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"Leuchtturm" der Renaturierung: Naturschutzgebiet Immerkopf

sf; 5. Jul 2007, 17:08 Uhr
Oberberg Aktuell
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"Leuchtturm" der Renaturierung: Naturschutzgebiet Immerkopf

sf; 5. Jul 2007, 17:08 Uhr
(sf/23.6.2007-17:55) Von Sebastian Friedrichs
Wiehl - Gestern Vormittag wurde die neue Informationsbroschüre sowie das Projekt: "Naturschutzgebiet Immerkopf" von der NRW-Stiftung, der Biologischen Station Oberberg und dem Naturschutzbund Oberberg (NABU) vorgestellt.
[Bilder: Sebastian Friedrichs --- Freuten sich gemeinsam über das gelungene Projekt "Immerkopf": Christine Wosnitza, Biologische Station Oberberg (von links), Uwe Stranz, vom Oberbergischen Kreis, die Landtagsabgeordneten Bodo Löttgen und Dr. Gero Karthaus, Frank Herhaus, Leiter der Biologischen Station Oberberg, Michael Gerhard, Vorsitzender des NABU Oberberg, Sieglinde Krell, Ursula Mahler, stellvertretende Landrätin, Karl Friedrich Halstenbach, ehemaliger, stellvertretender Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft, Jörg Fehres, Amt für Agrarordnung, Martina Grote, Geshäftsführerin der NRW-Stiftung und Josef Tumbrinck, Landesvorsitzender des Naturschutzbundes.]

„Im Reich von Moorlilie und Quelljungfer“, so lautet der Titel einer neuen Broschüre, die sich mit den Schönheiten und der Schutzbedürftigkeit des Naturschutzgebietes Immerkopf beschäftigt. Gemeinsam mit der stellvertretenden Landrätin Ursula Mahler, Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und den Landtagsabgeordneten Dr. Gero Karthaus und Bodo Löttgen stellten Martina Grote, Geschäftsführerin der NRW-Stiftung, Frank Herhaus, Leiter der Biologischen Station Oberberg und der Vorsitzende des NABU Oberberg, Michael Gerhard, die neue Broschüre vor und informierten über das jahrelange Engagement für den Immerkopf.

„Wir stellen zwar die Fördergelder, dennoch muss die Arbeit hier vor Ort geleistet werden“, sagte Martina Grote, Geschäftsführerin der NRW-Stiftung. Mittlerweile sei die Stiftung mit über 200 Millionen Euro an 1.600 Projekten am Naturschutz beteiligt, umso mehr würde man sich freuen wenn man sieht was mit den Geldern passiert, so Grote weiter.

[So sieht das Naturschutzgebiet in der Planung aus. Mit dem Wichtigsten wurde angefangen, es sei aber noch lange nicht alles fertig, sagte Frank Herhaus.]

Bereits vor über 70 Jahren haben oberbergische Naturkundler auf die Besonderheiten des Immerkopfes hingewiesen. Gleichzeitig wurden erste Bemühungen für eine Unterschutzstellung des Gebietes unternommen. Schon damals war klar, dass die eigenartige und empfindliche Natur des Immerkopfes nur auf Dauer eine Überlebensmöglichkeit besitzt, wenn sie geschützt und gepflegt wird.

Doch durch umfangreiche Entwässerungsmaßnahmen und Fichtenbepflanzung wurden die wertvollen Lebensgemeinschaften bis auf kleine Reste zerstört. Erst Anfang der achziger Jahre wurde der Gedanke durch den NABU Oberberg erneut aufgegriffen und mit der erfolgten Ausweisung des Immerkopfes als Naturschutzgebiet, durch die Bezirksregierung Köln und den Oberbergischen Kreis realisiert. „Ohne die tatkräftige Unterstützung der vielen ehrenamtlichen Helfer und die Initiative aller Beteiligten hier vor Ort hätte dieses Projekt nicht verwirklicht werden können“, sagte die stellvertretende Landrätin Ursula Mahler.

Die Grundlage zur Sicherung des Immerkopfes schuf vor 18 Jahren die NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege, die rund 550.000 € für den Kauf der Naturschutzflächen bereit stellte. Hierfür musste der NABU Oberberg allerdings eine Eigenleistung von zehn Prozent erbringen, die in Form von Arbeitsstunden für die Erstellung des Biotopmanagementplans „Immerkopf“ und durch erhrenamtlich geleistete Arbeit im Gelände aufgebracht wurde. „Die Natur ist etwas, bei der der Mensch ein wenig Stille finden muss, um sie zu erleben und zu genießen, erläuterte Bürgermeister Werner Becker-Blonigen. Der Immerkopf sei der „Leuchtturm“ der Renaturierung im Wiehler Stadtgebiet, so Becker-Blonigen weiter.

Heute sind die Ergebnisse der Pflegemaßnahmen, die durch die Biologische Station Oberberg mit Mitteln der NRW-Stiftung, des Landes Nordrhein-Westfalens und des Oberbergischen Kreises seit 1992 umgesetzt werden, gut zu erkennen. „Oftmals fehlt das „Wir-Gefühl“ im Naturschutz, dies war hier am Immerkopf nicht so. Hier haben alle an einem Strang gezogen“, so Michael Gerhard vom NABU Oberberg, der auch nochmal ausdrücklich der Teilnehmergemeinschaft dankte.

Der nächste Schritt werde sein, informative Tafeln anzubringen, die den Interessierten Wanderer durch das Gebiet führen, so Frank Herhaus, Leiter der Biologischen Station Oberberg. „Falls Gruppen geführte Wanderungen über den Immerkopf wünschen, können diese sich gerne an die Biologische Station wenden“, so Herhaus weiter.

Die neue Broschüre, die anlässlich der Ausweisung des Naturschutzgebietes Immerkopf erstellt wurde, informiert ausführlich über die Lebensräume und deren Pflegemaßnahmen. Das Informationsheft liegt in der Biologischen Station Oberberg in Nümbrecht, in der Geschäftsstelle des NABU Oberberg in Wiehl, im Rathaus der Stadt Wiehl sowie den jeweiligen Geschäftsstellen beziehungsweise Fillialen Bielstein, Drabenderhöhe und Wiehl der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden und der Volksbank Oberberg, aus. Interessenten können die Broschüre ebenso bei der Biologischen Station Oberberg unter Tel.: 02293/ 90 150, per Mail: info@biostationoberberg.de sowie im Internet unter: www.nrw-stiftung.de bestellen.


[Aufmerksam lauschten die Anwesenden den Ausführungen von Frank Herhaus, dem Leiter der Biologischen Station Oberberg.]

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