark vom Verletzungspech verfolgt wie kaum eine andere Mannschaft in der Verbandsliga. Andree Zobel beispielsweise, der im Sommer vom Oberligisten SCB Preußen Köln an die Jahnstraße zurückgekehrt war, hat noch kein einziges Spiel für den SSV bestritten, weil er sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zuzog. Kapitän Rolf Zikeli musste fast acht Wochen pausieren, Stürmer Kilian Gärtner trotz Verletzung fast immer spielen. Hinzu kamen noch mehrwöchige Verletzungen der Routiniers Ciprian Alexandru und Sawas Schinas.



Zusätzlich ausgedünnt wurde der Kader, weil Dirk Isenhardt, Hans-Jürgen Schlottner und Josef Györfi vom Verein vorzeitig den Laufpass erhielten, weil sie mit ihren Spielanteilen un-zufrieden waren und Wechselabsichten geäußert hatten. Doch auch diese schwierige Phase meisterten die Marienheider mit Bravour. Kampfgeist ist es vor allem, der den "SSV 2000" auszeichnet und dazu beigetragen hat, dass die Oberberger so manch ein Spiel in den letzten Minuten noch umgebogen haben.



Seit Jahren setzen sie Marienheider Verantwortlichen – im Gegensatz zu manch einem Liga-Konkurrenten – auf ein seriöses finanzielles Konzept und fördern gezielt junge Talente aus der Region. Mit Theo Boxberg haben sie einen Trainer, der es wie kein zweiter versteht, er-folgshungrige Nachwuchskicker Verbandsliga-tauglich zu machen und ihnen ein enormes Leistungspotenzial zu entlocken. Und entsprechend groß war dann auch die Freude bei den SSV-Verantwortlichen, als Theo Boxberg seinen Vertrag frühzeitig um ein weiteres Jahr verlängert hat.

SSV Wildbergerhütte



Die Hütter gehören von den Einzelspielern ganz klar zu den besten Mannschaften der Kreisliga A. Am Ende der letzten Saison hätten es fast für den ersehnten Aufstieg in die Bezirksliga gereicht. Erst im letzten Relegationsspiel verpasste die Truppe von Helmut Braun auf neutralem Platz in Engelskirchen den Aufstieg. In dieser Saison nehmen die Hütter nun mit ihrem neuen alten Trainer Dietmar Weller und Co-Trainer Rainer Idel einen weiteren Anlauf.



Und die Mannschaft ist weiter verstärkt worden. Mit Adrian Munteanu, der bereits beim SSV Marienheide gespielt hat, und Leo Lebon (SV Hermesdorf) konnten zwei Offensivspieler mit Erfahrungen aus höheren Klassen verpflichtet werden. Aber auch andere SSV-Spieler haben bereits die Luft in höheren Klassen geschnuppert. Kapitän Joachim Stahl zum Beispiel spiete unter Weller beim SV Ottfingen in der Landesliga. Stahl ist seinem Heimatverein trotz sehr guter Angebote anderer Clubs auch in dieser Saison treu geblieben.



Niclas Müller, der zuletzt im Oberbergischen beim SSV Marienheide kickte, reist immer noch zu den Meisterschaftsspiel aus München an. Akbar Ghassem und Routinier Rainer Idel komplettieren das starke Mittelfeld der Hütter. Und auch der quirlige Stürmer Onur Özdemir dürfte in der Halle besonders auf sich aufmerksam machen. Beste Voraussetzungen also für den SSV, mit seinen technisch starken Spielern für eine Überraschung zu sorgen. Bereits beim letzten Budenzauber schlug der SSV in der Vorrunde den Topfavoriten SCB Preußen Köln.



Baris Spor Hackenberg



Die Hackenberger feierten im letzten Jahr ihr zehnjähriges Bestehen, und längst gehören sie zu den besten Adressen im oberbergischen Fußball. Seit nunmehr sieben Jahren kicken die Hackenberger in der Bezirksliga. Und auch in dieser Saison haben sie wieder einen Großteil der Konkurrenz abgehängt. Baris Spor rangiert in der aktuellen Tabelle als zweitbeste oberbergische Mannschaft hinter dem TuS Lindlar auf Platz sechs. Die vergangene Saison, damals noch unter Trainer Irfan Buz, schlossen sie ebenfalls auf Platz sechs ab.



Und die Hackenberger haben sich vor der Saison enorm verstärkt. Goalgetter Viktor Köhn kam vom Landesligisten VfB Wissen. Harry Werner, Ahmet Cinar, Muhterrem Karaduman, Seyfi Yilmaz, Andreas Roemmer, Mario Mele und Osman Güner haben ebenfalls schon in höheren Klassen Erfahrungen gesammelt. Mit Leo Geusa kam auch ein neuer Trainer. Die Zuschauer in Derschlag können sich also auf eine technisch starke Mannschaft freuen, die auch in der Halle auf sich aufnerksam machen wird.



Vor allem der technisch starke Vedat Demirtas ist als sehr guter Hallenspieler bekannt, aber Viktor Köhn und Harry Werner haben schon ihre Klasse als auf dem Hallenboden unter Beweis gestellt.

Yurdumspor Köln



Die Mannschaft von Yurdumspor Köln ist mit Sicherheit ein mindestens gleichwertiger Ersatz für die Amateure des SC Fortuna Köln. Yurdumspor schaffte in der letzten Saison souverän den Aufstisg in die Verbandsliga. Dort läuft es momentan nich nicht so rund. Die Kölner stehen nur auf einem etwas enttäuschenden elften Tabellenplatz.



Dennoch sind sich die Experten einig, dass die Kölner locker den Klassenerhalt schafften werden. Vielleicht werden sie es je auch schaffen, noch das eine oder andere Spitzenteam in der Rückrunde zu ärgern, schließlich wurde die Mannschaft vor der Saison hochkarätig verstärkt. Die neuen Spieler haben allerdings noch nicht alle die Erwartungen erfüllt. Aber vielleicht platzt ja im Jahr 2001 der Knoten.



Und die Kölner haben auch zwei ehemalige Marienheider in ihrem Kader, auf die sich die Zuschauer freuen können. Stürmer Dennis Muratovic wechselte bereits vor dieser Saison zu Yurdumspor, SSV-Kicker Dirk Isenhardt folgte Ende des Jahres, nachdem er beim SSV Probleme mit Trainer Theo Boxberg hatte und für sich keine Perspektive mehr sah.



RS 19 Waldbröl



Die Fußballer des RS 19 Waldbröl können auch ein erfolgreiches Jahr 2000 zurückblicken. Nach dem direkten Wiederaufsteig in der Saison 1998/1999 konnte in der letzten Saison der Klassenerhalt geschafft werden. Und das, obwohl die Waldbröl Anfang des letzten Jahres noch einen Trainerwechsel verkraften mussten. Erfolgscoach Karl-Heinz Ottersbach stand aus privaten Gründen nicht mehr zur Verfügung. Co-Trainer Uwe Wisser, der auch die Reserve in die Kreisliga A führte, sprang in die Bresche und sicherte die Klasse.



Vor der laufenden Saison kam dann ein neuer Mann an die Maibuche. Uwe Pack, der bereits vor Jahren die A-Jugend des RS 19 betreut hatte, übernahm das Ruder. Und auch in dieser Saison setzten die Waldbröler wieder alles auf die Jugend. Wie schon in den letzten Jahren rückten mehrere Spieler aus der Verbandsliga-A-Jugend in den Bezirksliga-Kader auf. Weitere junge Spieler, darunter Fitim Dauti vom A-Jugend-Regionalligisten Bonner SC, komplettierten den Kader. Dafür musste Pack die beiden wohl talentiertesten Jungkicker Rabi Al Saleh und Janus Oschlisniok in Richtung Dattenfeld ziehen lassen.



Zweifel waren angebracht. Mit Uwe Pack ein Trainer fast ohne Erfahrung im Seniorenbereich, dazu eine sehr junge Mannschaft. Würde das für die Klasse reichen? Nach nunmehr gut sechs Monaten kann man sagen: Die Mannschaft ist auch in diesem Jahr stark genug für den Klassenerhalt. Die Neuzugänge haben gut eingeschlagen, die Jugendspieler sind schnell zu Leistungsträgern avanciert. Die Waldbröler überwintern auf dem elften Platz, der direkte Klassenerhalt ist in Reichweite.



Und auch in der Halle werden die Pack-Schützlinge sicher eine gute Figur abgeben. Mit zum Beispiel Fitim Dauti, Eduard Landel oder Marco Hundhausen hat der Trainer technisch gute Spieler dabei, die sich vor keinem Team verstecken müssen.

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