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TuS Lindlar gewinnt Derby - Spielabbruch in Vingst

bl; 10. Dec 2000, 12:56 Uhr
Oberberg Aktuell
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TuS Lindlar gewinnt Derby - Spielabbruch in Vingst

bl; 10. Dec 2000, 12:56 Uhr
(bl/19.11.2000-20:55) Oberberg - Tabellenführer TuS Lindlar gewann auch das Fußball-Bezirksliga-Derby gegen Baris Spor Hackenberg mit 3:1 und bleibt an der Spitze.

[Bilder: Peter Lenz --- In diesem brisanten Lokalderby wurde um jeden Ball gekämpft.]



Der TuS Lindlar bleibt an der Spitze des Fußball-Bezirksliga. Die Berkele-Schützlinge gewannen das oberbergische Derby gegen Baris Spor Hackenberg mit 3:1. Der SV Hermesdorf hat sich nach zwei Niederlagen mit einem 3:2-Erfolg gegen den starken Aufsteiger SC Borussia Kalk zurückgemeldet.



Die Erfolgsserie des RS 19 Waldbröl ist hingegen unterbrochen worden: Beim SSV Vingst 05 unterlag die Pack-Truppe nach sechs Spielen ohne Niederlage mit 1:2. Das Spiel des TuS Homburg-Bröltal beim VfL Leverkusen wurde nach 70 Minuten abgebrochen.

[Die beiden Kapitäne Hansi Füting (links) und der Hackenberger Seyfi Yilmaz (rechts) begrüßten sich vor dem Spiel.]



TuS Lindlar - Baris Spor Hackenberg 3:1 (1:0).



In den ersten 30 Minuten fanden die Gastgeber überhaupt nicht ins Spiel. Außer einem Lattentreffer von Werner Thies (1.) war von Lindlar nichts zu sehen. Die Gäste aus Hackenberg setzten zunächst die Akzente. Allein dreimal stand ein Gästespieler allein vor TuS-Keeper Martin Ossenbach. Viktor Köhn scheiterte zweimal, Harry Werner einmal. Köhn hatte darüber hinaus noch zwei weitere Chancen.



Bei Baris Spor gefiel in erster Linie das "magische Dreieck" in der Offensive mit Harry Werner und den beiden Spitzen Mario Mele und Viktor Köhn. Vedat Demirtas überzeugte zentral hinter Werner. "Wir machen einfach die Tore nicht. Es ist wie verhext", ärgerte sich Gästecoach Leo Geusa.

[Der Hackenberger Stürmer Viktor Köhn (rechts, im Zweikampf mit dem Lindlarer Oliver Dahl) hätten in der ersten Halbzeit zum Matchwinner werden können.]



Ab der 30. Minute kam der Tabellenführer dann besser ins Spiel. Die Pausenführung war allerdings sehr schmeichelhaft. Nach dem Wechsel konnten die Berkele-Schützlinge dann an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. Mit zunehmender Spieldauer konnten sie Hackenberg mehr und mehr unter Druck setzen. Vor dem späten Führungstreffer hatten Werner Thies, Thomas Miebach und Domenico Scida gute Möglichkeiten für Lindlar.



Aber auch die Gäste aus Hackenberg waren immer wieder gefährlich. Unmittelbar vor dem 2:1-Führungstreffer erhitzten sich die Gemüter auf Seiten der Gäste.

[TuS-Trainer Wilfried Berkele war mit dem Spiel seiner Mannschaft in den ersten 30 Minuten nicht zufrieden.]



Nach einer Flanke von Vedat Demirtas standen mit Harry Werner, Viktor Köhn und Askin Yalcin drei Hackenberger allein vor TuS-Keeper Martin Ossenbach, nachdem Libero Hansi Füting das Abseits aufgehoben hatte. Harry Werner schob den Ball ins Tor. Der Schiedsrichter gab den Treffer zunächst, und erkannte ihn dann nach Rücksprache mit seinem Linienrichter wieder ab.



Im Gegenzug fiel das vorentscheidende 2:1 für den TuS Lindlar. Geusa setzte in den letzten Minuten noch einmal alles auf eine Karte und brachte für Libero Seyfi Yilmaz den offensiven Ardi Qaka. Mit dem Konter zum 3:1 war das Spiel endgültig entschieden. Der Sieg war aufgrund der guten zweiten Halbzeit nicht unverdient.



Tore: 1:0 Werner Thies (41., Thomas Miebach), 1:1 Askin Yalcin (56., Viktor Köhn), 2:1 Axel Schneider (85.), 3:1 Werner Thies (89., Daniel Eimermacher).

[Der Lindlarer Goalgetter Werner Thies (links, im Zweikampf mit Harry Werner) avancierte mit zwei Treffern zum Matchwinner. Murat Sarica (Nummer vier) schaut zu.]



TuS Lindlar: Martin Ossenbach; Oliver Dahl (50. Axel Schneider), Thomas Miebach, Stefan Pilgram, Hansi Füting, Markus Manderfeld, Oliver Trampenau, Marco Ripplinger, Daniel Lanz (77. Peter Kolle), Werner Thies, Domenico Scida (75. Daniel Eimermacher).



Baris Spor Hackenberg: Harry Schilke; Oral Ilhan, Adem Ilkay (46. Muhterrem Karaduman), Murat Sarica, Seyfi Yilmaz (84. Ardi Qaka), Askin Yalcin, Burak Kuzu, Harry Werner, Mario Mele (70. Ahmet Cinar), Vedat Demirtas, Viktor Köhn.

Trainerstimmen nach dem Derby:



Wilfried Berkele (TuS Lindlar): "Nach anfänglichen Problemen haben wir an die guten Leistungen der letzten Wochen angeknüpft. Vor der Pause hatten wir noch viel Glück. Nach dem Wechsel haben wir gut gespielt und Hackenberg ständig unter Druck gesetzt. Die Tore fielen zwar erst sehr spät, aber der Sieg war verdient."



Leo Geusa (Baris Spor Hackenberg): "Wir haben momentan die Seuche. Wir mussten schon zur Pause mit 3:1 führen. Die zweiten Hälfte war ausgeglichen. Insgesamt waren wir die spielbestimmende Mannschaft und hätten auch den Sieg verdient gehabt."



[Gästespieler Vedat Demirtas hatte im Mittelfeld alle Freiheiten und konnten vor allem in den ersten 45 Minuten in der Offensive überzeugen. Der Lindlarer Domenico Scida ist in dieser Szene nur Zuschauer.]






SV Hermesdorf - SC Borussia Kalk 3:2 (1:1).



Die Hermesdorfer machten sich einmal mehr selbst das Leben schwer. Bis zum 0:1-Rückstand in Überzahl hatten die offensiv eingestellten Hermesdorfer schon sechs glasklare Chancen: Ahmet Yazgan, der wiedergenesene Zoran Rados, Kai Klemmer, Fasal Waheed, Giani Glavina und Thorsten Lehrke vergaben kläglich. Rados und Ilhan Kaya hatten weitere Möglichkeiten unmittelbar vor der Pause. Pressesprecher Knut Klemmer hatte sich Minuten nach der Partie immer noch nicht beruhigt: "Wir hatten Chancen für drei Spiele. Unglaublich."



Die Kalker waren nur durch vereinzelte Konter gefährlich. Auch nach der Pause setzte sich die Hermesdorfer Überlegenheit fort. Nach dem Ausgleich der Kalker hätten erneut Kaya (Pfosten), Yazgan, Rados und Sehrig das Spiel vorzeitig entscheiden können. Am Ende war es dem glückliche Händchen von Trainer Erol Yerlikaya zu verdanken, der den Torschützen Stefan Koch einwechselte. Klemmer: "Unterm Strich zählen nur die Punkte."



Beim SV überzeugten Spielmacher Zoran Rados und Abwehrrecke Oliver Rattay bei ihrem Comeback. Sascha Sehrig gehörte auf der rechten Seite neben Rados zu den besten Hermesdorfern.



Tore: 0:1 Stefan Gläser (32.), 1:1 Sascha Sehrig (44., Vorarbeit Fasal Waheed), 2:1 Fasal Waheed (50., Ahmet Yazgan), 2:2 Mustafa Cerbas (53.), 3:2 Stefan Koch (78., Sascha Sehrig).



Besondere Vorkommnisse: Rote Karte gegen einen Kalker Spieler (23.), Rote und gelb/rote Karten in den letzten Minuten gegen Kalker Spieler.



SV Hermesdorf: Andreas Klein; Oliver Rattay, Thorsten Lehrke, Kai Klemmer (72. Stefan Koch), Maik Rinker, Giani Glavina, Sascha Sehrig, Ilhan Kaya, Ahmet Yazgan (65. Michael Dill), Zoran Rados, Fasal Waheed.



SSV Vingst 05 - RS 19 Waldbröl 2:1 (0:1).



"Die Niederlage war völlig unnötig", ärgerte sich Gästecoach Uwe Pack. Und tatsächlich hatten die Rasensportler die Kölner zunächst sehr gut im Griff. Fitim Dauti hatte die erste Großchance für Waldbröl, übersah allerdings den freistehenden Elias Yacoub.



Die Gastgeber versuchten es immer wieder mit langen Bällen auf die beiden schnellen Sturmspitzen. Die Waldbröler konnten die Bälle aber meist gut abfangen und kamen dadurch nicht in Verlegenheit. Nach der überraschenden Führung für Vingst machten die Pack-Schützlinge weiter Druck. Der Trainer zog Eugen Richter zurück, und Hendrik Lennarz spielte dafür offensiver.



Fitim Dauti und Izo Cakic mit einem 16-Meter-Schuss hatten die letzten Chancen für Waldbröl. Pack: "Wir waren spielerisch eindeutig die bessere Mannschaft." In seiner Mannschaft war Torschütze Fitim Dauti auch gleichzeitig der auffälligste Spieler.



Tore: 0:1 Fitim Dauti (43., Izo Cakic), 1:1 (47.), 2:1 (57.).



RS 19 Waldbröl: Uwe Schupp; Sebastian Schneider, Jan Oravec, Eugen Richter, Hendrik Lennarz, Izo Cakic, Bashkim Kastrati, Elias Yacoub, Marco Hundhausen, Fitim Dauti, Andreas Baum.





VfL Leverkusen - TuS Homburg-Bröltal abgebrochen.



So etwas hatte TuS-Trainer Dieter Jacobs in seiner Fußballlaufbahn auch noch nicht erlebt, aber der Reihe nach. Es begann zunächst sehr vielversprechend für die Bröltaler. In den ersten 45 Minuten spielten sie tollen Fußball und hätten auch in Führung gehen müssen. Vitali Kelm traf zweimal den Innenpfosten, Renzo Mascara verfehlten das Tor ebenfalls nur knapp.



Nach der Pause war es dann kein normales Fußballspiel mehr. Nun rückte der Schiedsrichter, der sich schon in der ersten Hälfte nicht gerade als Bröltalfan geoutet hatte, in den Mittelpunkt. Immer wieder pfiff er gegen die Gäste, wobei ihm die Leverkusener Spieler das Leben auch sehr schwer machten.



Die VfL-Akteure erkannten die Gunst der Stunde und gefielen in erster Linie durch theatralische Schauspieleinlagen. Und die Wirkung blieb nicht aus. Bei Bröltaler flog ein Spieler nach dem anderen vom Platz, die Gastgeber gingen mit 2:0 in Führung. Jacobs: "Die ersten beiden Platzverweise waren ein Witz. Bei Nummer drei und vier müssen wir uns auch an die eigene Nase packen."



So weit, so schlecht. Nach 70 Minuten spielten Leverkusen also mit elf gegen sieben und brauchte sich um den Sieg keine Sorgen mehr machen. Normalerweise, wäre da nicht der Schiedsrichter gewesen. Als die Bröltaler "Rotsünder" den Platz verlassen wollten kam es dann zu einer Rangelei außerhalb des Spielgeschehens. Als Jacobs von seinen Schlichtungsversuchen auf den Platz zurückkehrte, hatte der Unparteiische die Partie abgebrochen.



Auf die Frage von Jacobs, warum er die Partie abgebrochen habe, antwortete der Schiedrichter, er habe das Spiel auf Wunsch der Bröltaler Spieler vorzeitig beendet. Eine Präzidenzentscheidung also. Respekt. Jacobs: "Wenn das Schule machen würde, wird wohl jedes zweite Spiel vorzeitig beendet", so Jacobs. Die Bröltaler überlegen jetzt, ob sie Protest gegen den Spielabbruch einlegen sollen. Jacobs: "Wir warten erst einmal ab, was im Zusatzbericht steht."



Besondere Vorkommnisse: Gelb/rote Karte gegen Alexander Ochs wegen Foulspiel (56.), Rote Karte gegen Thorsten Jungjohann wegen Foulspiel (62.), Gelb/rote Karte gegen Eduard Kelm wegen Ballwegschlagens (65.). Gelb/rote Karte gegen Ilija Ljubicic wegen Abstandverkürzung beim Eckball (68.).



Tore: 1:0 (60.), 2:0 (63.).



TuS Homburg-Bröltal: Christoph Schiwy; Thorsten Jungjohann, Alexander Ochs, Vendim Asani, Pawel Warkentin, Eduard Kelm, Rene Spioneck, Renzo Mascara (65. Alexander Ochs), Festim Mimini, Thomas Ott (46. Ilija Ljubicic), Vitali Kelm.





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