Zum letzten Mal im Fußballjahr 2000 treten am Sonntag die Bezirksliga-Teams zu ihren Meisterschaftsspielen an. Das Topspiel aus oberbergischer Sicht ist das Derby zwischen dem TuS Lindlar und dem RS 19 Waldbröl. Die Lindlarer sind durch den Spielausfall vom Wochenende auf den zweiten Platz zurückgefallen. Der RS 19 hat einen sehr guten Lauf. Die Truppe von Trainer Uwe Pack hat in den letzten neun Spielen nur einmal verloren. Das Hinspiel gewann der TuS mit 2:1 an der Maibuche.



TuS Lindlar - RS 19 Waldbröl.

Gästetrainer Uwe Pack hat das Hinspiel noch in bester Erinnerung: "Die Niederlage war unnötig. Noch einmal wollen wir nicht gegen Lindlar verlieren." Und Pack hat allen Grund zur Zuversicht. In der zweiten Hälfte der Hinrunde hat sich der RS 19 wieder auf Platz neun gespielt, zum fünften Platz fehlen nur drei Punkte. Pack: "Das Mittelfeld ist sehr eng beisammen. Wir wollen den achten Platz erreichen. Das ist kein weiter Weg mehr."



Und auch der Kader ist im Vergleich zu manchem Saisonspiel im Moment sehr gut besetzt. Pack: "Ich hab zum ersten Mal 16 Mann bei einem Auswärtsspiel. Jetzt habe ich die Qual der Wahl." Und so überlegt Pack auch noch an der Aufstellung. Gegen den VfL Leverkusen hat er zum Beispiel mit einem Stürmer und einem verstärkten Mittelfeld sehr gute Erfahrungen gemacht. Möglich sind aber auch zwei Spitzen.



Eins steht aber schon jetzt fest: Daniel Hoffmann wird gegen den Lindlarer Topstürmer Werner Thies spielen. "Es ist ganz wichtig, Thies aus dem Spiel zu nehmen, auch wenn dies sehr schwierig ist", so Pack. Ansonsten schätzt Pack den TuS als sehr gute und vor allem ausgeglichene Mannschaft ein. Komplett ist der RS 19-Kader allerdings immer noch nicht. Torsten Neef, Matthias Klein, Ahmet Suicmez wird Pack ersetzen müssen. Roland Rempel hat seine Prioritäten ja beim Einshockey gesetzt und steht am Sonntag ebenfalls nicht zur Verfügung. Aber die Mannschaft hat ja bewiesen, dass man diese Ausfälle gut verkraften kann, und so hat Pack auch für Sonntag hohe Ziele: "Wir wollen mindestens einen Punkt mit an die Maibuche nehmen."



Und auch die Verantwortlichen bei den Rasensportler scheinen mit der Arbeit von Uwe Pack sehr zufrieden sein. Und so scheint es auch nur noch Formsache, dass Pack auch in der nächsten Saison auf der Bank sitzen wird. "Es müssen noch einige Sachen geklärt werden. Mir macht die Arbeit Spaß, und ich würde auch gerne in Waldröl bleiben", so der Trainer abschließend."



TuS-Coach Wilfried Berkele möchte das Fußballjahr 2000 mit einem Sieg ausklingen lassen: "Es ist das letzte Spiel in diesem Jahr. Wir stehen oben, und da wollen wir auch bleiben." Dennoch hat er Respekt vor den Waldbrölern. Durch den Spielausfall seiner Mannschaft hatte er die Möglichkeit, die Waldbröler gegen Moitzfeld zu beobachten. "Sie haben eine sehr gute Mannschaft. Vor allem im Spiel nach vorne sind sie meiner Meinung nach sehr stark. Da müssen wir aufpassen."



Die Spitzen Eduard Landel und Fitim Dauti sind Berkele in besonders guter Erinnerung geblieben. Dennoch wollen sich die Gastgeber auf ihre Stärken besinnen und den Rasensportlern ihr Spiel aufzwingen. Personell kann der Trainer nicht ganz aus dem Vollen schöpfen. Oliver Dahl ist noch gesperrt, Marco Ripllinger wird verletzungsbedingt fehlen. Und die Lindlarer hatte ja auch im Hinspiel schon ihre liebe Mühe mit den Waldbrölern. Berkele: "Das Hinspiel war sehr umkämpft. Und eine solche Partie erwarte ich auch am Sonntag wieder."



Aber auch die restlichen Spiele mit oberbergischer Beteiligung haben ihren Reiß. Der SV Hermesdorf empfängt den Tabellenletzten Blau/Weiß Hand. Die Yerlikaya-Schützlinge sind nach der Niederlage auf dem Hackenberg zum Siegen verdammt. Hand überraschte am letzten Sonntag alle mit einem 2:1-Sieg gegen Adler Dellbrück. Baris Spor Hackenberg fährt als Außenseiter zum Heiligenhauser SV. Der HSV hat schon das Hinspiel am Hackenberg klar mit 3:0 gewonnen. Im Duell der Aufsteiger empfängt der SC Borussia Kalk den TuS Homburg-Bröltal. Die Bröltaler brauchen die Punkte dringend, sonst ist der Anschluss ans Mittelfeld vorerst verpasst. Kalk hält sich trotz dem großen Aderlass noch auf einem recht guten zehnten Tabellenplatz.