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Trotz Doppelbelastung den Titel als Ziel

pn; 4. Aug 2008, 12:25 Uhr
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Trotz Doppelbelastung den Titel als Ziel

pn; 4. Aug 2008, 12:25 Uhr
(pn/14.8.2007-11:00) Von Peter Notbohm
Gummersbach - Oberberg-Online präsentiert den Handball- Regionalligisten VfL Gummersbach (A-Jugend).
[Bilder: Peter Notbohm ---- Der VfL Gummersbach verfügt über einen großen Kader.]

Die letztjährige Regionalligasaison stand bei den Kreisstädtern klar im Schatten der Seniorenlandesliga. Die Leistungsträger wurden vornehmlich bei den Herren eingesetzt, um dort den Aufstieg perfekt zu machen. Die A-Jugend zeigte zwar dennoch einige gute Leistungen, ein Angriff auf die Tabellenspitze war so allerdings nicht möglich. Dies soll nun anders werden. Die VfL-Verantwortlichen streben den Titel an, um sich für die Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren.

Kommen und Gehen

Personell hat sich bei den Gummersbachern nicht viel getan. Vergangenes Jahr startete man mit dem jungen A-Jugendjahrgang in die Saison, so dass außer Stanislaw Gorobtschuk, Sebastian Raymund und Michael Brose kein Spieler in den Seniorenbereich wechselt. Torhüter Gorobtschuk schaffte den direkten Sprung in den Bundesligakader und Kreisläufer Raymund versucht sich nun beim Oberligisten aus Müllenbach. Brose wechselt zur Oberliga-Reserve des TSV Bayer Dormagen. Damit setzt das Trio die Tradition fort, dass jeder VfL-Spieler, der seit der Amtsübernahme durch Axel Renner in den Seniorenbereich wechselte, mindestens in der Oberliga spielt. Allerdings konnten weder Brose noch Raymund zum Stamm gezählt werden.

Den drei Abgängen stehen dagegen acht Neuzugänge, alle aus der erfolgreichen B-Jugend, die es bis ins Viertelfinale der Deutschen Meisterschaften schaffte, gegenüber. Mit Marco Wyss, Markus Hammerschmidt und Stephan Muertz sollen gleich drei Keeper den Abgang von Gorobtschuk vergessen machen. Das Trio ist hochtalentiert und konnte bereits letztes Jahr erste Regionalligaluft schnuppern. Mit Sebastian Beyer, Jonathan Eisenkrätzer sowie Steffen Fischer stoßen zudem drei hochgewachsene und wurfgewaltige Rückraumspieler hinzu. Niklas Kammer, ein VfL-Eigengewächs, ist dagegen eher für die Spielmacherposition vorgesehen. Markus Bluhm wird auf Linksaußen oder am Kreis zu finden sein.

Stärken und Schwächen

Dass die Mannschaft spielerisch über ein hohes Niveau verfügt, hat sie vergangenes Jahr im Seniorenbereich bewiesen. Die Spieler sind nun größtenteils alle im zweiten Jahr der A-Jugend und verfügen damit auch über ein gewisse Routine. Körperlich waren sie ihren Gegnern durch das tägliche Training sowieso schon ebenbürtig. Hinzu kommen die acht B-Jugendlichen, die ebenfalls schon gezeigt haben, dass es ihnen an spielerischen Mitteln nicht mangelt: „Bei ihnen fehlt es nur noch am Feintuning“, sagt Renner. Ein weiteres Pfund, mit dem sich wuchern lässt, ist zudem die starke Abwehr - kein Wunder bei einem Mittelblock, in dem jeder Spieler fast zwei Meter groß ist.

Problematisch könnte dagegen erneut die Doppelbelastung werden, da diese Saison sowohl die Verbandsliga-Zweite als die Junioren-Mannschaft gepusht werden sollen. Die Landesliga stand vergangenes Jahr noch klar im Vordergrund, so dass die Leistungsträger in den Regionalligaspielen geschont wurden. Dementsprechend chancenlos war man in der Endabrechnung mit Platz sechs und einem Punkteverhältnis von 17:19. Zwar betont Renner, dass sich dies nicht wiederholen soll, doch die Vermutung liegt nahe, dass bei einem starken Verbandsligajahr sich ähnliches ergeben könnte. Der Kader ist allerdings nicht nur in der Breite stärker geworden, sondern hat auch an Qualität gewonnen, so dass ein besseres Abschneiden programmiert erscheint.

Einen Vorteil hat die A-Jugend jedoch gegenüber der Verbandsligamannschaft. Sollten sich einzelne Spieler wie Robin Teppich im Bundesligakader nach drei Spielen festgespielt haben, dürften sie in der Jugend weiter eingesetzt werden. Als Führungsspieler nennt Renner derweil Jan Lars Gaubatz, Frederic Burmeister sowie Phillip Jonas Wilhelm, die auch bei den Herren eine entscheidende Rolle spielen.

Fazit

„Das Saisonziel ist das Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft“, formuliert Axel Renner einen klaren Auftrag an das Team. Für das Erreichen der Runde der letzten acht müsste die Mannschaft Westdeutscher Meister werden - sicherlich ein schweres Unterfangen. Der Kader ist zwar qualitativ nochmals besser geworden, doch Bayer Dormagen, GWD Minden und der amtierende Deutsche A-Jugend-Meister aus Solingen wollen erstmal geschlagen werden. Aufzupassen gilt es außerdem auf den Geheimfavoriten aus Hagen. Wahrscheinlich wird am Ende alles davon abhängen, ob dem Seniorenbereich erneut der Vorzug gegeben wird.

Abgänge

Michael Brose (TSV Bayer Dormagen II)
Stanislaw Gorobtschuk (VfL Gummersbach/Leichlinger TV)
Sebastian Raymund (TV Rodt-Müllenbach)

Zugänge

Sebastian Beyer (eigene B-Jugend) DHB
Markus Bluhm (eigene B-Jugend)
Jonathan Eisenkrätzer (eigene B-Jugend)
Steffen Fischer (eigene B-Jugend) erweitert DHB
Markus Hammerschmidt (eigene B-Jugend) erweitert DHB
Niklas Kammer (eigene B-Jugend)
Stephan Mürtz (eigene B-Jugend)
Marco Wyss (eigene B-Jugend)

Spielerkader

Tor:
Markus Hammerschmidt
Stephan Mürtz
Marco Wyss

Feld:
Tibor Benedek
Sebastian Beyer
Markus Bluhm
Freeric Burmeister
Jonathan Eisenkrätzer
Steffen Fischer
Jan-Lars Gaubatz
Fabian Hamacher
Lars Jakubowski
Niklas Kammer
Florian Lammering
Marcel Mesenhöler
Marc Multhauf
Timo Pasemann
Ole Rahmel
Adrian Rother
Robin Teppich
Phillip Jonas Wilhelm

Teamchef:
Axel Renner

Trainer:
Martin Tews

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