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Das Wirtschaftsjahr 2007 im Fokus

ls; 16. Feb 2007, 00:00 Uhr
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Das Wirtschaftsjahr 2007 im Fokus

ls; 16. Feb 2007, 00:00 Uhr
(ls/1.2.2007-14:10) Von Leif Schmittgen
Wiehl – Gestern Abend gab die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden mit den Dozenten Andreas Onkelbach und Ute-Martina Thissen von der West LB einen Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2007.
[Bilder: Leif Schmittgen --- Hartmut Schmidt (1.v.l.) und Manfred Bösinghaus (1.v.r.) begrüßten Martin Brock, Ute-Martina Thissen und Andreas Onkelbach (v.l.) im Forum der Sparkasse.]

Im Forum der Sparkasse hatten sich viele Bürger eingefunden um sich umfassend über die wirtschaftlichen Chancen im Wirschaftsjahr 2007 zu informieren. Zunächst aber stellte Sparkassendirektor Manfred Bösinghaus den Anwesenden den neuen Leiter des Vermögens-Beratungszentrums, Martin Brock, vor. Der aus Köln stammende Brock (39) ist seit 2002 Mitarbeiter der Sparkasse in Wiehl und löst als Leiter Markus Bastian ab.

[Andreas Onkelbach.]

Andreas Onkelbach, seines Zeichens Bankdirektor und Leiter Wertpapiergeschäft der Sparkassen bei der West LB, gab den Zuhörern zunächst mal einen Überblick auf die weltwirtschaftliche Lage, die in den letzten Jahren ordentlichen Wachstum verzeichnete. Am Beispiel der USA verdeutlichte er dann die unterschiedlichen Kaufverhalten der Konsumenten in der neuen Welt und in Europa. So forderten Zinserhöhungen und steigende Energiepreise in den letzten Monaten des Jahres 2006 Tribut.

Onkelbach meinte, dass ein Amerikaner umgerechnet 2.000 € im Monat verdiene, er aber 2.100 € ausgebe. Der Deutsche lege dagegen 10 Prozent von den 2.000 € auf sein Sparbuch. Dieses erkläre, warum in den USA wesentlich mehr konsumiert würde und sich der Amerikaner seinen Wohlstand hauptsächlich über Finanzierungen und Leasings gönne. Das Kaufverhalten in Deutschland sei dagegen sehr zurückhaltend. Zwar seien die Deutschen nach wie vor Exportweltmeister, aber der Binnenmarkt kränkele weiterhin.


[Manfred Bösinghaus.]

Dieses machte er auch am Wert einer Immobilie deutlich. Wenn man ein Haus für 200.000 € kaufe, und sich der Wert im Laufe der Zeit erhöht, beleiht der Amerikaner im Gegensatz zum Deutschen das Haus neu, um mehr Konsumgüter anzuschaffen. Momentan würden die Immobilienpreise aber unter denen des Vorjahres liegen, was den Konsumverbrauch der Amerikaner beeinflusse. Sollte die „Shopping-Volkswirtschaft“ in den USA einmal nicht mehr funktionieren, habe dieses dramatische Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, da der Amerikaner die Lunge der Wirtschaft mit seinem Kaufverhalten am Atmen ließe.

Onkelbach widerlegte einen bekannten Werbespruch und sagte „Geiz ist nicht im entferntesten Geil“. So sei beispielsweise China der größte Gläubiger der Welt, was den Asiaten aber zu einem enormen Wirtschaftswachstum verhelfe. Für Deutschland war Onkelbachs Wirtschaftsprognose für das laufende Jahr vor allem wegen der Mehrwertsteuer- Erhöhung zunächst pessimistisch. Er bezifferte das Wachstum auf etwa 1,5 Prozent. Diese Prognose hat er seit Beginn des Jahres leicht erhöht, da viele Händler Rabatte geben würden, auf die der Deutsche in seinem Kaufverhalten positiv reagiere.

Dass aus den eingangs genannten Gründen die Lohnstückkosten in Deutschland seit 1994 um etwa 25 Prozent gesunken und die Gewerbequote deutlich gestiegen sei, sei ein Zeichen der Globalisierung. Die Unternehmer senken ihre Löhne, da sie sonst die Produktion ins Ausland verlegen würden. Onkelbach empfahl dem Anwesenden aus diesen Gründen sich an Unternehmen in Form von Wertpapieren zu beteiligen, da Gewinne zu erwarten seien. Anlageempfehlungen gab dann Ute-Martina Thissen aus, die meinte, dass es sich unter anderem lohne, in Rohstoff-Zertifikate zu investieren.



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